Umstände unbekannt, aber dies sieht man ungern am Abhang hinter dem Parkplatz.
Rund um den Tossals Verds
Am zweiten Tag unseres Urlaubs wollten wir nach dem Auftakt an der Küste endlich Bergluft schnuppern. Wir entschieden uns für die Umrundung des Tossals Verds [Rothar 32] mit der Option auch noch den Berg selbst zu erklimmen. Die Wanderung beginnt am Font des Noguer an einem Parkplatz zwischen den beiden Stauseen Cúber und Gorg Blau jenseits von Sóller.
Die Gesundheit wollte bei uns nicht recht mitspielen, so dass wir den Weg zwar mit Freude aber auch einer Portion Trotz bewältigten, der sich gegen unsere fühlbaren körperlichen Grenzen richtete. An der Abzweigung zum Puig des Tossals Verds entschieden wir uns darum gegen den Aufstieg, der nur eine sportliche Herausforderung geworden wäre.
Der Weg ist als schwarze Route ausgezeichnet, da an einer Stelle der Weg durch eine Eisenkette über einen Felsen gesichert ist und der unwahrscheinliche gleichzeitige Verlust von Gleichgewicht und Halt an dieser Stelle wohl „unangenehm“ werden könnte.
Wir waren sehr froh, gegen den Uhrzeigersinn gestartet zu sein, da wir so mit unverbrauchten Kräften die steilsten Stellen zu Beginn absolvieren konnten. Nach der Rast am Refugio des Tossals Verds hatten wir zwar noch etwas Strecke, aber keine physische und vor allem psychische Mauer mehr vor uns, die unsere schniefenden Nasen noch hätten überwinden müssen.
Das Refugium selbst ist eine Oase zwischen Olivenheinen in einer im Mai trockenen und staubigen Bergwelt. Mit Reservierung könnte man hier auch nächtigen oder warm essen, aber auch als Rastplatz macht es bereits einiges her. Neben den kurzweiligen Aufenthalten der Wanderer ist es auch Heimat für eine Herde Esel, die sich im Schatten ungestört der Fellpflege widmet. Dass dieser Ort auch mit dem Auto erreichbar ist, kratzt zwar etwas an der Illusion von vollkommener Abgeschiedenheit, macht sich aber in der Verfügbarkeit von kalten Getränken bemerkbar. 🙂
Am Weg fand sich wie beschrieben das Wrack eines Kleinflugzeugs, das hier – ohne den Absturz begleitenden Todesfall – schon vor einigen Jahren zu Boden gegangen ist. Nun muss es als makabere Kulisse für ein paar Fotos herhalten. Dass die Flügel und einige größere Teile ein ganzes Stück entfernt liegen habe ich mir heimlich so erklärt, dass jemand die Schnappsidee umsetzen wollte, ein größeres Souvenir ins Tal zu tragen, ihm die Unsinnigkeit seiner Unternehmung aber erst leicht verspätet auffiel. Während „Malle ist nur einmal im Jahr!“ halte ich so einiges für möglich.
Die Sonne stand noch drei Fingerbreit über dem Horizont, also hielten wir auf dem Rückweg noch in Sóller, das sich langsam seiner Besucher entledigte. Ich ließ mich zu einem gänzlich unveganen aber hervorragendem Sóller Flip hinreißen, bei dem (fruchtiges) Speiseeis in frisch-gepresstem Orangensaft schwimmend serviert wird. Eine Kombination, die nach einer milchfreien Variante schreit.
An diesem Tag hatte ich zwei Mal das Vergnügen vor dem Tunnel nach und von Sóller scharf abzubiegen und das Lenkrad bis an die Anschläge zu verwenden. Einen preislichen Vorteil gegenüber der Tunnelgebühr haben wir auf der kurvenreichen Strecke sicher nicht eingefahren, aber der Fahrspaß ist es wert, falls die Beifahrer einen gesunden Magen haben.
Cap de Cala Figuera
Ein Blick in den Wanderführer und wir hatten unser offizielles Wort des Urlaubs gefunden: karstig. Verkarstet, Karstgestein, Karsthöhle, …
Kein Ort auf Mallorca an dem man sich nicht in Sichtweite zu einem „karstigen“ Gestein befindet. Außerdem eignet sich das Wort mit etwas Fantasie auch hervorragend, um harte oder ungeliebte Lebensmittel zu beschreiben. „Das Baguette von gestern ist über Nacht arg karstig geworden!“
Noch am ersten Tag wollten wir nicht die Füße still halten und fuhren zu Portals Vells an der Landzunge zwischen Santa Ponsa und Palmanova. Hier zieht sich ein einfacher Weg [Rothar 3] an der Felsenküste entlang bis zu einem der verfallenen Piratenausgucke der Insel. Noch in der ersten Bucht öffnet sich oberhalb des Strandes eine geräumige Höhle, in der man sich vor der Sonne verstecken kann. Meiden sollte man jedoch jedes kleine dunkle Loch, da diese (wie in jedem Land, das wir bereits bereist haben) unweigerlich zur Toilette umfunktioniert werden.
Der Weg führt über steinige Heide u.a. durch ein aufgegebenes Militärgelände, das zwar von rostigen Warnschildern und Stacheldraht abseits des Weges gesäumt ist, aber nach Wegbeschreibung passiert werden muss. Die offenen Gebäude laden zu einer Erkundungstour ein, falls es dem Wanderer nach „Urban Exploration“ gelüstet. Mit „Urban“ in großen Anführungszeichen.
Die bewachsene Bunkeranlage unter den ehemaligen Geschützen waren mir persönlich zu ungemütlich, um den Kopf in jedes miefiges Loch zu stecken. Traut man sich einige der zurückgelassenen Stühle zu einer Sitzgruppe zusammenzustellen, lässt sich in der Sonne sehr bequem das mitgebrachte Butterbrot verspeisen.
Näher an der Küste passieren wir noch den modernen und abgezäunten Leuchtturm, bis wir schließlich zum Ausguck gelangen, dem durch Absperrgitter, Stützen und einer aufgespritzten Schicht Schnellbeton doch einiges seiner Romantik genommen wurde.
Ein schöner Weg, um sich mit der Landschaft an der Küste vertraut zu machen.
Ausgangsort Santa Ponsa
Eine wundervolle Woche Mallorca liegt hinter uns und während ich meine Fotos durchsehe merke ich noch jeden Kilometer den wir gewandert sind in den Beinen. Zeit für das Bloggen vor Ort gab es wenig – dafür fielen Abends bereits zu früh die Augen zu. Das war wahrscheinlich auch gar nicht so schlecht, denn die umliegenden Bars drehten erst spät richtig auf und wir hatten uns eine zumindest mittlere Erkältung aus Deutschland als kleines Nebenprojekt mitgebracht.
Der Westen Mallorcas am Ende der Vorsaison ist schon ein quirliger Ort, wenn man in Santa Ponsa neben dem Café Katzenberger und etwas weiter entfernt dem Bistro vom „König von Mallorca“ nächtigt. Kein Vergleich zum verschlafenen Can Picafort, das wir zuletzt im März 2014 besucht haben. Die gestaffelten Reihen von Hotels in der Bucht gewinnt bestimmt keinen Blumentopf, aber es gibt tristere Orte auf der Insel.
Wir haben unseren Mietwagen voll ausgenutzt und Ausgangspunkte in der ganzen Serra de Tramuntana bis hin zum Cap Formentor gewählt, auch wenn wir dafür längere Anfahrten in Kauf nehmen mussten. Unsere Tage begannen nach dem Frühstück mit einem Marsch zum Auto einige Straßen entfernt und dem Besuch des örtlichen Eroski Supermarkts für das Lunchpaket, der glücklicherweise keine Sonn- und Feiertage kennt.
Ich bin sehr zufrieden mit unserer Entscheidung, den Aufpreis für einen Focus bezahlt zu haben, da wir doch in der einen Woche einige sehr abenteuerliche Strecken gefahren sind. Die Autofarbe ist allerdings noch verbesserungswürdig. Meine Einschätzung der Grenzen von Klein(st)wagen ist dabei sehr subjektiv, da wir an jeder (un-)denkbaren Stelle auch immer auf einen Fiat Panda gestoßen sind, der sich noch durch die Schlaglochkombination gewagt hat, vor der ich bereits kapituliert habe. Nach Madeira wollte ich dieser Fahrzeugklasse mit mir hinter dem Steuer keine größere Steigung mehr abverlangen. Darüber hinaus habe ich Andrea einige Male auf meine Kosten den Magen verdorben, da man als Fahrer die Qualitäten von Passstraßen und engen Kurven auch bei entspannter Geschwindigkeit anders zu schätzen weiß. Dass die Mischung aus unzähligen Touristen auf ungewohnten Rädern, Einheimischen die jede Kurve kennen und in der Sonne hechelnden Radsportlern auf der Insel funktioniert ist mir ein freudiges Rätsel.
Die nächsten Tage werde ich meine Schappschüsse aufarbeiten und – wo es passt – mit einer Beschreibung hier einstellen, um das digitale Urlaubsalbum zu vervollständigen.
Mallorcas Nordwesten
Diese Nacht fliegen wir über Köln-Bonn für eine Woche auf Mallorca zum Wandern. Das Hotel haben wir nach Preis und 10% Lage gewählt, weil wir uns tagsüber auf der ganzen Insel herumtreiben wollen. Can Picafort im Osten war bei unserem letzten Besuch der Heimathafen – nun ist die Wahl auf ein einfaches Hotel in Santa Ponsa gefallen, damit wir es nicht weit in die Serra de Tramuntana haben. Ob die unmittelbare Nähe vom Café Katzenberger ein Bonus ist, müssen wir noch herausfinden. Laut Berichten soll sich der Ort zumindest zum Feiern nicht eignen – perfekt. 🙂
Es geht also in die Berge. Angesichts des Sicherungsseiles, das ich eben in den Trekkingrucksack gepackt habe, hat Andrea die Wanderwege im Rother Wanderführer bereits nach Schwierigkeit sortiert und als TODO-Liste abgelegt.
Ich freue mich auf eine sportliche Woche ohne Sonnenbrand, gute Bücher und darauf, meine nackten Füße im Meer versenken und Fotos von tollen Orten machen zu dürfen.
An der Brottheke
In letzter Zeit meldet sich am Vormittag um halb 10 mein Magen und hätte gerne die erste Mahlzeit des Tages. Dem frühen Start in den Tag geschuldet, bekomme ich vorher noch kein Frühstück herunter und für die Vorbereitung einer Brotzeit daheim fehlt mir die mentale Zielstrebigkeit, wenn ich gerade erst unter der Bettdecke hervorgerollt bin.
Gegen die Morgenträgheit hilft der zügige Gang durch die frische Morgenluft zum nächsten Bäcker, wo man die Kohlenhydratreserven aufstocken kann, um die drei Stunden bis zum Mittagessen durchzuhalten.
Allerdings trage ich mit den Angestellten dort einen Konflikt aus, in dem ich bisher unterlegen bin, obwohl ich definitiv am längeren Hebel sitze.
Entgegen meinen ausdrücklichen Wunsch, sowohl herzhaftes als auch süßes Backwerk in ein und dieselbe Tüte zu packen, erhalte ich statt einer einzigen Papiertüte nur ein belehrendes Kopfschütteln und gelegentlich die Auskunft, dass dies ja nicht ginge, weil die unheilige Verbindung von Karoffelbrötchen und Schweineohr eine Sünde vor dem Herren darstellt [paraphrasiert]. Wenn ich anmerke, dass die beiden Tüten wie auch ihr Inhalt noch auf der Grenze des Bäckerei-Parkplatzes zuknüddelt bzw. vermengt am selben Ort ihr Ende finden und der Grund für die bescheidene Anfrage mein ökologische Gewissen ist, lockert dies die festgefahrene Situation nur scheinbar für einen kurzen Moment.
Irgendwo da draußen werden Handbücher für den bzw. die Bäckereifachverkäufer_in angeboten, in denen die Apartheid von Zuckerguss und Käse, Sonneblumenkern und Schokoladenüberzug bzw. Rosine und Maillard-Kruste in Beton gegossen ist.
Die heutige Schlacht mag zwar verloren sein, aber der Krieg zwischen beiden Seiten der Verkaufstheke ist es nicht! Keine Brötchen sind auch keine Lösung.
Neue Kratzer im alten Lack
Die Fluch des Palettenparkplatzes hat mich ereilt. Gestern morgen hatte ich in einer menschen- und autoleeren Garage mit nassen Reifen eingeparkt bzw. aufgeparkt. Am Nachmittag kam dann der Anruf eines Kollegen vom Empfang, dass da wohl etwas nicht so ganz stimmen könne.
Und siehe da – mein Auto war seitlich über den abgeschrägten Teil der Palette gegen den Antriebskasten gerutscht und wahrscheinlich von anderen Parkplatznehmern schon einige Male per Verschiebevorrichtung an diesem entlang bewegt worden. :/
Mir blieb nur noch stark einzulenken und mein Auto vorsichtig vom seinem unfreiwilligen Bremsklotz zu entfernen. *seufz* Der Radkasten hat ein paar „Geschwindigkeitslinien“ am hinteren Radkasten abbekommen, die man aber wahrscheinlich mit etwas Aufwand glätten kann. Nachgemessen habe ich es zwar nicht, aber beim Radstand des Astra habe ich bei vollständigem Kontakt beider Reifen mit der ebenen Auflagefläche der Plattform nur insgesamt 5 cm Luft um nicht wieder in der selben Ausgangslage zum Stehen zu kommen.
Neue Richtlinie für den morgentlichen Start in den Arbeitstag: Besser weiter links als rechts stehen und die Präzensionsfahrt mit Blick aus der leicht geöffneten Beifahrertür zum Abschluss bringen.
Der Stolz ist angeknackst, trotz Abwesenheit zum Tempore incidentium. Ich werde es verkraften. 🙂
Gläserparkplatz
Für das kommende Pfingstwochenende, wo die Pfarrjugend wie jedes Jahr ein Kinder- und Jugendlager organisiert, habe ich einen neuen Gläserparkplatz bzw. Becherparkplatz erstellt. Man stellt seinen verwendeten Becher auf „seinen“ Platz und findet ihn auch wieder, wenn die nächste Erfrischung fällig ist. So muss weniger gespült werden und es gibt einen festen Abstellort. Die Idee haben wir früher schon auf Papierrolle realisiert, aber diese Variante war durch verschüttete Getränke nur einmal zu gebrauchen.
Nun haben wir den Parkplatz auf wasserfester Werbefolie (550g pro m²) in den Maßen eines Bierzeltgarnitur-Tischs (2m * 0,5m). Damit sollte er abwaschbar und einigermaßen reiß- und kratzfest sein.
Beim Entwurf habe ich mich bemüht in wirklich allen Köpfen das Gedächtnis anzuregen. Neben Position und Nummerierung hat jeder Kreis ein eindeutiges Symbol, das ich mir aus frei-verwendbaren Zierrat-Schriftarten (Dingbats) entliehen habe. Im Hintergrund ist zusätzlich noch einen Regenbogen-Farbverlauf, aufgelockert durch Tintenkleckse, damit die unweigerliche Verschmutzung erst spät auffällt.
Ich hoffe, dass sich die Investition von ~30€ (inkl. Versand) gelohnt hat. Es geht noch ein paar Euro billiger wenn man rechtzeitig bestellt. 😉