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Warum Gegenwehr keinen Sinn macht

Via Golem.de

Microsoft forscht derzeit daran, wie sich die Daten von Internetnutzern ausspähen lassen. Bereits jetzt soll es möglich sein, anhand des Browser-Verlaufs das Geschlecht und das Alter des Internetnutzers zu bestimmen. Microsoft erwartet, dass sich später aber auch weitere persönliche Daten in Erfahrung bringen lassen, ohne dass das ausspionierte Opfer dazu seine Zustimmung gibt. […]

Es wird mir eine Freude sein, mein Surfverhalten wöchentlich auf einen per Zufallsgenerator ermittelten Benutzertyp abzustimmen, um die Statistiken durcheinander zu würfeln. Und sollte ich mir im Hintergrund stundenlang die Musikvideos der aktuellen Charts anhören müssen, um mein ermitteltes Alter zu senken und mich einer Geschlechtsumwandlung zu unterziehen.

Das Problem wird nur wieder sein, dass genau die Benutzergruppen das Projekt mit Methoden und Tools torpedieren, welche durch gute Computerkenntnisse und daraus resultierenden Werbeblockern für die Firmen eh keinen Wert haben. Der unaufgeklärte Benutzer verschenkt weiterhin sein Profil.

Wenn man sich dazu den Trend anschaut, dass die großen Internetfirmen nach und nach die Communities auf allen Sektoren aufkaufen, kann man die Gedankengänge dahinter gut nachvollziehen. Hat man nämlich keinen Zugriff auf den Browser der Besucher, muss man sie eben von der anderen Seite beobachten. Je breiter das eigene Sortiment an Webservices da gefächert ist, desto detaillierter und umfassender werden die gesammelten Informationen.

Sofern man sie nicht schon bereitwillig in Registrierungsformulare getippt hat. Die Zahl der Surfer, die sich z.B. regelmäßig auf einer von Google kontrollierten Seite authentifiziert, dürfte sehr hoch sein. Wie praktisch, dass der Werbevermittler im Firmensitz nur eine Tür weiter sitzt.

Rauchen abgewöhnen

Bei einer Meldung auf Google News über das geplante Rauchverbot in deutschen Kneipen kam mir eine Idee.

Lässt man alle unternehmerischen Überlegungen außen vor, hätten die Tabak-Konzerne eine super Position, um dem Großteil der Raucher ihr negatives Hobby schrittweise abzugewöhnen. Dafür wäre weder eine große Marketingkampagne noch eine Preissteigerung nötig. Nur müssten auch wirklich alle Konzerne Hand in Hand arbeiten.

Im ersten Schritt müssten die Nikotindosen der unterschiedlichen Marken über einen größeren Zeitraum kontinuierlich gesenkt werden. Entweder durch teilweisen Ersatz der Zigarettenfüllung mit einem unbedenkliche(re)n Füllstoff oder durch chemische „Auswaschung“ des Nikotins, falls es technisch möglich ist. Der Zeitrahmen könnte sich dabei durchaus über 2-4 Jahre erstrecken, bis zur nächsten Phase gewechselt wird.

Im Monatsrhythmus wird nun eine Zigarette nach der anderen in den handelsüblichen Packungen durch eine Art Gebäck mit gleicher Nikotinkonzentration ersetzt. So werden die negativen Folgen des Entzuges minimal gehalten, weil weder die Häufigkeit des Konsums reduziert werden muss, noch der Wirkstoff schlagartig verringert wird oder ausbleibt.

In der nächsten Phase wird das Nikotin bis auf Null reduziert, so dass der Exraucher – simpel gesagt – nur noch eine Packung Kekse in den Händen hält.

An dieser Stelle können die Ex-Tabak-Konzerne entweder noch etwas die psychologische Abhängigkeit der Konsumenten ausnutzen und sich am Automaten in Geschmacksvarianten übertreffen oder die Kekse kontinuierlich verkleinern, bis sich der Ex-Raucher überdeutlich mit der Tatsache konfrontiert sieht, dass er jede Woche unzählige Euro für fingernagelgroße Ballaststoffkapseln ohne jede Wirkung ausgibt.

Auch wenn nur eine Marke diese „Zigarette zum Abgewöhnen“ herstellen würde, könnten alle Abgewöhnungswilligen auf den Zug aufspringen. Mit (halb-)jährlicher Kontrolluntersuchung könnte es sogar Zigaretten auf Kosten der Krankenkassen oder des Staates geben. Durch die hohen Kosten der Versorgung von Menschen mit Krankheiten, die auf Tabakkonsum zurückzuführen sind, könnte es sich sogar sehr gut rechnen. Für den individuellen Entzug könnten die Automaten auch mit unterschiedlichen Dosierungen / Mischverhältnissen gefüllt werden, so dass sich z.B. alle 3-4 Monate ein optimaler Einsprungpunkt in das Programm ergibt. (Alle möglichen Dosierungen gleichzeitig zu verkaufen ist wahrscheinlich am Automaten nicht möglich.)

Mit der nötigen Willensstärke und bewaffnet mit Schere (zum Zigarettenkürzen) und Kekstüte, lässt sich das natürlich auch als DIY-Projekt aufziehen. Als Nichtraucher lässt sich so ein Vorschlag – sofern er überhaupt neu ist – natürlich leicht dahin quatschen. Trotz alledem könnten sich so Produzenten wie Konsumenten schonend umorientieren.

Christian

PS: Jaja …3 Uhr … ich weiß es ja selbst