Archiv der Kategorie: Pflanzen & Exoten

Mangrovenüberraschung

Andrea ist putzmunter in unseren kälteren Landen angekommen und hat mir tütenweise Früchte und Samen aus Thailand mitgebracht. Ich konnte es natürlich nicht abwarten und habe gleich Fotos gemacht, um sie im Exotenforum bestimmen zu lassen. Ein Thema für die Früchte, von denen ich die Namen zu kennen glaubte, und ein Thema für die unbekannten Samen.

Die große Überraschung kam nach wenigen Minuten gleich im ersten Post. Andrea hat mir jede Menge (zum Teil äußerst seltene) Mangroven mitgebracht. Wer jetzt den Namen hört und nicht gleich etwas anzufangen weiß, der erinnere sich an Dokumentarfilme über Flussdeltas, Luftwurzeln oder vielleicht Schlammspringer. Diese bemerkenswerten Pflanzen wachsen auf sandigen, schlammigen Böden unter einer immerwährenden Schicht Wasser. Brackwasser, Süßwasser, sogar mir Salzwasser kommen viele Arten klar und scheinen bis auf die etwas untypischen Ansprüche an den Untergrund (Sand mit Überschwemmung), sehr robuste Zimmerpflanzen zu sein.

Je mehr ich über diese Wunderdinger lese, desto begeisterter bin ich. Leider kann ich mir hier kein Zimmeraquarium hinstellen, das wohl ideal wäre. Morgen werden zwei transparente Plastikboxen für die Neuzugänge vorbereitet.

Und es waren auch noch zahlreiche andere Samen und Schoten im Paket – mal sehen, wo ich noch einige Plätzchen finde. 🙂

Die oben verlinkten Foren geben schon einen ersten Eindruck, aber ich habe natürlich vor an dieser Stelle eine bessere Übersicht zu geben. Dieses Mal möchte ich doch die Übersicht behalten, welcher Sämling in welchem Topf und Becken zu finden ist. Das wird noch sehr spannend werden.

Christian

PS: Bin nicht mal sicher, ob meine Schlaflosigkeit an den Samen oder doch nur an den heutigen Temperaturen (28°C) liegt.

Mal wieder Spinnmilben

Ich hab mich schon gewundert, warum es mit meinen Pflanzen (mal mit Ausnahme des vertrocknenden Eierbaumes *hust*) so gut läuft. Jeden Tag habe ich mindestens 2x meine Musa acuminata Dwarf Cavendish mit dem Zerstäuber befeuchtet, weil die Bananen doch so furchtbar empfänglich für meine geliebten Spinnmilben sein sollen.

Was soll ich groß sagen: Heute morgen habe ich die Kolonie an der Blattunterseite entdeckt. Vorgestern habe ich die Musa noch frisch umgetopft und schon sind sie wieder da. Die Pflanze kann ich aufgrund der Größe weder untertauchen noch in einen Plastiksack zum schwitzen packen. Im Exotenforum bin ich auf die Anleitung von alexwag gestossen, die beschreibt, wie ich ein Spritzmittel herstelle, das es mit gleichem Wirkstoff auch unter dem Namen „Neudosan“ von Neudorff im Handel zu kaufen gibt. Das Mittel wirkt dabei nicht als Gift, sondern verringert auf pflanzenschonende Weise die Oberflächenspannung des Wassers und greift auch den Panzer der Insekten an, um den Milben (und auch Läusen) den Gar auszumachen. Kaliseife ist der wichtigste Bestandteil der Lösung, die in reiner Form vorzugsweise aus der Apotheke zu beziehen ist. Nur dann ist die Lösung frei von Duftstoffen und anderen Zusatzstoffen, die die Pflanze schädigen können.

Anleitung:

  • 1l Wasser
  • 5g Kaliseife (ca. ein Teelöffel voll)
  • 5ml (Brenn-)spiritus

Alles vermengen, in eine Sprühflasche umfüllen und die betroffende Pflanze (Erde/Substrat möglichst abdecken) tropfend-nass einsprühen. Besonders bei den Spinnmilben einige Tage später wiederholen, um die nachschlüpfende Generation auch zu erwischen. Die Kaliseife habe ich wie oben erwähnt in der Apotheke bestellt und noch am selben Tag abholen können. Die 250g Dose für 5,96€ kommt definitiv preiswerter, als das gleichwirkende Fertigprodukt.

Die Spinnmilben waren bei mir nach der Anwendung in einer Minuten tot. Ich habe dann versucht die Gespinste mit einem Tuch möglichst komplett zu entfernen. Ob das Einsprühen auch nachhaltig gegen die Biester hilft, reiche ich in den nächsten Wochen nach.

Christian

Eierbaum Tag 175 – Was hab ich nur getan?

Ich könnte mich selbst erwürgen. Vor nicht einmal einem Monat hat der Eierbaum drei wunderschöne lila Blüten hervorgebracht, obwohl ihm die Spinnmilben noch ziemlich anzusehen waren. Er schien es also auch ohne weitere Hilfe vom mir wirklich gepackt zu haben – ich denke irgendetwas hat die Parasiten abgeknabbert. Also hab ich immer schön gegossen, wenn es von Nöten war. In den letzten Wochen waren es die abendlichen Gewitter mit ihren Regenschauern, die das für mich erledigt haben.

Bluete

Da sitze ich eben am Schreibtisch, mein Blick fällt durch das Fenster nach draußen und ich sehe schlaffe, halb vertrocknete Blätter. Verdammt.

Eierbaum trocken

Ich kann nur hoffen, dass ich es nun nicht vollends mit der Ernte versaut habe. 🙁 Nun steht sie wieder an der selben Stelle, in einem deutlich größeren Topf und in einem Haufen Seramis, um in Zukunft etwas toleranter gegenüber Trockenheit zu sein. Beim Umtopfen habe ich etwas Wunderschönes entdeckt. Ein Fruchtansatz! Ungefähr einen Centimeter Durchmesser in einem strahlenden Weiß.

Eierbaum trocken

Ich behalte den Eierbaum nun besser im Auge – versprochen!

Christian

Nachtrag: Es wird. 🙂 Alles steht wieder in grüner Pracht!

Pflanzenbeleuchtung

Pflanzenlampe

Ende letzter Woche hat es mich gepackt. Die (noch unbekannte) Zitruspflanze vor meinem schattig liegenden Fenster sah mir mit blassgrünen kleinen Blättern direkt ins Herz. Dazu kam eine große Menge an Chilipflänzchen, die sich auf der Suche nach Licht in die Höhe schoben. Es musste etwas geschehen!

Im Internet hatte ich mich zuvor über die besten Beleuchtungsvarianten für Pflanzen kundig gemacht und nun eine wage Idee in meinem Kopf. Also fuhr ich zum Baumarkt meines Vertrauens – wofür wohnt man denn an der Grenze zur Heimwerkerstadt Nr. 1 – und sah mich dort eine volle Stunde in der Lichtabteilung um, bis ich das passende gefunden hatte.

Eine Halterung mit zwei 120cm Leuchtstoffröhren je 36W in der Lichtfarbe „Kaltweiß“, einige Haken und Ösen für die Deckenbefestigung und Schnur wanderten in den Einkaufskorb. Einen Tag später gesellte sich noch eine Zeitschaltuhr dazu.

Jetzt nach einigen Tagen könnte ich vor Freude in die Luft springen, wenn ich mir das satte Grün anschaue, das in den Blumenkästen und Töpfen nun ein Drittel meines bescheidenen Zimmers einnimmt. Ich hoffe der Schein trügt nicht, aber ich bin bisher mit meinem Selbstbau Reflektor (aus Aluminiumfolie) und dem Unterbau sehr zufrieden. Die nächste Zeit wird zeigen, ob die Lichtstärke ausreicht, um auch alle grünen Untermieter zufriedenzustellen.

Im derzeitigen Zustand halten sich die laufenden Kosten nämlich noch im Rahmen. Und ich beleuchte ja auch Chili-, Zitrus- und Passionspflanzen und brauche hoffentlich keine teure Metalldampflampen der Marke „Hanf@home“ ;), die unverantwortlich die Stromrechnung in die Höhe treibt. Schön auch, dass die Pflanzen nun auch in der Mitte des Raumes stehen und sich nicht nur um sämtliche Fenster knubbeln.

Eierbaum Tag 106: Disaster

Diese verdammten Spinnmilben – sollen sie in den tiefsten Abgründen der Insektenhölle schmoren – haben sich in den beiden Pflanzen eingenistet. Als hätten sie ihre Vitalität nicht schon genug auf die Probe gestellt.

Vor ein paar Tagen habe ich die Eierbäume für ein paar Stunden in einem Wassereimer versengt um die Vierbeiner loszuwerden. Ordentlich lädiert und verschmutzt kamen sie wieder an die frische Luft, doch, wie ich eben leider feststellen musste, inklusive der Untermieter.

Also habe ich weiter die Tipps in den Foren gewälzt und nun stehen sie in einer Plasiktüte auf der Terasse. Die hohe Luftfeuchtigkeit solle ihnen den Rest geben.

Falls jemand doch noch ein anderes Hausmittelchen in der Hinterhand hat – hier sitzt jemand vor dem PC, der sich sehr darüber sehr freuen würde. 🙂

PS: Niko, du bekommst schon noch deine gebratenen Eierbaumfrüchte! 😉

[1] http://www.zimmerpflanzendoktor.de/

Eierbaum Tag 100 (Frühlingserwachen oder was bisher geschah)

Lang ist es her, dass ich etwas über meine bescheidene Eierbaumzucht geschrieben habe. Die Gründe dafür sind leider äußerst tragisch, denn wie ich mir inzwischen zusammengereimt habe, sind vor einigen Monaten nicht nur die kleinen zarten Keimlinge in der Blumenerde aufgewacht. Mit Schrecken musst ich mitansehen, wie ein gesundes Pflänzchen nach dem anderen über Nacht mit zerbissenem Schaft umkippte. Ich weiß bis heute nicht, welchen üblen Gesellen ich mir da eingefangen habe.

Nur die Bewohner eines einzigen Topfes konnten sich behaupten und gedeihen nun auf einem sonnigen Fensterplatz. Aus zwölf Samen wurden also in 100 Tagen (falls ich mich nicht verrechnet habe) zwei gesunde Pflanzen. Da muss die Samenernte in diesem Jahr wohl noch im Vordergrund stehen. 🙂 Toitoitoi – Auf das uns die Umstände nun wohl gesonnen sind.

Tag 100

Eierbaum Tag 17 (vorläufige Keimbilanz)

Bisher haben 5-6 Samen sichtbar gekeimt. Im rechten Topf ragen schon 3 Plänzchen drei Finger breit in die Höhe, im Mittleren 2 und im Linken bricht noch ein Nachzügler durch die Erde. Wären also bisher 6 von 12 Samen = 50% Keimerfolg

Ich habe die Töpfe immer richtig gut feucht gehalten. Hoffentlich lassen sich bald noch die restlichen Exemplare blicken. 🙂

Tag 17

Eierbaum Tag 11 (Das erste Grün)

Heute oder vielleicht schon gestern hat sich der erste Samen seinen Weg ans Tageslicht vorgekämpft. Im selben Topf scheint auch bald ein zweites Pflänzen hervorzukommen. Links und rechts davon ist aber nur die unversehrte Erde. Wie schön, dass auch die Sonne mitspielt …

DSC01291.jpg

Bei Nahaufnahmen kommt mein Handy leider an seine Grenzen.