Archiv des Autors: Christian

LeVegan – veganes Sommerfest in Leverkusen

Wir wussten nicht so richtig was uns heute erwarten würde, als wir uns durch Regenschauer den Weg durch die Neue Bahnstadt Opladen bahnten. Auf den ersten Blick sah es um die Stände herum recht leer aus, aber das Publikum hatte Schutz unter jedem verfügbaren Dach gesucht und mampfte an veganem Fastfood. Quasi jeder Imbissstand verkauft u.a. eine Variation von Döner-Sandwich – wir entschieden uns für Las Vegans aus Bochum mir ihrer verlockenden Saté-Soße – keine schlechte Wahl.

Veganes Sommerfest Vebu

Ich gestatte mir bei solchen Veranstaltungen immer einen interessierten Blick in die Menge, wen es vor und hinter die Tische gezogen hat. Eine Mischung aus autonomem Zentrum und dem Vegetarierbund als Gastgeber trifft auf Dreads, Anti-Atomkraft, Tierschutz, Kinderschminken und grünem Stromanbieter. Da muss ich mich zunächst mit dem Brötchen in der Hand auf eine Bierzeltgarnitur setzen und alle Eindrücke verarbeiten. Clubmate in der anderen Hand – versteht sich ja von selbst.

Alternative Lebensweise gibt es in der kritischen Masse ja oft nur als Komplettpaket mit interessanter Mischung. Wer kauft Studentenfutter, wenn er die Rosinen aussortiert? Wahrscheinlich diejenigen, die mit einem dankbaren Abnehmer für getrocknete Trauben zusammenwohnen. 🙂

Man muss sich, meiner Meinung nach, nicht zwingend in eine Protest- bzw. Subkultur einkaufen, wenn man sich jenseits der eigenen Küche umschauen möchte, wie andere ohne Tierprodukte durch den Alltag kommen. Hier ist aber Vieles an einem Platz versammelt.

Ich hätte lieber bei neutraler Hintergrundmusik gegessen, als zu den Klängen eines Liebermacher-Aktivisten (für Kinder?), der sein Stück auf eine Wiederholungen des Wortes „vegan“ zum Mitsingen enden lässt. Das war mir etwas sehr platt. Aber ich saß ja auch nur still am Tisch und machte mir meine sarkastischen Gedanken. Ich unreflektierter Konsumist! 😉

Gegen eine Spende bekam ich beim Vebu noch eine Packung Pizza-„Käse“ in die Hand gedrückt, auf die ich schon sehr gespannt bin. Auch zum Thema Grüner Strom habe ich aufmerksam zugehört und eben im Internet nachrecherchiert. Keine schlechte Idee für ein paar wenige Euro mehr.

Sollte es eine Wiederholung im nächsten Jahr geben, schaue ich gerne wieder vorbei.

Wise Guys Unplugged mit Maharaj

WGAn die Karten für das Konzert sind wir zu viert ganz unerwartet am Mittwoch Abend gekommen - einen Tag davor. Die Wise Guys hatte ich schon einige Jahre nicht mehr  gesehen, so dass mir der neue Bassist Andrea noch unbekannt war. Ich meine mich sogar zu erinnern, dass damals noch immer die Ablösung für Clemens neue vorgestellt wurde. Demnach musste ich mich auch schnell in die neuen Alben reinhören – dank Youtube-Kanal kein Problem.

Das Konzert war auch dank des indischen Gastbeitrags sehr interessant. So einige Variationen bekannter Stücke mit indischer Untermalung wird man nicht so einfach wieder zu hören bekommen. Unsere Plätze waren leider etwas suboptimal, weil wir noch kurz nach den ersten Tönen durch das Portal der Kulturkirche Köln schlüpfen mussten.

Die Lieder von der (aktuell noch) neuesten CD „Achterbahn“ sind schon gut, aber die Klassiker gefallen mir einfach noch immer etwas besser. Da ist einfach mehr Witz und Leichtigkeit drin. Zumindest beim Unplugged Konzert lag der Fokus da auf den leicht melancholischen Balladen – alles Flotte war Altbewährtes, soweit ich das als „Laie“ einschätzen kann. Dän war allerdings mit geschientem Bein motorisch auch stark eingeschränkt. 🙂

A capella Unplugged? Ich habe so einige Mikros und verstärkte Instrumente gesehen. 😉 Der Name darf also eher als Abgrenzung zu ihrem normalen Programm dienen.

Hat Daniel „Dän“ Dickopf eigentlich eine gewisse Ähnlichkeit mit dem jungen Jeremy Clarkson? Vollkommen verrückter Gedanke, aber … TopGear-Entzug. 😛

Dead Alive (1992)

Mittwoch Abend wurde (mit knapper Mehrheit) mein Vorschlag angenommen, Peter Jacksons Dead Alive (1992) anzusehen. Entsprechend dem Genre (Funsplatter) wurde er auch erwartungsgemäß mit gemischten Gefühlen aufgenommen. 😉 Gelegenheiten ihn in der Gruppe zu sehen, sind rar gesät, so dass es mich besonders gefreut hat. Durchgehalten haben alle Teilnehmer. 😛

Die Bloodpack DVD-Hülle sichert dem Film einen Ehrenplatz in meiner DVD-Sammlung, die sonst von Standardkost dominiert wird. Anhand der Trailer (z.B. auf Youtube) lässt sich der Stil gut abschätzen. Es fasziniert mich, wie Jackson es als Regisseur von diesem und ähnlichen Filmen in nur sieben Jahren geschafft hat, die Herr der Ringe Trilogie mit gigantischem Budget drehen zu dürfen. Aus seiner folgenden Filmografie kenne ich noch den zwei Jahre später produzierten Streifen Heavenly Creatures mit weniger blutigem Inhalt, aber ähnlich überzeichneten Charakteren, abgedrehtem Drehbuch und Kate Winslets erstem Kinoauftritt.

Wahrscheinlich darf man die Ausgangslage, die seine späten Werke überhaupt ermöglichte, nicht mit dem Phänomen vergleichen, das sich später daraus entwickelte. Seine Begeisterung für das Medium und die Vorlage sind offensichtlich zum richtigen Zeitpunkt auf sehr fruchtbaren Boden gefallen.

Bad Taste, Meet the Feebles und Braindead (der Original) sind auf jeden Fall mit die interessantesten Leichen, die man als Regisseur im Keller haben kann. Hö hö hö.

Ich kann leider aus eigener Erfahrung nichts zu der FSK16 Version sagen, die in Deutschland noch verkauft werden darf. Die Amazon-Rezensionen geben dem Restmaterial keine guten Noten, denn das Motiv des exzessiven Griffs in die Fluid-Effektkiste wird dabei natürlich vollkommen entkernt.

Bluebytes Albion (Windows Port)

Beim Durchstöbern des Angebots bei gog.com ging mir ein Klassiker von Bluebyte aus dem Jahre 1995 durch den Kopf, den ich leider vergeblich suchte: Albion

Albion

Das DOS-Spiel hat in meinen Augen einen besonderen Platz im Spielehimmel verdient und mag in großem Maße für meine Vorliebe für Science-Fiction und Fantasy verantwortlich sein. Das Rollenspiel mischt eine hübsch gemalte 2D Welt mit gelegentlichen 3D Dungeoncrawl Abschnitten und hat eine interessante Spielwelt, die für Jäger und Sammler mit Vorliebe für isometrische runden-basierte Kämpfe Einiges zu bieten hat.

Leider hatte das Spiel den Sprung in die Windows-Welt bislang nicht ohne größere Hürden (Emulation mit DOSBOX) geschafft, so dass es weder groß wiederentdeckt, noch vermarktet wird. Wer sich aktuell dafür interessiert, muss wahrscheinlich den Weg über Abandonware (z.B. abandonia.com) nehmen, wenn im Gebrauchtmarkt nichts zu bekommen ist.

Interessant macht das Spiel aktuell die Veröffentlichung eines Ports (SDL) für Windows und Linux, der das Spiel mit grafischen Verbesserungen recht schmerzfrei auf Windows 8.1 zum laufen bringt. Die  Installation ist anhand der README schnell erledigt: Daten an die richtige Stelle kopieren, eine Datei umbenennen und ggf. die Konfiguration editieren. Schon läuft Albion im Fenstermodus, den ich bei aktuellen Bildschirmauflösungen als angenehmer empfinde, als den Vollbildmodus.

Das Spiel hat von seinem Charme nichts eingebüßt – ich meine sogar deutlich mehr Hintergrundmusik zu bemerken – möglich, dass ich damals bei der Einrichtung der Midi-Soundtreiber immer geschlampt habe. 😉

Die Quelle für die Neuauflage ist etwas nebulös (Autor scheint u.a. notaz aus der OpenPandora Community zu sein) und unterscheidet sich von FreeAlbion, das ich hier im Blog vor einigen Jahren bereits in freudiger Erwartung erwähnt hatte.

Download-Links sind unter folgendem Youtube-Link zu finden: Albion Windows port enhanced 3D

Dort wird auch auf eine Steamgruppe verwiesen, in der im März 2015 der Port angekündigt wurde. Wem die (anonyme) Binär-Distribution keine Kopfschmerzen macht, sollte also dort vorbeischauen! An manchen Stellen ist der Spielfortschritt aus meiner Erfahrung etwas zäh, so dass der Blick in die Komplettlösung keine Schande ist. Hoffe ich … 🙂

GOG Galaxy und die Siedler 2

Es ist einmal wieder Zeit zurück zu blicken – in die Anfänge meiner Begeisterung für Computerspiele. Good Old Games (GOG) haben vor einer knappen Woche ihren eigenen Client mit Bibliothek und Community-Optionen mit dem Namen Galaxy gestartet. Bisher nur über eine Einladung zu bekommen, war ich besonders neugierig, wer Steam mit seiner totalen Marktbeherrschung auf dem PC die Stirn bieten möchte. Und wie der Name bereits suggeriert, sind viele Klassiker mit am Start!

Das Programm ist (noch) sehr einfach aufgebaut und damit schnell. Es gibt eine Übersicht der eigenen Spielebibliothek und den aktuellen Angeboten, sowie einen Chat, den ich noch nicht genutzt habe. Neben allen Gratis-Spielen, die ich bei jeder Aktion der letzten Jahren meinem Konto hinzufügen durfte, hatte ich bereits vor einiger Zeit Empire Earth 2 erworben.

Die Siedler 2

Dazu gesellte sich nun Die Siedler 2 in der 10th Anniversary Edition. Das originale Spiel hatte ich mir damals um 1996 mit Zusatzmissionen auf CD gekauft. Diese sind allerdings in meinen 4 Wänden verschollen oder warten in einer Kiste bei meinen Eltern auf ihre Wiederentdeckung. Vor knapp 10 Jahren (2006) wurde die Neuauflage (um die es hier geht) veröffentlicht, die das Spielgefühl sehr gut in die Gegenwart gerettet hat. Der Vergleich zu alten Screenshots zeigt schon sehr große Änderungen an der Optik, aber meine Kopfbilder sind bereits überschrieben. Solange ich mich bei einem Spiedler-Spiel über den Wegebau ärgern darf, weil mir das Bauraster einen Strich durch die einheitliche städteplanerische Rechnung macht, bin ich absolut zufrieden. Meine Pseudo-OCD lässt grüßen. 🙂

Nach einigen Stunden Spielspaß, stehe ich nun mit schlotternden Knien an der Grenze zu den Lava-Spielwelten, in denen ich damals gescheitert bin. Soweit meine Erinnerung, denn die Herausforderung des Szenarios war in der Serie noch nie meine Antriebsfeder.  Lieder baue ich bis in jeden Winkel des Levels eine florierende Wirtschaft auf, auch wenn das Tor zur nächsten Welt längst erreicht ist.

Im Hintergrund lädt schon Witcher 3 vor dem Release 26 Gigabyte aus dem Netz – das Siedler 2 Remake gehört mit einer Installationsgröße von ~500 MB noch in die CD-Ära. 🙂

 

It’s my LIFE

Coca Cola Life

Coca Cola Life

Beim Einkauf fiel mir heute das erste Mal bewusst die „neue“ Stevia-Variante von Coca Cola auf. Ein Blick auf die Zutatenliste machte mich noch neugieriger, weil neben dem gewohnten Zucker an zweiter Stelle keine der üblichen Verdächtigen aus dem Süßstoffsektor (Cyclamat, Acesulfam K, Aspartam) vertreten war. Mit ordentlich Durst kann ich Vieles in mich hineinschütten, aber säure-unterstützter Zuckerflash ohne unangenehmen Nachgeschmack kann ich weder Light noch Zero bescheinigen.

Den süßen Pflanzenextrakt einzuordnen, fällt wie so oft schwer. Die zugelassenen Mengen in Lebensmitteln sind in Deutschland so beschränkt, dass sich Stevia nicht als einziger Ersatzstoff für Null-Kalorie-Produkte eignet, die ausgesprochen süß schmecken sollen. Der Kommentar im Wikipedia-Artikel, dass alle Gen-schädigende Wirkungen aus dem Tierversuch bei einer täglichen Dosis vom halben Körpergewicht nachgewiesen wurden, liest sich zumindest witzig und zerstreut die größten Bedenken. 🙂

Coca Cola kleckert nicht mit einem halbherzigen Produktnamen und nennt die neue Cola ganz bescheiden Life. Oh my …

Ein weiteres Produkt, bei dem man sich mit dem Konsum auf einfachste Weise einer Subkultur der Gesundheitsbewegung anschließen kann – wenn man in diesem Fall beide Augen zudrückt, da es „nur“ knapp 40% weniger Zucker sind, die man seinem Körper für den Genuss einflößt. 😛

Der Geschmack ist ordentlich. Mir fehlt noch der direkte Vergleich zum Original-Rezept, aber ich würde mich da in Zukunft schon umstellen können – vielleicht sogar wollen. Wenn mir bei der Bestellung der Name denn so über die Lippen kommt, dass es mir nicht zu albern vorkommt. „I have no life, give me one!“ (Kalauer beabsichtigt)

Das PR-Team von Coca Cola wird sich bei Produkteinführung bestimmt geärgert haben, dass sie bereits 2001 den Slogan „Life tastes good“ ausgerechnet mit Bon Jovi „It’s my life“ verbraten haben. Haha!