Hier brennen in Öl getränkte Kokosnussschalen während des Esala Perahera Umzuges in Kandy, Sri Lanka
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Von der Kakaofrucht zur Heißen Schokolade – Teil 1
Wir haben aus Sri Lanka zwei reife Kakaobohnen mit nach Deutschland gebracht. Vor wenigen Tagen hingen sie noch im Garten des Sinharaja Rest in Deniyaya am Rande des Sinharaja Rainforest im Baum. Jetzt zwei Tage nach unserer Heimkehr haben wir die Früchte geöffnet und die Bohnen entnommen – umschlossen vom weißen Fruchtfleisch. Weiterlesen
Begegnungen auf der Busbank
Auf unserem Weg runter nach Tangalle habe ich mich im Bus länger mit einem Mann über unsere Reise und Sri Lanka unterhalten. Am Ende drückte er mir sogar noch seine Visitenkarte in die Hand und ich gab ihm, wie üblich, meine Pseudo-Businesscard mit Mailadresse. Er war Politiker und in der westlichen Provinz (Colombo und Umgebung) im Provinzrat.
Auf die große Präsenz von Polizei und Militär vor allem im Osten angesprochen, wurde mir später erzählt, das die Angst im Moment recht groß ist, das sich der Tamilenkonflikt (zugegeben sehr einseitig bezeichnet) wieder entfachen könnte. Alleine auf dem Weg zum Flughafen wurden wir 3x an diversen Sperren kontrolliert, wobei man als erkennbarer Tourist eine GefängnisFrei-Karte für sich und einen PKW zu haben scheint.
Ich erzählte darauf von meiner Begegnung im Bus und sah mir die Karte genauer an. People’s Liberation Front: Die Augen in der Runde wurden gross.
Wie ich nun weiß: Der politische Arm einer militanten Tamilen-Organisation, auf die Viele hier nicht sehr gut zu sprechen sind.
Aus der Reihe: Begegnungen auf der Busbank
Colombo
Bevor mir hier am Flughafen der Akku leer geht, ein paar Worte zu unserem letzten Stop in Sri Lanka.
Pali, Inhaber unseres Gästehauses in Deniyaya, hatte uns eingeladen unsere letzten beiden Nächte bei ihm und seiner Familie in Colombo zu übernachten. Wir wurden herzlich empfangen und bekamen neben hervorragendem Rice&Curry und Sri Lankas beste Bananen heute Abend sogar (Egg-)Hopper zum Abendessen. Heute morgen gab es mit Pali an unserer Seite einen Extradiscount im Laden und um Mitternacht wurden wir bis zum Busbahnhof gefahren.
Wie schon erwähnt: Ihr seid herzlich willkommen, wenn es euch das nächste Mal nach Deutschland verschlägt!
Da wir in Colombo aber nicht nur auf Einkaufstour gehen wollten, sind wir vor der argsten Mittagshitze ins Nationalmuseum geflüchtet. Mit das Beste, was wir hier in Sri Lanka gesehen haben, aber natürlich mit bekannten Teilen, die wir schon aus Polonnaruwa kannten.
Ansonsten Shopping pur an diesem Sonntag – der hier natürlich anders als befürchtet, kein Ruhetag ist. Übertrieben haben wir aber auch nicht. 😉
Nun geht es nach einem vollen Monat wieder zurück in die Heimat. Gut so! 🙂
Galle & Unawatuna
Von Deniyaya sind wir mit dem Bus nach Galle an die Westküste gefahren. Übernachten wollten wir aber eine Bucht weiter im Süden – Unawatuna.
Die Preise hatten mal wieder ihre Kapriolen geschlagen, aber in der dritten Reihe bekamen wir doch noch ein großes Zimmer im 10 Dollar Segment in einer Nähe zum Strand, die man gut mit Badeshorts zurück legen konnte.
In Galle selber haben wir uns rein auf das Fort konzentriert, das viele kleine Geschäfte (Juweliere, Antiquitäten, Kunstgewerbe) und Museen beinhaltet. Viele Häuser sind noch oder wieder im Stile der niederländischen und portugiesischen Architektur ihrer Zeit gehalten. Mit unseren eineinhalb Tagen hatten wir kaum die Möglichkeit alles gebührend zu würdigen.
Ich hatte mir in den Kopf gesetzt einen geschliffenen Mondstein zu kaufen und nach vielen Angeboten sind wir auch zu einem gekommen. Einer der kleinen Juweliere hatte uns auf der Straße auf Deutsch reden hören und fragte uns, ob wie ihm nicht gegen eine Tasse Tee bei der Übersetzung seiner Visitenkarte helfen könnten. Wir kamen zu einer Tasse Tee in einer urigen Werkstatt und zusätzlich zu einem ungeschliffenen Mondstein, für den wir uns allerdings auch ordentlich Mühe gegeben haben. Wir kamen von uns aus auf den geschliffenen Stein zu sprechen und bekamen auch diesen zu einem sehr guten Preis.
Das mag evtl. eine Masche gewesen sein Touristen auf kreative Art und Weise ins Geschäft zu bekommen, hat sich dann aber weder so angefühlt, noch Schaden verursacht. Eine nette Begegnung.
Am letzten Abend haben wir uns am Strand, bei zu Öllampen umfunktionierten Gießkannen, ein schönes Abendessen mit den Füßen im Sand gegönnt.
Trekking im Regenwald
Mit Pali an der Spitze liefen wir durch Reisfelder zum Wald und freuten uns, das wir wie beim Sri Pada dem Wetter nach Wolkenschauern am Abend zuvor ein Schnippchen geschlagen hatten. Schon auf der Fahrt über Schlaglöcher geplagte Wege hatten wir mehr über den Teeanbau gelernt, als bei unserem Besuch der Teefabrik in Ella – den wir btw in Deniyaya hätten gratis haben können.
Auf den ersten Metern saß bereits ein männliches Chamäleon in den Zweigen und ließ seine Pigmente spielen. Keine zwei Meter weiter das Weibchen – noch ahnungslos. 😉
Der Wald war kaum in Sichtweite, als sich der Himmel auf tat und den Monsun nieder prasseln ließ, den die Reisbauern um die Erntezeit gar nicht gebrauchen konnten.
Die einzelnen Schauer verstärkten sich bei der Wanderung so sehr, das jeder Trampelpfad zum Bachlauf wurde. Alles, was irgendwo unter den Regenmänteln hervorlukte, war vollkommen durchnässt. Und das Wasser kam wirklich von allen Seiten.
Wer noch nie einen Blutegel mit eigenen Augen gesehen hat, kann sich nur schwer vorstellen, diese hartnäckigen Tiere über Stunden abwehren zu müssen. Ich hatte zu jedem Zeitpunkt der mehrstündigen Wanderung immer mindestens einen am Schuh empor klettern. Zuerst haben wir Sie noch dort mit Palis Hilfe entfernt, später nur noch diejenigen weggeschnippt, die das todbringende Salz im Schuh (Geheimtipp!) überlebt hatten. Zum Schluss hatte ich die feste Absicht, mich erst im Gästehaus wieder zu ent-leechen. Bei der Mittagspause entdeckte ich einen Blutegel am linken Arm, der es durch mein Blut schon auf 3×1 cm gebracht hatte. Jetzt, zwei Tage später, reicht eine unvorsichtige Bewegung, um den kreisrunden Bluterguss wieder aufzukratzen. Von den Phantombewegungen am Bein, die einen noch immer zusammenzucken lassen, wollen wir besser schweigen. Hört sich jetzt in machen Ohren fürchterlich an, passt aber perfekt ins Erlebnis „Regenwald“.
Pali zeigte unterdessen auf diesen und jenen Baum, nannte dessen botanischen Namen, seine Funktion für den Wald und die Singalesen, und hielt uns von Zimt, Nelken, Citrella, Ingwer, Muskatnuss, wilden Durian und diversen Zitrusfrüchten Blätter und Früchte unter die Nase.
Wir hatten unsere Zunge sogar am bitteren Schmerzmittel, das von der Doktorschnecke bei Stress ausgeschieden wird. Über unsern Köpfen sah uns das dunkle Rieseneichhörnchen verdutzt an und wir sahen unsere erste waschechte Schlange:
Grün und spindeldürr kletterte die Green Wine Snake durch die Äste, später räkelte sich die Green Pit Viper um einen Ast.
Unser Bad im Dschungelbecken an einem Wasserfall musste leider ausfallen, da wir bereits auf dem Weg dorthin durch brusthohes braunes reißendes Wasser hätten waten müssen. Aber wir waren ja eh schon nass. 🙂
Ein fantastischer Tag, der aber manche Bedürfnisse an Sauberkeit und Freiheit von parasitären Lebensformen in Frage gestellt hat.
Aktuell sind wir noch in Galle, fahren morgen aber zurück nach Colombo, wo wir bei Palis Familie eingeladen sind, die letzten zwei Nächte in Sri Lanka zu verbringen. Welch‘ Gastfreundschaft!
Danke OmanAir
Danke OmanAir. Der Beutel mit Schlafmaske, Ohrenstöpsel, Socken und Zahnbürste ist als Rucksacktourist Gold wert.
Im Flugzeug kann ich davon nicht viel gebrauchen, aber …
Die Socken schützen mein Handy perfekt vor Sand, Regen und Erschütterungen und polstern meine Objektive.
Die Beutel mit Minikarabiner (in der Tasche und an meiner Hose befestigt) haben in Kandy den Diebstahl meines Portmonees verhindert. Ein Ruck und es baumelte am Oberschenkel.
Mit der Gesichtsmaske als Unterfütterung habe ich heute meine lange Hose bereits zum zweiten Mal gestopft. Nicht hübsch, aber es muss ja auch nicht mehr lange halten. 😉
Sinharaja Forest Reserve
Inzwischen befinden wir uns in Deniyaya wenige Kilometer vom Eingang des Nationalparks entfernt. Es schüttet trotz trockenstem Monat des Jahres wie aus Eimern. Eine Garnitur Klamotten hängen bereits zum trocknen vor dem Ventilator, weil wir überrascht wurden.
Wie es der Zufall so will, sind wir mal wieder im selben Gästehaus gelandet, wie Andrea mit ihren Eltern vor sieben Jahren. Den zugehörige Eintrag im Gästebuch haben wir schon gefunden und die Tagestour morgen in den Park könnte Andrea noch wage in Erinnerung haben.
Zum Abendessen waren wir heute in einer der Bäckereien, die im hinteren Teil auch Reis&Curry anbieten.
Das bedeutet eine große Schüssel Reis und vier kleine Schalen mit scharfem Zeug. Gegessen wird von Porzellantellern, die mit einer Plastiktüte bedeckt sind, damit nicht gespült werden muss und eigentlich auch nur mit der rechten Hand. Man hat uns aber in der allgemeinen Panik, dass sich zwei Touristen ans Buffet trauen, trotzdem noch zwei Löffel und abgepacktes Wasser organisieren können.
Ich habe noch nie gegessen und wurde dabei von fünf Personen aufs genaueste beobachtet. Sobald das Bohnencurry leer war, war es 5 Sekunden später wieder aufgefüllt. Unheimlich. Und Lecker. 😉
Morgen geht es in den Wald.