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Schon wieder Spinnmilben

Sie haben sich wohl über die Jahreswende in meinen Chilis eingenistet. Da meine Pflanzen sich dicht an dicht unter den Lampen drängeln wird es ohne jeden Zweifel auf eine große Katastrophe hinauslaufen. Habe bereits eine Pflanze bis auf den Hauptstamm zurück geschnitten und eine zweite mit reinem Spiritus eingenebelt.

Wenn das alles nichts hilft und auch andere Pflanzen befallen werden, werde ich mir wirklich eine Packung Raubmilben kaufen, um das natürliche Gleichgewicht wieder herzustellen. Mann muss schon sehr verzweifelt sein, wenn man eine zweite Sorte Krabbeltiere im einzigen Arbeits-/Schlafzimmer aussetzt. Mist.

Christian

Todo: Last one alive [Update]

Sollte ich eines Tages aufwachen und mich in einem Tunnel oder Bergwerk wiederfinden oder die Tür eines Bunkers öffnen und feststellen, dass ich der letzte Überlebende des Weltuntergangs durch Alienangriff, globale Klimakatastrophe, biblische Apokalypse oder Atomkrieg bin und mich nun in einer leeren Welt wiederfinde, möchte ich auf jeden Fall vorbereitet sein.
Auch wenn meine Überlegungen diesbezüglich hier in digitaler Form veröffentliche, bin ich doch intelligent genug mindestens 2 Kopien der aktuellen Version meiner Pläne an verschiedenen Orten und auf verschieden Medien (Papier) unterzubringen, da ich ernsthaft bezweifel, dass ich in diesem Fall Zugriff auf einen funktionierenden PC oder gar das Internet habe.

Als Entschuldigung für mein Verhalten möchte ich folgendes anführen:

  • Während ich den Beginn zu diesem Posting schreibe, habe ich erhöhte Temperatur, Schnupfen und Husten (bin also nicht im Inbegriff meiner vollen geistigen Fähigkeiten)
  • Moral, Anstand und ethisches Verhalten werden von mir (als letzter Mensch) unter den oben genannten Umständen ggf. noch einmal neu festgelegt. Mit Gegenstimmen oder sogar Protesten ist in vielen Fällen dann wohl nicht mehr zu rechnen.

Hier also meine Pläne:

  • Mich ruhig meiner Situation klar werden. Eventuell Fachliteratur in der psychologischen Fakultät der nächsten Universität besorgen, um mich selbst in Phasen der Einsamkeit, Leere und Hoffnungslosigkeit therapieren zu können. Ein Buch mit den Worten „Don’t Panic“ auf der Buchvorderseite könnte auch hilfreich sein.
  • In meiner Trauer sollte ich nicht vergessen, dass ich auch für mein leibliches Wohl sorgen muss. Das Problem das 99% aller Lebensmittel innerhalb des nächsten Jahres ungenießbar werden, darf nicht in den Hintergrund treten.
  • Aufgrund des letzten Punktes, werde ich an mehreren Stellen eines Aktionsgebietes mit Radius von ca. 5 km mehrere Agraflächen anlegen, um meine Versorgung mit Vitaminen durch Obst und Gemüse sicher zustellen. Sollte sich die Erde noch immer unter der Kontrolle von fremdweltigen Wesen befinden oder großflächig verstrahlt sein, wird dieser Punkt selbstverständlich ungleich schwieriger. Im ersten Fall hat die Wahl der möglichst versteckten Anbauorte höchste Priorität.
    Im zweiten Fall sollte auf die regelmäßige Einnahme von Jodtabletten geachtet werden. (Fachliteratur zu Strahlungsschäden lesen!) Eine Quelle für dicke Metallplatten (am besten verkleidetes Blei) muss ausgekundschaftet werden. Die, (hoffentlich) durch automatische Notprogramme herruntergefahrenden, Atomkraftwerke könnten über entsprechene Bauelemente verfügen. Um den Transport zu vermeiden (erhöhtes Unfallrisiko und zuvor zu erlernendes Schwertransporterfahren) sollte in Betracht gezogen werden, gleich in das AKW umzuziehen. Der Innenraum der Kühltürme ließe sich dabei hervorragend als Garten nutzen und wäre durch den dicken Beton zumindest vor Erdstrahlung sicher.
  • Umbedingt sollte der Versuchung widerstanden werden, das AKW für die persönliche Energiegewinnung zu nutzen. Das geht auf jeden Fall schief und ich will ja möglichst lange überleben
  • Auf keinen Fall auch eine Monokultur anpflanzen, sonst habe ich schnell das Problem einer Insektenplage oder sonstigem Schädlingsbefall. Bei der Auswahl der Sorten sollten ich auf die Inhaltstoffe und Erntezeitraum achten. (Sonst steh ich im Herbst vor einem Problem)
  • Die Trinkwassergewinnung sollte nur im Falle des Atomkriegs ein Problem darstellen. Das Miltär, Technisches Hilfswerk oder das AKW selbst könnte über Aufbereitungsanlagen verfügen.
  • Der Vorrat an Hygieneartikeln sollte zu Lebzeiten nicht versiegen. Das von Zahnärzten empfohlene monatige Wechseln der Zahnbürste kann nach einem beherzten Blick in den nächsten Supermarkt ohne Geldsorgen eingehalten werden.
  • Ganz wichtig ist auch eine Umfangreiche Hausapotheke mit Bibliothek. Sollte sich eine Möglichkeit finden, größere Mengen in echtem Vakuum zu konservieren, wäre das mit Blick auf spätere Jahrzehnte hilfreich.

Ich hoffe nach obrigen Punkten eine Grundversorgung für mein weiteres Leben in Betrieb zu haben, doch braucht der Mensch halt mehr um zu überleben. Doch gerade in diesem Szenario sind die Möglichkeiten für Unterhaltung fast grenzenlos. Nur möchte ich aus Motiven, die mir in diesem Moment selbst völlig schleierhaft sind, nicht nicht nur eintönig vor dem Fernseher sitzen (zumal das Programm der meisten Sender auch mit Strom, neuen Serien und Personal äußerst mau war).

Was könnte ich also machen ? Eigentlich alles, was ich schon immer einmal vorhatte!

  • Eine Sammelleidenschaft für Autos entwickeln. Dabei sammel ich nicht nur sämtliche Marken und Produktvarianten sondern auch nach Farbe. Die geräumte Zone rund um das evtl. bezogene AKW bietet dabei massig Platz für Parkplätze.
  • Der Traum einfach so für einige Monate mit guten Büchern auf einem bequemen Sofa vor einem prasselnden Kamin zu verschwinden, kann Realität werden. Aus Zeitgründen auch die Buchrezensionen der letzten Jahre besorgen: Es gibt so viele schlechte Bücher.
  • Der Kamin wird von mir nur mit Banknoten und wichtigen Dokumenten befeuert. Die Wälder haben Menschen doch lang genug abgeholzt.
  • Solarzellen auf dem Dach können dann die perfekte Heimkinoanlage betreiben. Die DVD Sammlung nimmt dabei ungeahnte Größen an. Aber blos nicht zuviel Zeit verplempern.
  • Die ersten Jahre wird es mir ein Vergnügen sein, in den Angelegenheiten fremder Leute zuwühlen. Welche Leichen hat zB. der Nachbar im Keller ?
    Stundenlang kann man da in Schränken, Kisten und auf Dachböden wühlen und alles an sich nehmen, das einem gefällt
  • In modischen Fragen habe ich freie Hand. Alles ist in Ordnung, in dem ich mich wohl fühle. Sollte das Wetter mitspielen, verzichte vollkommen auf Bekleidung. Den einheimischen Tieren sind nackte Lebewesen (und seien sie von der Rasse Mensch) wohl geläufig. Gibt es Schamesröte bei anderen Lebewesen ? Ich denke nicht.
  • Das Tempolimit auf deutschen Autobahnen muss dringend überholt werden. Irgendwo findet sich bestimmt auch ein möglichst sicheres Fahrzeug. Peinlich nach einem überlebten Weltuntergang in der Leitplanke zu landen.
  • Lassen sich Bananen und andere tropischen Früchte in unseren Breitengraden im großen Stil anbauen? Den Platz habe ich ja und den Traktor vom nächsten Bauernhof bekomm ich auch schon in Gang.
  • Schaff ich es, einen Buchsbaum in die Form eine 1L VW Polo zu schneiden. Ich werde es zumindest versuchen.

Update 07.08.2005

  • Im Falle der außerirdischen Invasion sollten auf jeden Fall entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen werden, um zumindest den Fortbestand der einheimischen Fauna und Flora sicherzustellen. Sollte sich Head & Shoulders für diesen Zweck nicht eigenen, sind wohl einige Tests an primitiven Lebensformen notwendig.
  • Als großes Ziel dürfte auch die neue Vermehrung der menschlichen Rasse sein. Da mit mir nur noch ein einziges Exemplar auf der Erde lebt, ist Fortpflanzung wohl nur durch einen Klonungsprozess möglich. Um meine Kenntnisse für den Fall der Fälle zu maximieren wäre es ratsam, sich auf der Stelle in Human- /Fortpflanzungsmedizin & Biotechnik an der nächsten Universität einzuschreiben.

To be continued …