Archiv der Kategorie: Internet

Zwei Flattr Einladungen

Das wäre ja auch auf dem offiziellen Weg schnell gegangen. Zwei Invitation-Codes für Flattr lagen gerade in meiner Mailbox. Flucht nach vorne könnte man meinen, nachdem den Betreibern der DDoS-Angriff heute gut zugesetzt haben dürfte.

Hier also zwei Codes zur freien Verfügung:

Schreibt einen kurzen Kommentar, falls ihr einen der Codes verwendet, damit sich die nächsten die vorbei schauen nicht umsonst bemühen.

DSL Schaubild

Wer fragt, dem wird geantwortet. Zum Beispiel heute im ersten Praktikum vom vierten CCNA Teil. Als am Whiteboard die Topologien serieller WAN-Protokolle gegenüber gestellt wurden, stellte ich die Frage, wo denn im aktuellen Netz der Telekom (der Instruktor kommt aus dem Unternehmen) diese Technik eingesetzt wird bzw. an welcher Stelle unsere DSL-Daten die Bildfläche betreten.

Eine knappe halbe Stunde später hatten wir vom privaten DSL2-Anschluss bis zum MPLS-Backbone alles an der Tafel, von dem der normale Kunde an der Support-Hotline nicht einmal im Traum etwas hören möchte. 😉

Mal sehen, wie lange es vorhält, aber zumindest über Pfingsten kann ich noch halbwegs erklären, welche Technologien in welchem Abschnitt genutzt werden, wo die öffentliche IP verteilt wird und welche Optionen man als Unternehmen hat, bei der Telekom seine Standleitung in jeder Größe zu bekommen. Wenn ich mir ne „Dark Fibre“ miete, sind die Kosten das Ganze hier in den vierten Stock zu verlegen wohl vernachlässigbar. Man müsste auch mal durchrechnen, ab welcher Personenzahl es für einen Häuserblock Sinn machen könnte, ihren Netzzugang in der Hierarchie ein paar Stufen höher einzuklinken. =)

Mir war z.B. gar nicht bewusst, dass in praktisch jedem städtischen Gebiet Deutschlands die nächste Glasfaser in Rufweite (ca. hundert Meter) liegt …

Gedanken zu Google Buzz

In den letzten Tagen habe ich Googles neuesten Abkömmling ein wenig getestet – und das auch nur, weil es anders als bei Twitter und den sozialen Netzwerken plötzlich einfach da war – direkt in meinem Google Mail Konto. Nagut, wenn ich ehrlich bin hatte ich mich zwei Tage vorher noch geärgert, dass ich nicht sofort nach dem offiziellen Launch für den Dienst freigeschaltet war. Die unvermeidbare Datenschutzdiskussion halten die Medien ja schon einige Tage warm.

Auf den ersten Blick konnte ich keinen großen Unterschied zu dem erkennen, was ich hier im Blog seit einigen Jahren verbreche oder in meinem Feedreader lese:
Kurze Einträge mit/ohne Foto, die andere Personen kommentieren können. Dazu die Möglichkeit Inhalt von anderen Googleseiten, Webseiten (RSS Feeds) oder auch Twitter-Accounts zu importieren, um sie zentral zusammenzufassen. Abgerundet durch ein kleines Profil, um dem Ganzen auch die soziale Komponente hinzuzufügen.

Das war für mich jetzt nicht genug, um mich wirklich zu begeistern.

Heute morgen hab ich aber (noch vom Bett aus) auf meinem Handy Google Maps auf Version 4 aktualisiert und mit der neuen Buzz-Integration gespielt. Dank mobiler Standortbestimmung kann man von dort seine Buzzs (Denglische Mehrzahl?) mit Ortsangabe absetzen und über ein neues Layer entsprechende Einträge in seiner Umgebung finden. Rund um die Kölner Innenstadt haben sich schon einige alkoholschwangere Grüppchen auf diesem Weg verewigt. Da die Einträge aber mit einem Alter versehen sind, kann man zumindest hoffen, dass diese Einträge in wenigen Tagen verschwinden und dafür die Turis auf der Domplatte übernehmen. 🙂
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Augen zu

Schönes Wetter draußen. Da geht es mir prima und dem deutschen Rechtsstaat leider schlecht. Dies meine ich natürlich vor allem in Bezug auf das jüngst verabschiedete „Internetsperren“-Gesetz, das eine Liste Domains („Kinderpornographie“) durch einen Eingriff in die DNS-Server der deutschen Internet-Provider „sperrt“. Die Benutzung dieser DNS-Server ist natürlich (noch) optional, so dass sich die „Sperre“ durch die Eingabe einer einzigen IP Adresse – also max. 12 Ziffern plus 3 Punkte – aushebeln lässt. Dafür hat das BKA immerhin ein schönes Mittel in der Hand, beliebige Domains auf einer geheimgehaltene Liste gleich beim Provider auf spezielle Server „umzubiegen“.

Die Worte „nur zum Schutze der Kinder“ sind noch nicht verklungen, da melden sich schon die ersten Trittbrettfahrer, um das neu gewonnene Instrument der Volkserziehung weiter auszulasten. CDU-Politiker Thomas Strobl hätte gerne den Zugang zu jugendgefährdenden Inhalten gesperrt und auch Online-Casinos und das Filesharing stehen längst in der Warteschlange.

Ist das erst alles durch gewunken, bekommt bestimmt eine „Expertenkommission“ ein Buch über das OSI-Modell in die Hände und verkündet voller Elan, dass man ja seit Monaten an den falschen Schrauben gedreht hat. Doch nicht auf Schicht 6 (DNS), sondern erst mit Sperren auf Schicht 3/4 (TCP/IP) ist das Internet endlich sicher. Und schwuppdiwupp … schon schauen die Server in jedes Paket und damit jede abgerufene Webseite, jedes Bild, jedes Musikstück, jedes Video, jede Email, jedes VoIP-Telefonat, jede IM, … Hab ich das nicht alles schon irgendwann mal geschrieben. Stimmt, die Infrastruktur kann ja auch gleich für die Vorratsdatenspeicherung verwendet werden kann. Praktisch.

Das hab ich heute in der RB48 auch der Frau im 4er Sitz nebenan erklärt, die mich auf mein „Zensursula“-Short angesprochen hatte. Nach der, mit zahlreichen Analogien gespickten, Erläuterung  (jaja ich weiß: Äpfel <-> Birnen) wirkte sie zumindest nicht gelangweilter als zuvor und auch meine anderen Mitfahrer schienen heimlich die MP3-Player etwas leiser gestellt zu haben.

Wann kommen wohl die ersten Angebote für verschlüsselte VPN-Endpunkte im freien Ausland, die auf den deutschen Markt zugeschnitten sind. Oder wird daraus eine Bewegung von „Circles of Trust„, die sich zusammen einen Root-Server für diese Aufgabe leisten. Verschlüsselung ist ja noch keine Straftat.

Nachtrag: Ein „lustiges“ Detail über Herrn Strobl.

Basic Thinking

Gestern Abend ist die eBay-Auktion abgelaufen, in der das Blog von Robert Basic Basic Thinking den Besitzer gewechselt hat. Der Käufer ist natürlich eine IT-Firma, die im ersten Posting verkündet, am bewährten Konzept festzuhalten.

In  der kurzen Vorlaufzeit hat mich sehr gewundert, dass sich die Flamepostings in den Kommentaren und auch in den Blog-Reaktion sehr in Grenzen gehalten haben. Normalerweise sind beim Verkauf von so einem personen-bezogenen Projekt die „Materialist!“-Schreie nicht fern. Vielleicht liegt es daran, dass sich gefühlte 50% des Blog-Inhalts eh mit der Beziehung Web2.0 <-> Geld beschäftigt haben, weshalb ich Anfangs auch meine größten Schwierigkeiten damit hatte. Aber irgendwie gehört Basic Thinking ja zum Inventar jedes Feedreaders – sonst könnte man ja den neuesten Hype verpassen, den man doch aktiv anstatt passiv ignorieren möchte. 😉

Der Kaufpreis entspricht nach Roberts Angaben etwa anderthalb Jahren Werbeeinkünften. Mit dem richtigen Folgekonzept könnte sich der Kauf also durchaus für die Nachfolger lohnen – abgesehen von der Verlinkungen in der Presse, die sich aus dem Verkauf ergeben.

Ein weiterer Aspekt: Robert hört ja nicht mit der Bloggerei auf, sondern wird große Teile seiner Leserschaft auf sein neues Blog mitnehmen können, welches er bestimmt im alten Stil wieder mit Inhalten füllen wird. Ob das Blog seinen Wunschpreis erzieht hat, sein mal dahin gestellt – auf jeden Fall ein geschickter Zug, die alten Inhalte jetzt zu verkaufen, denen in ein paar Monaten kein Hahn mehr nachkräht. Wen interessiert ein subjektives Statement zu veralteter Hardware oder die Zugriffsstatistik einer geplatzten Web-Blase? Eben.

Wirklich relevant dürften nur der Inhalt der letzten 2-3 Monate sein und die lassen sich ja in den nächsten 2-3 Monaten an anderer Stelle wieder erschaffen. Wenn man schon nach ein paar Jahren den Ruf als Urgestein im Netz weg hat, kann die Abstoßung der Altlasten schon gut tuen.

Nachtrag: buzzriders.de dürfte zur Zeit wohl das einzige Blindtext-Blog der Welt sein, das über 50 Kommentare verzeichnen kann. ^^

Do not be evil Google!

Meine Schwester hat mich heute morgen darauf hingewiesen, dass ich in Google Maps mit vollem Namen, Adresse und privater Telefonnummer eingetragen bin. Die Daten stammen offensichtlich aus dem Impressum dieser Webseite und auch eine zweite von mir registrierte Domain wird mit aufgezählt.

Dies ist – der URL nach – ein Feature der Lokalsuche und in erster Linie für Unternehmen gedacht, denn man kann meine „Dienstleistungen“ mit einer Bewertung versehen. Das geht mir natürlich entschieden gegen den Strich! 🙁

Google Maps

In der Detailansicht kann man den Eintrag melden und und als Grund gleich „Eintrag einer privaten Adresse“ auswählen. Das Formular geht aber noch davon aus, dass der Dienst nur in den Staaten , Canada, UK oder China verfügbar ist.

Das meine Daten im Netz verfügbar sind („Impressumspflicht“,“WHOIS Eintrag“) ist ja klar. Google verknüpft sie aber so mit den GEO Informationen, dass jeder Datensammler/Vertreter die Strassen abgrasen kann, um weitere Informationen zu den Anwohnern zu erhalten.

Und das macht die Sache für mich genau einen Schritt zu einfach.

Wer von meinen Webseiten kommt und weitere Kontaktdaten sucht, darf diese gerne manuell im Telefonbuch suchen und bei angegebener Adresse in den Routenplaner seiner Wahl übertragen. Der umgekehrte Fall (Adresse -> Name, Telefonnummer -> weitere Informationen) macht mir (wie ich finde zurecht) Angst.

Den Eintrag hab ich gemeldet und auch um eine Stellungnahme geben, woher die Daten stammen (manuelle oder automatische Eintragung, Zusammenhang mit Google Webservices).

Schaut doch mal nach, ob die Datenkrake euch auch erwischt hat. Einfach euren Namen in die Suchleiste eintragen, wenn die Ansicht grob Deutschland umfasst. Alternativ schauen, ob ihr einen entsprechneden Eintrag unter eurer Adresse findet.

ebay Couch

Die (Couch-)Garnitur ist erst 1,5 Jahre alt und war abgedeckt. Sie wurde wenig benutzt, da ich berufstätig bin. […]

Hm, dieser Satz in einer Artikelbeschreibung gibt mir doch sehr zu denken. Ist das die politisch korrekte Floskel für „Harz4 Sitzmulde nicht vorhanden“ ?

atomar bloggen

Steht nicht überall: Du sollst nicht mit Wut im Bauch bloggen?

Kann man natürlich trotzdem machen und dabei einen Artikel wie „Versuchsendlager“ bei Anmut und Demut (via Spreeblick) fabrizieren. Bezogen auf die jüngsten Meldungen über das undichte Endlager Asse, wird dort äußerst provokant auf der Atomenergie an sich und ihren „Helfern“ herum gekloppt.

Ich habe die große Anti-Atomkraftwelle nicht bewusst miterlebt, aber wäre mir nicht einmal sicher, ob ich mich im Zweifelsfall wirklich uneingeschränkt unter die Demonstranten gemischt hätte. Heute wird – meiner Meinung nach -  zu 45% aus Gewohnheit und zu 55% aus (berechtigter) Kritik an den Betreibern demonstriert.

Warum kann denn die Atomenergie nicht möglicherweise die bessere Alternative sein, um die Energie-Lücke zu schließen, bis sich die nachhaltige Erzeugung durchgesetzt hat?
(Sei es nun Wind- oder Wasserkraft, Solarenergie in jeglicher Form oder die Fusion)

Auf begrenzte Ressourcen setzen beide auf, die unerwünschten Nebenwirkungen sehe ich aber nicht so eklatant auseinander driften wie viele behaupten.

Kernspaltung, der resultierende atomare Müll und die damit verbundenen Risiken sind ein lokal sehr begrenztes Problem, das aus diesem Grund selbstverständlich auch ein großes Potential zum unsachgemäßen Umgang bzw. Missbrauch birgt. 30 Jahren nach dem ersten kommerziellen Reaktor kam es zur Katastrophe von Tschernobyl – das Ergebnis von menschlichen Fehlern und der Unausgereiftheit dieser Technologie – das 09/11 der Energiebranche (Man vergleiche damit z.B. den Gang von der explosionsgefährdeten Dampfmaschine zum heutigen Otto-Motor)

Erdöl, Erdgas und Kohle auf der anderen Seite verteilen das Risiko und die Verschmutzung auf einer großen Fläche. Die Kraftwerke sind in größerer Zahl auf dem Gebiet der Bundesrepublik verteilt und nutzen die Atmosphäre als ihr „Endlager“, die sich der unserer weiteren Kontrolle nuneinmal entzieht. Dieses langsame aber stetige Sammeln des „Abfalls“ in diesem gigantischen System fliegt uns doch bereits jetzt alle paar Monate in Form von Überschwemmungen und extremen Wetterphänomenen um die Ohren. Die Schäden an Mensch und Natur möchte ich lieber nicht gegen die der Atomkraft verrechnen.

Das Potential zum GAU haben diese Ressourcen ebenso: Man warte nur auf den nächsten Supertanker, der auf hoher See in seine Einzelteile zerbricht, brennende Gasquellen, einstürzende Bergwerke.

Das eigentliche Problem ist aber folgendes: Wenn eine Risikoabschätzung vor allem unter ideologischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten abläuft, läuft das ganze zwangsläufig über kurz oder lang ganz fürchterlich schief!

So schwarz und weiß kann ich die Diskussion also beim besten Willen nicht betrachten. Sehr hinterhältig auch, bei einem solchen Thema die Kommentare einfach zu deaktivieren.