Archiv der Kategorie: Modern Life

Bahngeschichten 1

Die Lokführer-Gewerkschaft GDL hat heute ab 8:00 bis kurz vor Mittag die Streikkeule geschwungen. Trotzdem habe ich mich tollkühn zum Solinger HBF begeben, um dort aber zunächst über eine halbe Stunde Däumchen zu drehen bzw. schlechte Kriminalliteratur zu lesen. 😉 Belohnt wurde ich aber mit einer kostenlosen Fahrt im ICE zum Kölner HBF.

In einem bequeme Sitz (mit Kopfkissen), mit gedämpfter Geräuschkulisse und federnd gelagert – die Chance konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen. Dabei wäre die RE 7 nur wenige Minuten später abgefahren – aber man gönnt sich ja sonst nichts. Die Zeit saß mir auch nicht im Nacken und einen Umstieg in der Kölner U-Bahn konnte ich auch noch so eben bewältigen.

Eine lustige Begebenheit noch am Solinger HBF:

Auf der Bank saß ein ebenfalls wartender und sichtlich gelangweilter junger Mann mit Gitarren-Koffer. Ein munterer wirkender Herr kam auf den Bahnsteig, schaute sich kurz um und sprach den Gitarristen prompt an. Ob er nicht ein Foto von ihm neben dem Sonderfahrplan machen könne, wollte er gerne wissen und er wurde auch nicht enttäuscht. Nach kurzer Justierung wurde das Foto gemacht. Dabei fiel sinngemäß folgender Satz: „Mit etwas Glück können sie sich morgen in der Zeitung XY unter der Überschrift „Bahnfahrer haben Verständnis und warten gerne“ anschauen. Ruckzuck verschwand der Fotograf wieder im Bahnhofsgebäude und ließ einen schläfrig-verständnislosen Menschen zurück, der nicht ganz wusste, wie ihm soeben widerfahren war. So wird also Zeitung gemacht. 🙂

Auf der Rückfahrt spielte sich im Doppelstock-Wagen des vollkommen planmäßigen Zugs eine weitere merkenswerte Szene ab. Eine Ausstiegs-Tür war wohl defekt und breit mit entsprechenden Warnaufklebern zugepflastert und versiegelt worden. An einem Bahnhof mit entsprechender Ausstiegs-Richtung musste man also als gewöhnlicher Fahrgast eine paar Schritte zur Tür des nächsten Wagons gehen. Diese Möglichkeit bot sich aber nicht für die zweifache Mutter mit extra-breitem Kinderwagen an, die erst kurz vor dem Zielbahnhof ihre missliche Lage erkannte und keinen Weg sah ordnungsgemäß auszusteigen.

Die mitfahrende Oma spurtete kurz nach dem Halt aus dem Zug – auf der Suche nach dem Schafner. Eine Minute später kamen beide wild gestikulierend wieder ins Abteil und begannen genervt den zusammengeklappten Buggy durch die Automatiktüren zu bugsieren. Diese waren von der Aktion wohl weniger begeistert und begannen rhythmisch die beteiligten Personen in die Seiten zu knuffen. Untermalt wurde die Situation durch „Unverschämt“ und „Saftladen“-Rufe der älteren Dame.

Habe ich schon erwähnt, dass letzte Woche das volle Baby-Wickel-Programm neben mir in der Regionalbahn gezeigt wurde. Häufchenwindel inklusive! Ich musste mich wirklich beherrschen nicht das Gesicht zu verziehen. Dabei hat die Mutter mein vollstes Verständnis. Naja, vielleicht nicht bzgl. der Nahrungsauswahl für ihre Tochter. 😉

Bahnfahren ist wirklich interessant.

Free Burma

Free Burma!

Diese Aktion alleine hilft natürlich rein gar nichts, um etwas an der Situation in Burma zu ändern. Aber wenn schon die Redefreiheit vor Ort unterdrückt wird, können ein paar weitere Stimmen bestimmt nicht schaden. Vielleicht bemerken ja die politische Führungen der restlichen Welt, dass man mit einem beherzteren Vorgehen sogar Wählerstimmen fangen kann.

Sicher gibt es auch etliche andere Punkte auf dem Globus, die eine ähnlich große Aufmerksamkeit verdient hätten – aber ohne Patentlösung muss man halt kleine Schritte gehen. Vielleicht kommt die breite Stimme der Menschen und das hoffentlich folgende Medienecho besser bei den militärischen Machthabern an, als der xte formelle Beschwerdebrief der Regierung.

Zeeland-Camping

Wie schon in „Spontan-Camping in Zeeland“ geschrieben, sind wir am Sonntag-Nachmittag aus dem Herbsturlaub zurück gekommen. In der allgemeinen Hektik eigentlich ein Wunder, dass ich nur meine Handtücher und Spülmittel vergessen habe. Aber wozu fährt man schon zu zweit in den Urlaub und kann selbstständig einkaufen. Alles kein Problem. 😉

Der Campingplatz „Ons Buiten“ liegt etwas abseits des Badestrandes in den Feldern südlich von Oostkapelle. Das kostenlose kleine Schwimmbad haben wir trotz niedrigen Temperaturen doch nicht in Anspruch genommen – Von außen machte es aber einen guten Eindruck. Die übrigen Anlagen sind tadellos in Schuss, das Personal freundlich, die Duschen heiß bis warm!

Auf den einzelnen Stellplätzen stehen zahlreiche Apfel- und Birnbäume, die man allerdings offiziell nicht abernten darf, obwohl sich Anfang Oktober das Fallobst am Boden sammelt. Der Geschmackstest, bevor wir die Hinweisschilder im Sanitärgebäude entdeckten, fiel aber sehr positiv aus. 😉

Das Wetter gönnte uns einen kompletten regenfreien Tag und sogar noch einige trockenen Stunden zum Abbau. Die übrige Zeit konnten wir den Herbst in seiner stürmischen Form genießen. Auch eine Möglichkeit sich die Leihgebühren für die Fahrräder zu sparen – trotz Rückbank-Demontage hatte ich keine Chance unsere Räder im Corsa über die Grenze zu bekommen.

Wer also um diese Jahreszeit in Zeeland campen möchte, sollte besser Gefallen an längeren Strandspaziergängen im Regenmantel finden und sich im Zelt einen gemütlichen Zufluchtsort einrichten, der jedem Wetter stand hält.

Die getankte Energie wird bestimmt bis Weihnachten reichen. 😉

Nachtrag:

Beim Durchschauen der Fotos hab ich einiges gesehen, das ich hier noch erzählen möchte. 🙂

Da wäre zum Beispiel eine überraschende Abwechslung zur Hasen- und Kaninchenflut in den letzten beiden Jahren. Dieses Mal war es eine größere Herde Stockenten, die sich nicht nur über das Obst hermachte, sondern auch gleich die Funktion des Hahns übernahm und zu allen unvernünftigen Zeiten mit lautem Gequake den hereinbrechenden Morgen verkündete. Die wollige Fraktion war aber nach längerem Suchen auch in den Vorortgärten auszumachen – nicht nur neugierig am Zaun des Streichelzoos. 😉

Eine weitere tierische Begegnung kündigte sich eines Nachts laut raschelnd in unserer Mülltüte an. Als Mann im Zelt (^^) wurde mir die Aufgabe zu Teil, mit Speer und Schild (Alu-Stuhl-Rohr und Küchentuch) dem treiben auf den Grund zu gehen. Glücklicherweise wartete weder Waschbär noch Ratte sprungbereit in der – plötzlich sehr stillen – Plastiktüte. Nur eine bewegungslose aber um so stacheligere Kugel lag unschuldig zwischen den Eierschalen. Mit dem Küchentuch setzte ich den kleinen Gesellen auf dem Rasen ab – zwei Minuten später flitzte er auch davon. Unser Müll bekam für die letzten Nächte einen Ehrenplatz auf dem Campingtisch. 🙂

Bei unseren Streifzügen durchs Dorf fielen mir direkt einige Ranken auf, die ich nicht so hoch im Norden im Freien vermutet hätte. Mit wunderschönen Blüten und orangenen Früchten erfreuten sich Passionsblumen bester Gesundheit. Ausgepflanzt bewachsen sie Zäune und die Terrasse eines Restaurants im Stadtkern. Anhand meiner wenigen Fotos würde ich auf die blaue Passionsblume (Passiflora caerulea) tippen. Die Information, dass diese Art auch starke Fröste bis zu -20°C verträgt, scheint also wirklich zu stimmen.

Das verlangt ja förmlich nach einem kleinen Outdoor-Grow im nächsten Frühling. 😉 Muss ich nur noch an Samen kommen, die ich die kalte Jahreszeit über im Haus vorziehen kann. Meine Mutter hätte bestimmt auch ihre Freude an den großen Blüten.

[Morgen folgen die Fotos]

Telegramm

So wenig Zeit – so viel zu schreiben.

Ich bin gesund wieder in .de angekommen.
Was mache ich nur mit WordPress 2.3?
Schon letzte Woche musste ich eine Not-OP an einer ganzen Hand voll Orchideen machen.
Morgen früh habe ich meinen „ersten“ Tag an der FH. 🙂
Spät ist es geworden, weil ich einfach nicht in der Mitte von „Criminal Intent“ gehen konnte!

Hoffentlich finde ich morgen ein paar Minuten Stunden, um das alles aufzubereiten. 😉

Korrektur: Criminal Intent *pffft* Criminal Minds war es natürlich – macht allerdings auch keinen großen Unterschied :o)

Spontan-Camping in Zeeland

Die Fachhochschule fängt erst Anfang nächster Woche an.
Herbstferien haben auch gerade begonnen.
Das Wetter versucht sein Bestes uns eine schöne Woche zu bescheren.

Was liegt da näher als für ein paar Tage an die niederländische Nordseeküste zu fahren. Mit Luftmatratze, Schlafsack und Zelt werden wir hoffentlich nicht allzu früh mit regnerischem Herbstwetter konfrontiert. 🙂 Nachdem wir uns in den letzten zwei Jahren von Ameland nach Texel gen Westen bewegt haben, machen wir dieses Mal noch einen Schritt weiter auf die Halbinsel Walcheren der Provinz Zeeland.

Nahe der Stadt des Dörfchens Oostkapelle (östlich von Domburg) schlagen wir im Campingpark „Ons Buiten“ unser Lager auf. Der einzige Campingplatz in der Umgebung, der laut Preisliste unbeschränkten und kostenlosen Zugang zu warmen Duschen bietet – ein Kriterium, das Andrea wirklich sehr am Herzen liegt. 😉 Für 17€ pro Nacht und 2 Personen „All Inclusive“ (nach Camping Maßstäben) sind wir da wohl gut aufgehoben. Ein anständiger Bericht wird mit Sicherheit auch folgen.

Beim Autoputzen und Packen habe ich heute herausgefunden, dass man bei meinem Corsa problemlos die Rückbank-Lehne ausbauen kann. Das bringt mich meinem Plan, zwei ausgewachsene Fahrräder im Kofferraum zu verstauen, bedeutend näher. Tja, der Corsa D mit seinem herausziehbaren Fahrradträger am Heck würde mir heute Abend wirklich eine Menge Schrauben und Stopfen ersparen. *träum*

Schöne Grüße an alle Daheimbleibenden – Wir lassen uns ein paar Tage die Gischt um die Nasen wehen. 🙂

Das erste Mal … Abschleppen

Heute Abend durfte ich mich das erste Mal in das vordere Ende eines Abschleppgespanns setzen und mit einem Seil einen Kleinwagen ~2 km bis zur nächsten Werkstatt bewegen. Dank „roter Welle“ durfte ich an jeder einzelnen Ampel das Anfahren neu ausprobieren. Gar nicht so einfach, das hintere Fahrzeug gleichmäßig anzuziehen, ohne das Gefühl zu haben, das eigene Heck abzureißen.

Auch wenn ich mich nicht ganz dumm angestellt habe – nächstes Mal mach ich es noch besser. 🙂

Hoffentlich dann nicht am hinteren Ende. 😉

Der Fall der Pylone

In OberBurg wird die Hauptstrasse neu geteert. Vom schönen Schloss, an meiner Haustür vorbei, bis zum Ortsausgangsschild kommt soeben die letzte Schicht auf den Asphalt. Aus diesem Grund wird der Verkehr – wie halt üblich – immer schön abwechselnd auf eine Spur umgelenkt. Die Mitte der Fahrbahn wird zudem auch noch durch weiß-orangene Pylone abgegrenzt.

Den ganzen Schloss-Berg hinauf, wurde ich schon zwischen einem extrem drängelndem BMW 3er und einem stöhnenden und ächzenden Wohnmobil aus der Zeit des letzten Wirtschaftswunders eingequetscht. Die Verschnaufpause vor der Baustelle kam mir also eigentlich gelegen. Immerhin schien sich mein Hintermann ordentlich über die weitere Verzögerung zu ärgern. 😉

Der Autostrom versiegte und der Fahnenschwinger der Baustelle gab dem Wohnwagen an erster Stelle ein Zeichen. Der fuhr an und versuchte sich in der verbliebenen schmalen Spur zurechtzufinden. Leider ohne viel Erfolg … 😉

Mit seinem rechten hinteren Blinker – wohl aus flexiblem Gummi – der aus der Seite des Wohnwagens ragte, begann der Fahrer einen Pylon nach dem anderen umzuwerfen. Beim ersten Stupser kam mir sogar noch der Gedanke das Ding hilfsbereit wieder aufzurichten, aber nachdem die ersten 50m Absperrung ohne Ausnahme lustig umher kullerten, genoss ich lieber den Domino-Day.

Bis zu meiner Einfahrt hatte es nur eine verschwindend geringe Zahl torkelnd in seiner angedachten Position überstanden und der Weg bis zum Ende der Strecke war noch nicht in Sicht.

Welcher Azubi wohl im Eiltempo die Serpentine hinauf oder hinunter hetzen musste, um das Chaos zu beseitigen?

Die Fahrer des Wohnwagens dürfte jedenfalls seine gemütliche Fahrt ohne Störung fortgesetzt haben. 🙂

Mein Auto 1 (+X)

Mehr als pünktlich war ich an der Werkstatt. Der Austausch-Scheinwerfer war auch da. Also fing mein Mechaniker an, mein Auto zu demolieren demontieren und ich setzte mich mit meinen Matheaufgaben etwas abseits auf die schöne Wiese und fing an zu rechnen. So weit so gut …

Hätte die Werkstatt nur den passenden Scheinwerfer bestellt. 🙁

Nächste Woche zur selben Zeit …