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Ein Makro für Indonesien

Es zieht uns in diesem Jahr ein weiteres Mal nach Asien. Im Juni/Juli steuern wir die indonesischen Inseln Sulawesi und Flores an. Auf dem Hinflug gibt es noch einen längeren Stop in  der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur. Sonne, Kultur, Sand und überquellende exotische Natur.

Ich möchte gerne ein Makroobjektiv mit auf die Reise nehmen, um die kleinen Dinge in all‘ ihrer Pracht abzulichten. Dabei hoffe ich, dass sich die einheimischen Arten nicht zu viel von ihren giftigen australischen Nachbarn abgeschaut haben. Die Gefahr von panik-erfüllten Tieren angespuckt, -gestochen und gesprungen zu werden, sollte man mit der Wahl des richtigen Objektives minimieren können. Mit größerer Brennweite verlängert sich auch die Arbeitsabstand zum Motiv aus der Fluchtdistanz heraus, während der Preis und das Gewicht der Optik zunehmt. Der Schuss aus der Hüfte erfordert außerdem eine zunehmend ruhigere Hand.

Nikons Auswahl beginnt bei 40mm und geht bis 105mm, wenn man auf einen eingebauten Fokussiermotor Wert legt. Speziell für DX-Sensoren sind die Brennweiten 40mm (mit einem Nahfokus bei  ~16 cm) und 85mm (mit ~27 cm) gedacht. Für Letzteres (genauer das AF-S DX Micro-NIKKOR 85mm f/3.5G ED VR) habe ich mich zu 90% entschieden, denn durch die eingebaute Vibrationsreduktion verspreche ich mir weniger Ausschuss. Außerdem ist eine „lichtstarke“ Festbrennweite bei 85mm neben dem 1.8er 35mm eine gute Ergänzung und macht bestimmt auch mit 3.5er Offenblende gute Portrait-Aufnahmen.

Die Kombination aus AF-Motor und VR findet man bei den üblichen Drittherstellern leider nicht. Außerdem bleibe ich bei drei unterschiedlichen Filter-Durchmessern und kann mir in Lightroom mit den Objektiv-Profilen die Schwächen herausrechnen lassen.

Neu wie gebraucht ist es trotzdem eine größere Investition und es fällt mir schwer, die Bedeutung der zusätzlichen Blendenstufe einzuschätzen, die man durch die neuere Version mit VR2 erhalten soll. Die „jungen Gebrauchten“ innerhalb der Gewährleistungszeit sind selten in der Bucht und den Marktplätzen der Foren – man muss sich schon sehr an die Fotos halten, ob der Verkäufer ordentlich mit seinen Spielzeugen umgeht. Die Revision kann man AFAIK nicht erkennen.

Irgendwo im Hinterkopf fragt noch eine leise Stimme, wie sich 60 Millimeter für FX an der D5100 anfühlen. 🙂

Ultra weitgehend uninteressant?

Ende August fahre ich auf einer Radtour den Rhein hinauf bis nach Mainz. Auf dem Weg kommt man an mehr als einem Panorama vorbei (u.a. der Lorelei), das einen von den Socken hauen kann. Die möchte ich natürlich nur zu gerne festhalten und hatte mir darum fest vorgenommen, meinen Objektiven ein Brüderchen im Ultraweitwinkel-Bereich zu schenken. Preis-Leistungssieger ist dabei für mich dabei das Sigma 10-20mm 4-5,6. Gebraucht mit etwas Geduld für knapp 300€ zu bekommen.

Etwas nachdenklich macht mich die Fülle an Angeboten, die nur wenige Monate alt sind. Wie häufig würde ich mich in dem Brennweitenbereich überhaupt aufhalten ohne meine eigenen Füße zu fotografieren? Ein Foto bei 180 Grad Blickwinkel ist mehr Abbildung als Komposition oder?

In Bezug auf das Panorama kann ich mir gut vorstellen, dass ich Oben und Unten wieder so viel vom Bild abschneide, dass ein beherzter Schwenk mit zwei Fotos bei 18mm ein ebenso schönes Ergebnis liefern würde. Die Zeit mein Stativ aufzubauen werde ich nicht haben, da ich meinen werten Mitfahrern nicht auf den Geist zu gehen. Mindestens ein weiterer Foto-Enthusiast ist zwar dabei – aber das Radfahren in der Gruppe hat Priorität.

Nun spiele ich mit dem Gedanken, ob nicht bereits 16mm nach unten reichen und das Nikkor AF-S 16 – 85 mm die bessere Wahl wäre. Es würde sowohl mein Nikkor 18-105 mm 3,5-5,6 als auch das 18-55mm VR überflüssig machen – letzteres ist durch die geringe Naheinstellgrenze immer wieder als Makro-Ersatz im Einsatz.  In Kombination mit einem Teleobjektiv im Bereich 70-300mm, dass irgendwo weiter unten auf der Wunschliste steht, käme ich außerdem mit einem einzigen Filterdurchmesser (67mm) hin.

Wenn es doch nur etwas einfacher wäre. 😉 Der Brennweitensimulator von Nikon macht zwar Spaß, bringt mich aber nicht weiter. Auf Google Maps mit dem Geodreieck die nötigen Öffnungswinkel auszumessen, erscheint mir übertrieben.

Habt ihr ein UWW? Wenn ja, gehört es zu euren Lieblingen (insbesondere bei <16mm) oder verstaubt es im Schrank?