Archiv des Autors: Christian

Hausputz

Pause. Dieser Tag ist schon und wird noch anstrengend. Andrea betritt morgen nach 3 Monaten Praktikum in Helsinki wieder deutschen Boden und nun liegt es an mir, ob ich die Wohnung wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzen kann.

Der Kühlschrank ist leer und die Wohnung voller Kisten mit Kabeln, Bauteilen und Platinen. Mag sein, dass ich dem Staub auch nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt habe. Meine Eltern waren gestern so nett, ihr Auto mit den Resten des Fernsehers – ich musste ihn natürlich auf der Suche nach Bauteilen demontieren – zu füllen und diese heute morgen zur Deponie zu fahren. Im Keller fanden sich dann noch zwei weitere Kisten mit Schrott – wo das nur immer alles herkommt.

Die Küche ist schon auf Status „check“ und das Wohnzimmer gesaugt. Da ist leider noch viel Wohnung übrig. Mal sehen, ob ich auch zu den Fenstern komme – die unter dem Balkon unserer Vermieterin sehen echt schlimm aus.

Softwarepraktikum 2

Der Stapelrechner-Simulator war es im letzten Jahr – gestern Nachmittag durfte ich mir ein neues Projekt für dieses Semester aussuchen. Die Vergabe war in sofern spannend, dass wir bis 30 Minuten vor Schluss die Themen noch gar nicht kannten, die anschließend zur Auswahl standen.

Mit Frederik und Christian (wie im letzten Semester) stehe ich nun also auf der Liste für einen „MathML Interpreter“ – die Chancen stehen sehr gut, dass wir also in der selben Konstellation weiter arbeiten werden. Der Hintergrund des Projektes ist, die bisher hart-codierten Berechnungen innerhalb der „Nodes“ eines bereits existierenden neuronalen Netzes durch eine flexiblere Lösung zu ersetzen, die ihre Formeln aus der mathematischen Beschreibungssprache erhält. Als besondere Anforderung muss dies möglichst schnell geschehen, um die Simulation des Netzwerkes (im Vergleich zur bisherigen Lösung) nicht unnötig zeitaufwändiger zu machen. Die Vorgaben wären dabei: Sprache: Java, IDE: Eclipse, XML-Parser: JDOM – so weit so gut.

Ahnung von Neuronalen Netzen haben wir drei (noch) nicht und werden es für die konkrete Ausführung wohl auch nicht brauchen. Der begleitende Professor aus dem Institut für Nachrichtentechnik, mit dem wir uns noch kurz unterhalten haben, hält über das Thema eine Vorlesung im Master-Studiengang.

Toitoitoi, dass da nix mehr dazwischen kommt.

Das 5. Semester

So langsam wurde es auch Zeit – morgen beginnt mein fünftes Semester an der FH Köln. Krass, nächstes Jahr um diese Zeit, müsste ich meinen Bachelor in der Tasche haben. Was erwartet mich also in diesem Semester, das zu mehr als 50% aus Wahlfächern besteht?

  • Entwicklung komplexer Softwaresysteme
  • IT-Projektmanagment
  • Netze und Protokolle (mit CCNA)
  • Datenbanken
  • Eingebettete Systeme 1
  • Quellen- und Kanalkodierung
  • Softwarepraktikum 2

Wirklich eine ganze Menge spannender Fächer, von denen ich mir nach Prüfungsordnung auch noch zwei sparen könnte. Aus dem letzten Semester hab ich sogar noch ein Wahlfach Informatik übrig, dass ich fürs 6. Semester verwenden kann. Ein bisschen mehr Luft während der Bachelorarbeit ist bestimmt nicht verkehrt – soweit mein Gedanke. Kommt nun nur leider alles etwas anders, da ich mit Netze und Protokolle eine Vorlesung gewählt habe, die sich auch noch über das nächste Semester zieht. Mal abgesehen davon, dass ich die Inhalte auch so schon für wichtig halte, hab ich dort die Möglichkeit, statt dem normalen Praktikum an einem Cisco-Seminar teilzunehmen, nach dem ich das CCNA Zertifkat (Cisco Certified Network Associate) ausgehändigt bekomme – einen bestandenen Abschlusstest vorausgesetzt. Das bescheinigt mir dann für 3 Jahre, dass ich mich in vernetzten Umgebungen zu hause fühle und könnte mir während des Masters die Tür zu einem gut bezahlten Nebenjob öffnen.

Apropos Job: In diesem Semester helfe ich als studentische Hilfskraft in den Laborpraktika von Informatik I und Betriebssysteme und verteilte Systeme I aus. Hilfestellung bei den Aufgaben geben und Ansprechpartner bei allgemeineren Fragen zum Stoff sein – so stelle ich mir das vor, denn ich saß immer schon mit den fertigen Ergebnissen da. 🙂

Was in der Aufzählung noch fehlt, ist eines der allgemein-wissenschaftlichen Module, die von außerhalb der Fakultät organisiert werden und die ich alle unter lästig einordnen würde. Den genauen Namen finde ich gerade nicht – es war aber ein Seminar zum Thema Existenzgründung, für das ich sechs Samstage Anfang nächsten Jahres opfern muss. Naja.

Viel Informatik und Grundlagen und wenig Nachrichtentechnik – die hab ich nun mit ganz ordentlichen Noten hinter mir gelassen. 😉 Bleibt nur zu hoffen, dass auch bei den Themen für das Softwareprojektes II etwas Spannendes dabei ist. So als ultimativen Start in die Woche fangen die Vorlesungen morgen um 16:45 an und gehen bis 20:05! ^^

Die Macht

Jaja, diese nächtlichen ICQ-Gespräche …

Da liest man auf Google News über Harald Schmidt, der Brausepulver aus dem Bauchnabel von Monica Ivancan schlabbert und landet per Referenz bei Youtube, wo es die entsprechende Szene aus „Die Blechtrommel“ gibt. Ein weiterer Clip aus dem Film ist hinterlegt mit einem Track von Mouse on Mars und ehe man sich versieht hört man abstrakte elektronischer Musik von Apex Twin.

Man teilt seinen Fund über ICQ und eine halbe Stunde später schickt man sich schon gegenseitig Youtube-Videos aus der „guten alten Elektrozeit“, als das Y2K-Problem noch aktuell war. 😉 Dann hat Ersin das Fluoreszenz-Bild hier im Blog entdeckt und Mitochondrien ins Spiel gebracht. Der Begriff kam mir bekannt vor …

Waren das nicht diese mikroskopisch kleinen Lebewesen, die in jedem von uns wohnen und die die Macht im Gleichgewicht halten? Nein, das sind natürlich die Midi-Chloreaner, womit wohl auch eindeutig bewiesen ist, dass ich ein hoffnungsloser Fall bin. 😉

Endlich ist mir klar, woran Andrea derzeit arbeitet und warum ich die Bezeichnungen der Proteine in den Dateinamen zensieren musste. Nicht aus Rücksichtnahme vor unveröffentlichten Forschungsergebnissen, sondern weil dort im Labor die Essenz der Macht selbst entsteht.

Egal wie Andrea sich da noch herauszureden versucht:
Ich erwarte Ende Oktober die Macht selbst als Mitbringsel! Bald werde ich ein Jedi sein! Oder Sith? Egal, … die … Versuchung … zu … stark … sie … ist

Tool: Fluoreszenz-Mikroskopie

Andrea hat mir vor zwei Tagen über ICQ drei Aufnahmen einer gefärbten Zelle geschickt, die sie mit einem Fluoreszenz-Mikroskop aufgezeichnet hatte. Alles Aufnahmen der selben Probe bei UV-Licht, bei unterschiedlichen Filtern, wenn ich es richtig verstanden habe. Während sie mir noch erklärte, was ich genau man auf den unterschiedlichen Bildern erkennen konnte, bastelte ich die Bilder schnell als eingefärbte Ebenen in GIMP zusammen.

Auf dem Ergebnis aufbauend, hab ich Quick & Dirty ein PHP-Script geschrieben, das diese Aufgabe automatisiert über das Modul php_imagick erledigt – eine Wrapper-Klasse für die bekannte ImageMagick Kommandozeilen-Suite und wohl eines der am schlechteste dokumentierten Module ever. 😉 Einige kurze Beispiele gibt es bei Mikko und im extrem rudimentären Manual. Den Rest muss man sich aus der normalen Doku für die Kommandozeile suchen.

Da die einzelnen Fluoreszenz-Farbstoffe ganz markante Maxima bei einem oder wenigen Wellenlängen haben, wollte ich die Ebenen auch mit der entsprechenden Farbe einfärben. Die Zuordnung Wellenlänge zu RGB Farbe ist allerdings alles andere als trivial. Dabei spielt die Farbwahrnehmung des menschlichen Augen ein große Rolle und schon nach ein paar gelesenen Seiten auf Wikipedia steht man knietief in Farbprofilen und ähnlichem. Das war mir dann doch etwas zu krass.
Dafür habe ich auf der Homepage von Dan Bruton einen Quelltext (in Fortan) gefunden, in dem er über eine einfache Approximation (Geraden) dem sichtbaren Spektrum RGB Farben zugeordnet hat. Das Modell habe ich 1:1 in eine PHP-Funktion übertragen (hoffentlich fehlerfrei) und zur Umrechnung benutzt.

Die Verarbeitungskette habe ich so aufgebaut:

  1. Die Aufnahmen (Graustufe) als Maske mit einem entsprechend einfarbig gefüllten Bild mit Imagick::COMPOSITE_MULTIPLY verbinden.
  2. Die Ergebnisse mit Imagick::COMPOSITE_PLUS vor einem schwarzen Hintergrund zusammenfügen.

Meinen ersten Ansatz, die Aufnahmen als Alphachannel zu benutzen, konnte ich mit der spärlichen Doku bisher nicht umsetzen. Das Ergebnis ist so aber auch recht ansehnlich. Vorschläge zur Optimierung sind sehr willkommen. =)

So entsteht aus drei Aufnahmen folgendes Ergebnis:

Ebene 1Ebene 2Ebene 3

Ergebnis

Hübsch oder? ^^ Die blauen Flecken im Zellkern sind übrigens ein Indiz dafür, dass Irgendwasâ„¢ geklappt hat. Die Veränderung eines Proteins, wenn ich mich recht erinnere.
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