Archiv der Kategorie: Island 2017

Ein Tag am Strand

Eine ganze Wand von Basaltsäulen ist an der Straße nach Langaholt schon aus der Ferne sichtbar. 

Wir wollten nach den Wanderungen in den Höhen auch der Küste Islands einen Besuch abstatten. Die Halbinsel Snæfellsnes hat neben dem wolkenverhangenen Gletscher  auch eine raue Brandung zu bieten, in der sich Robben bis zu den dunklen Stränden vorwagen.

Unser Campingplatz grenzte an eine Kolonie Seeschwalben, die sehr Territorial ihre Nistplätze verteidigen und Scheinangriffe auf jedes sich bewegende Lebewesen flogen. Zehn Meter weiter konnten wir unser Zelt ungestört aufbauen.

Nach drei Kilometern Fußmarsch über den Strand lag die erste Robbe faul im Tang und genoss die wenigen Sonnenstrahlen eines wechselhaften Tages. 

Mit den Bergen im Hintergrund zeigte sich am Abend sogar fast ein klassischer Sonnenuntergang. 


Die Flora hier an der Küste wie auch in den Bergen kann nicht durch Größe punkten, sondern mit Hartnäckigkeit in jeder Ritze Halt zu finden und dort trotzdem ein Meer von Farbe zur Blüte zu bringen. Mit etwas Zeit, gutem Licht und Bereitschaft  sich in den Schmutz zu werfen ist man ganz nahe dran.

Húsafell

Der größte Birkenwald der Insel ist für unseren Geschmack keine Reise wert, aber von Husafell aus sieht man die ersten Gletscher – die Vorläufer des Langjökull – und kann auf die Ebene steigen. 


Kurz vor dem Campingplatz fließt das Wasser wie aus dem Nichts und ohne Zufluss aus einer Steinwand, weil sich unter dem porösen Gestein des Lavafeldes darüber eine wasserundurchlässige Schicht befindet und das Regenwasser in den brausenden Gletscherbach fällt.


Die Wanderung am nächsten Morgen führte uns auf den Bærfell, von dem wir einen wolkenverhangenen Blick auf die schneebedeckten Berge hatten. Der Weg verlief über Schotter der unterschiedlichsten Farben und moosige Flächen mit Bodendeckern, die sich dem rauen Klima widersetzen können.
Das erste Schneefeld aus dem vergangenen Winter, das hier oben noch nicht aufgegeben  hat.

Am Horizont liegen die Gletscher zum Greifen nah und doch führt die anspruchvollste Route noch 20 km über die Ebene zum nächsten Gletscher mit dem Namen „Ok“. Wir wollten es am dritten Tag und ohne Wanderstiefel nicht übertreiben und steuerten nur die nächste felsige Erhebung an. 


Ein schöner Ausflug bei dem sich im oberen Teil der Weg verliert und man gezwungenermaßen selbst seinen Pfad durch das Geröll suchen muss – immer darauf bedacht möglichst wenig der spärlichen Vegetation zu stören.

Ab nach Island

Der deutsche Sommer kommt soeben richtig in Fahrt, da fliegen wir in das nass-kalte Island in die Flitterwochen. 

Wir haben einen Mietwagen, in den gerade so eben drei große Koffer passen, wenn man die Rückbank umklappt.  Im Ersten  haben wir unsere Kleidung untergebracht –  die anderen Beiden enthalten unsere Campingausrüstung. Damit wollen wir im Uhrzeigersinn in zwei Wochen rund um die  Insel. Der Himmel wird hier oben derzeit zu keiner Tageszeit richtig dunkel und die Tageszeit lässt sich nicht nach Sonnenstand abschätzen – nur auf die innere Uhr seit dem Aufstehen ist derzeit noch verlass.

Unser Ziel ist es, so viel wie möglich von der Insel aus Feuer und Eis zu sehen und dabei etwas wohlverdienten Abstand zum Alltag zu finden.