Über Stock und Stein nach Bira

Unser Plan für heute morgen war es, den besten Weg nach Flores herauszufinden. Vorab ein kleiner Einwurf: die Taxifahrer hier sprechen quasi kein Englisch, nicken aber sehr überzeugend mit dem Kopf, wenn man ihnen das Fahrziel nennt. Eine kleine Katastrophe, die uns heute eine knappe Stunde im Kreis geführt hat. Am Ende der Fahrt habe ich nach einer Diskussion über das Wechselgeld ein paar Dinge in den Mund genommen, nach denen ich mir den Mund mit Stoffe auswaschen müsste. Ein Tipp: Schreibt euch dass Fahrziel zuvor in großen Schreibbuchstaben auf ein Blatt Papier und behaltet die grobe Richtung im Auge, in die ihr gefahren werdet. Anschließende Gespräche sind aussichtslos und können einen zur Verzweiflung treiben. Denn Weg zum Pelni-Büro hätten wir uns bereits sparen können – mehr als den unübersichtlichen Fahrplan konnte man uns dort auch nicht zeigen. Die Fahrt zum Merpati-Büro bzw. Internetcafe endete in oben beschriebener Rundfahrt.

Wir holten unsere Rucksäcke und ließen uns zum Bus-Terminal bringen. Wir fanden einen Kleinbus für 8 Personen, der letztenendes 11 Personen bis (vor) Bira brachte. Die Tagesrucksäcke auf den Knien und die Beine irgendwo eingeklemmt. Wir hätten nicht gedacht, dass es nach der Busfahrt nach Tangalle auf Sri Lanka noch schlimmer kommen könnte.

Im Bus trafen wir auf Christina, eine moderne Nomadin aus Italien, die seit etlichen Jahren die Welt bereist und nur für wenige Monate im Jahr in ihre alte Heimat zurückkehrt. Geteiltes Leid ist halbes Leid.

Das Meer begleitete uns schon seit Makassar zu unserer Rechten, doch erst hier unten in Bira konnten wir den ersten Stand sehen, der diesen Namen auch verdient. Wir checkten im Sunshine Guesthouse ein und liefen schnell ans Wasser, um den ersten echten Sonnenuntergang des Urlaubs zu genießen und uns die Füße nass zu machen.

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Eine schöne Bucht mit extrem feinem Sand, der zwischen Beton und Treibsand wechselt, jenachdem, ob gerade ein Krebs den Boden aufgewühlt oder sich das Wasser gerade zurückgezogen hat. Fischerboote warten auf die nächste Flut und ihren Einsatz. Außerdem stehen am Zugang des Strandes die Verschläge der Händler dicht an dicht und verkaufen Snacks und Getränke.

Mit zwei anderen Deutschen folgten wir der Empfehlung unserer Gastgeberin Nini und trafen im Gasthaus einer anderen Unterkunft auch Christiana wieder. Tempe ist ein Sojagericht mit etwas Ähnlichkeit zu Tofu, das mir in einer dunklen Soße und mir viel Knoblauch serviert wurde. Andrea aß ein Nudelgericht. Auf Slowfood muss man warten und so gab es erst nach einer Stunde für den ersten unserer Gruppe etwas zu beißen. Auf einem Schild stand geschrieben, dass hier alles frisch und mit Liebe zubereitet wird, diese eben ihre Zeit dauert. 😉 Im Urlaub sollte diese Stunde in netter Gesellschaft schon nicht verschwendet sein.

Mag sein, dass unser Hostel nicht mehr sehr lange steht. Die roten Häufchen Holzspäne an den Wänden lassen auf gefräßige Untermieter schließen.

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Wir laden hier an der südlichen Spitze für einige Tage die Seele baumeln. Spaziergänge am Strand und Schnorcheln stehen auf der Liste.

Von Flores haben wir uns nun schweren Herzens verabschiedet. Die Passagen der Boote passen mal so garnicht in unsere Planung. Sulawesi hat als Insel alleine bereits mehr zu bieten, als wir bei unserem Besuch erleben können. Wir arbeiten uns nun langsam nach Norden durch.

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