Archiv des Autors: Christian

Gewusst wie

Ich hatte mir vor  einigen Monaten, kurz nachdem ich die D40 erstanden hatte, ein Soligor C/D ZOOM+MACRO 24-45mm 1:3.5-4.5 ersteigert. Besonders das MACRO im Namen hatte mich gereizt. Als der schwere Brocken dann vor mir lag war ich reichlich enttäuscht, weil ich in der normalen Benutzung eigentlich nur Nachteile gegenüber meinem 18-55 Kitobjektiv hatte. Keine Belichtungsmessung oder Autofokus, da es für Nikon AI-S konstruiert. Die Fokussierung fühlte sich zwar wertig an, war aber durch den Sucher kaum wahrnehmbar. Wahrscheinlich durch den großen Mindestabstand.

Und was dabei das „Macro“ rechtfertigte wollte mir auch nicht einleuchten, bis mir erst gestern Abend *peinlich* ein Licht aufging und ich die Macro-Markierung auf dem Zoom-Ring genauer unter die Lupe nahm. Und siehe da, in der richtigen Stellung lässt sich der Ring hin zum Gehäuse ziehen, wo er einrastet und eine Skala mit Abbildungsmaßstäben von 1:6 bis 1:3 freilegt. Wenn ich mich in dieser Einstellung auf 7-8 cm an mein Motiv herantraue, kommen richtig brauchbare Aufnahmen heraus. Und man bekommt ein Gefühl für Blende und Belichtungszeit, die man manuell einstellen muss. Scheint wohl ein gängiger Mechanismus aus der Zeit zu sein.

Nahaufnahme mit Soligor 28-45 1:16

Ganz sicher nicht das perfekte Makroobjektiv, doch auch kein Fehlkauf. Gewusst wie!

Freundliche Geste

Ich wollte es eigentlich gar nicht schreiben, weil es doch wieder zu traurig ist. Vor zwei Tagen lag eine Warensendung im Hausflur – aufgerissen und geplündert. Im Vorbeigehen muss sie sich jemand geschnappt haben, in der Hoffnung im Inneren mehr zu finden als ein Stück Plastik, mit dem er wahrscheinlich nichts anfangen kann. (Hülle für ein HTC Desire). Vor nicht allzu langer Zeit habe ich im Hausflur einen Aushang gesehen, dass ein Paket von Unbekannt angenommen und nie übergeben wurde. Das Schuhregal ist im März diesen Jahres verschwunden. In Zukunft muss ich echt darauf achten, ob die Warensendungen auch in den Briefkasten passen sollten. Alles andere geht versichert in die Packstation oder zur netten Nachbarin im Stockwerk unter uns.

Ich hab mich dann an die Post gewandt und mich dort mit der Bitte, in Zukunft nichts mehr im Hausflur zu hinterlegen, ausgeheult. Und lag ein dicker Briefumschlag von der Post in der Post. Ein nettes Anschreiben („Kundenzufriedenkeit …“) und mehr Briefmarken, als ich essen kann. 😉 Sehr nette Geste.

PS: Wolle Briefmarke kaufe?

Und sie nannten es Sehnsucht

HTC DesireVorgestern morgen habe ich in Düsseldorf mein neues Handy abgeholt. Zuvor hatte ich mir eigentlich schon das HTC Wildfire online bestellt, aber das angegebene Lieferdatum wurde zuletzt bis in den November verschoben. In anderen Shops genau das Selbe und sogar im Vodafone Laden hätte ich noch einen Monat auf das Telefon waren müssen. Bei der Stornierung stellte sich dann Paypal mit irgendwelchen Sicherheitsabfragen quer, die ich zuvor noch nie zu Gesicht bekommen habe. Ich mag keine Hotlines.

Mir etwas Günstiges für die Wartezeit zu besorgen sah ich nicht so recht ein und mangels gleichwertiger Alternativen, habe ich mir den großen Bruder gekauft – das HTC Desire. Das war schon immer mein heimlicher Favorit, lag mir aber eigentlich schon zu nahe an der Produktkategorie „Tablet“, auf dessen perfektes Exemplar ich ja noch warte.

Gerade bin ich noch in der Phase in der ich den Akku an einem Tag leer habe, weil ich pausenlos den Market nach Spielen durchsuche, die ich in der Bahn spielen kann. Andrea und ich hatten gestern beispielsweise viel Spaß bei einem Geschicklichkeitsspiel, das man dank Multitouch im Splitscreen-Verfahren spielen konnte. Für einen richtig guten Space-Shooter (vertical scroller) im Stil von Raptor – Call of the shadows würde ich gerne ein paar Euro springen lassen. Ohne Empfehlungen von dritter Seite finde ich die Vertriebsplattform aber noch ziemlich unübersichtlich. Die Perlen findet man wohl abseits davon. Apps die sich bei der Installation unsinniger Weise das Recht herausnehmen wollen meine Daten zu lesen, ignoriere ich einfach.

Ich bin also wieder zu erreichen. Auf der alten Nummer. Und sofern der Akku mitspielt gehe ich auch dran. 🙂

Foto – Besetzte Blüte

Besetzte Blüte
Khao Sok Nationalpark, Thailand. Dieser Blume sind wir einige Male begegnet. Sie hat immer nur ein Blütenblatt entfaltet, während die anderen auf ihre Chance warten. Wegen der intensiven Farben und dem geschwungenen Stängel wahrscheinlich mein liebstes Bild aus Thailand.

Wenn mir jemand den Namen dieser Pflanze verraten könnte, wäre ich sehr dankbar.

Subway mag Reddit.com

Gestern wurde bei reddit.com der Link auf die amerikanische Webseite der Kette Subway gepostet, mit der Bitte, sich den HTML-Code näher anzuschauen.

Es war (und ist noch immer) das reinste Chaos: DOCTYPE und html-header in der Mitte des Quellcodes, mehrere Body-Tags über das Dokument verteilt, der Javascriptcode ein Albtraum und die Hälfte auch noch auskommentiert. Das diese Webseite gerendert werden kann grenzt an ein Wunder.

Heute ab es dann ein (sehr kleines) Update der Webseite, das diesen Kommentar in eine Javascript-Funktion hinzufügte:

Now the that big switch is gone, here are some fun facts:
1. This site was created in 2002, using Visual Studio 2003.
2. Yes there was some editing done in frontpage. The editors worked better than VS 2003, and we had a license for it.
3. A lot from the funky mark-up is from some early generation .NET thirdparty controls we’ve been maintaining.
4. We look forward to updating the site as much as you (probably more in fact!)
Thanks for the QA, Redditors!

Visual Studio 2003, Microsoft Frontpage und eine Prise DOTNET für 8 Jahre auf kleiner Flamme köcheln lassen – dann abschmecken und servieren. Oder besser gleich den Pizzaservice anrufen.

Nette Reaktion auf jeden Fall. Und bis auf eine Handvoll Leute, die in diesen Jahren bestimmt ihre HTML-Kenntnisse aus diesem Quelltext abgeleitet haben, ist auch niemand zu Schaden gekommen. 😉

Stuttgart 21

Die ernsthafte Diskussion/Berichterstattung über Stuttgart 21 hat sich vor wenigen Stunden erledigt.

Gewonnen hat das Echtzeitweb mit Videos von weinenden Schülern und dem Bild eines Mannes dem der Wasserwerfer ein Auge entfernt hat. Das hier hier offensichtlich etwas böse schief gelaufen ist sollte jedem klar sein. So sollte niemals das Ergebnis eines (friedlich geplanten) Protestes aussehen, bei dem die Fällung von Bäumen verhindert werden soll. Wie auch immer die Analysen in den nächsten Stunden aussehen werden, die Polizei hat auf jeden Fall verloren – egal ob dafür jemand von Oben seinen Kopf hinhalten muss und die Meinung im Nachhinein in die andere Richtung kippt.

Immer wenn ich diese Berichte und Blogeinträge lese die laut „Polizeigewalt“ schreien, versuche ich mir immer im Geiste die Situation aus allen Perspektiven vorzustellen. Die Anwesenheit vermummten Randalierer lässt vieles im anderen Licht erscheinen. Die aktuell verfügbaren Fotos haben den Trend im Netz vorgegeben. Wenn schon 1000 Leute auf den Like-Button geklickt haben, geht jede Relativierung im Schwarm unter. Wobei „Like“ in diesem Fall ja vor Sarkasmus nur so trieft.

So gerne ich in solchen Situation die eigentliche undurchsichtige Sachlage ausblende, um aus einer neutralen Position nur noch die Abfolge der Äußerungen und das Hin- und Herkippen der öffentlichen Meinung beobachte, liegt es in Anbetracht solcher brachialer Momentaufnahmen jenseits des menschlich Machbaren. Diese Schlacht hat die Exekutive mit dem ersten Blogeintrag bzw. Tweet bereits verloren.

Visitenkarten mit „Müller/Meier/Schulz, Bereitschaftspolizei“ würde ich die nächsten Tagen lieber nicht auf Afterwork-Partys verteilen.