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Film: Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels

Ich weiß eigentlich gar nicht, was alle Welt an diesem Film auszusetzen hat, denn ich habe mich heute sehr gut amüsiert. Okay, mit der Physik nimmt des Film noch weniger genau als seine Vorgänger, was ich einer Abenteuer-Komödie aber durchaus verzeihe.

Das KdK in dieses Genre einzuordnen ist, scheinen viele Kommentatoren im Laufe der Jahre vergessen zu haben: Die Indyfilme haben zwar Kult-Status, sind aber bereits zu überzeichnet und voller Klischees, als dass man sie erst mit einem Querschuss wie Jar Jar Binks in die Slapstick-Ecke schubsen müsste – darin stehen sie eh schon mit einem Bein!

Der Film spielt grundsätzlich auf bekanntem Terrain: Verfolgungsjagd, Dschungel, Schlangen, Skorpione, übernatürliche Artefakte, die Bösen, Liebesgeschichte, jugendlicher Leichtsinn, …

Alles ein wenig aufgefrischt und geradezu comicartig erzählt. Besonders den Anfang könnte man problemlos in schwarze Kästen packen – Charaktere sind bis auf eine Ausnahme eindeutig gesinnt und Schlüsselszenen kann man einfach abfotografieren.

Wie oben bereits geschrieben: Ich hatte mit dem Film meinen Spaß und würde die Karte auch ohne Kinodienstag-Rabatt nicht bereuen. Geht, bevor sich der Vorhang öffnet, noch einmal in euch und schüttelt die hohe Erwartungshaltung ab, der auch die Vorgänger nicht gerecht werden könnten. Dann macht Indiana Jones 4 Freude.

[SPOILER]
Mit der Auflösung der Handlung begibt sich der Film zugegebenermaßen auf dünnes Eis. Sciencefiction ist ja traditionell als Genre so abgeschottet und in sich geschlossen, dass diese ungewohnte Vermischung fast wie ein Sakrileg daher kommt. Dort hat der Fokus auf Erforschung, Abwehr und Gefressenwerden zu liegen und darf sich auf keinen Fall einem anderen roten Faden unterordnen! Diese Neuorientierung musste ich auch zunächst verdauen …

Film: The Fighters

Dieser Film lief vor ein paar Wochen in der Sneakpreview und ist mir anschließend durch die Finger gerutscht, bis ich heute bei den Fünf Filmfreunden über den Trailer gestolpert bin.

Um es wieder einmal kurz zu sagen: Schrott!

Die ganze Highschool-Irgendwas-Schule trifft sich auf Partys, um sich dort entweder im Freestyle die Seele aus dem Leib zu schlagen oder als übriger Pöbel betrunken drum-herum-stehend das Geschehen anzufeuern.

Der Hauptdarsteller mit 0815-Habichvergessen-Namen zieht in diese lauschige Nachbarschaft – lernt nette und böse Menschen kennen – wird auf seiner ersten Party im Fightclub-Stil („Wer neu dabei ist muss kämpfen“) übel verhauen und nimmt im weiteren Verlauf Unterricht in einer Boxschule. Da ist noch sein untersetzter bald bester Freund, das obligatorische Mädchen und der alternde Box-Mentor, der selber so seine Probleme hat.

Wer trainiert wo? Warum? Wofür?
Verletzte Ehre hier – grundlose Gewalt dort.
Ende.

Einziger Grund sich den Film anzuschauen: Du bist weiblich (oder männlich) und lechzt nach den Szenen, in denen sich übertrainierte schwitzende Kerle gegenseitig schlagen, treten und anschreien.

Sneak Preview: The Eye

The EyeHabe den Film „The Eye“ mit Jessica Alba in der Hauptrolle gerade zu 50% im Kino gesehen. Ich habe aber natürlich nicht in der Mitte das Kino verlassen, sondern in vielen dunklen Szenen die leere Bankreihe vor mir genauer inspiziert. Diese Grusel-Shocker sind halt einfach nichts für mich Angsthasen.

Inhalt: Die blinde Violinenspielerin Sydney bekommt eine Hornhaut-Transplantation und lernt anschließend wieder sehen. Dabei gewinnt sie neben den neuen Eindrücken ihrer Umgebung auch immer wieder verstörende und gewalttätige Visionen hinzu, auf deren Ursache sie erst nach und nach stößt.

[Spoilerwarnung] Die Geschichte scheint dabei herausgekommen zu sein, als man versuchsweise „The Ring“, „Final Destination“ und „The 6th Sense“ zusammen in den Mixer gesteckt hat. Sydney sieht schlichtweg „tote Menschen/Geister“, die in der Vergangenheit/naher Zukunft ihr Leben ausgehaucht haben bzw. aushauchen werden, um nach dem Tod gleich von nebeligen Sensenmännern abgeführt zu werden. Diese Gabe wurde ihr – der Titel verrät es bereits – mit der neuen Sehkraft chirurgisch eingepflanzt. Diese Theorie des „zellularen Gedächtnisses“ wird übrigens recht plump aus dem Off eingeführt. Einige Schockelemente später ist auch halbwegs klar, welche Aufgabe die Vorbesitzerin noch für sie vorgesehen hat, bevor wieder Normalität eintreten kann. Dazu kommt noch ein Augenspezialist/Psychiater/zukünftiger Freund, der als Gesprächspartner dient.

Technisch ist der Film eigentlich ganz okay, wenn sich nicht ständig die selbe Vision und damit die selben Effekte wiederholen würden. Da nur ein einziger Schreckensmoment nicht von der typischen Spannungsmusik angekündigt wird, hätte ich also auch ruhig komplett hinschauen können. 😉

Genrefans könnten durchaus ihren Spaß mit dem Streifen haben – mich haut er leider nicht so vom Hocker.

Am 29.05.2008 läuft der Film offiziell an.

Film: Beowulf

Diesen Film habe ich mir ohne jedes Vorwissen der nordischen/altenglisch Mythologie angesehen. Den TV-Trailer habe ich auch nur aus den Augenwinkeln wahrgenommen und mir erst vor dem Kino sagen lassen, dass der Film komplett computeranimiert ist.

Zur Handlung:

Das Monster Grendel verwüstet den Thronsaal des dänischen Königs und tötet viele seine Untertanen. Verzweifelt verhängt der König ein hohes Kopfgeld und lockt so Held Beowulf mit seinen Männern in sein Land. Es gelingt ihm, Grendel in zwei blutigen Kämpfen zu vernichten. Doch hinter Grendel versteckt sich eine noch viel gefährlichere Bedrohung, die Beowulf und der Zuschauer erst im Laufe zum Ende der Geschichte vollkommen erkennt. Außerdem ist da die Frau des Königs, die sich zu Beowulf hingezogen fühlt und die vom Leben nicht immer belohnt wird.
Die Geschichte liest sich wie ein altes blutiges Märchen, das sie im Grunde ja auch ist: Kampf, Dämonen, Liebe und Intrige.

Um so schlimmer, dass man sich den ganzen Film mit der Rendertechnik herumärgern muss, die einfach noch nicht das Zeug hat, solche Filme angemessen zu präsentieren. An so vielen Stellen konnte ich nicht widerstehen, die zugrunde liegende Technik zu analysieren, weil sie oft nur zum Selbstzweck in Szene gesetzt wird (verrutschende Steine, Oberflächen, fließendes Blut, …). So kann der Anspruch auf Foto-Realismus ein die Hose gehen – man wird einfach aus der Handlung gerissen. Von den Animationen war besonders die fehlende Mimik (Botox?) der Königin an vielen Stellen sehr störend.

Die Präsentation ist absolut ungewöhnlich, aber in der Gänze durchaus auch wieder stimmig (Grendel z.B. sieht man sein Leiden wirklich an). Die Videosequenzen aus dem PC-Spiel Diablo 2 haben einen sehr ähnlichen Charme.

Mir hat der Film eher durchschnittlich gefallen. Das liegt aber nicht nicht nur an der Darstellung, sondern auch an der etwas merkwürdigen Handlung, die sich durch zahlreichen Dialoge etwas zieht. Filmen über Ehre, Reichtum, Pflicht und Ruhm bin ich leider etwas überdrüssig. Trotzdem ein faszinierendes Beispiel, wozu die Technik zur Zeit in der Lage ist … oder halt noch nicht.

Ich werde mich bei nächster Gelegenheit mal in der Videothek nach anderen Verfilmungen der Sage umschauen.

Offizelle Seite: www.beowulfmovie.com

Film: Stirb langsam 4.0

Endlich wieder ein Film, der es wert zu sein schien, abseits aller Sneakpreviews zum Vollpreis angeschaut zu werden.

Der Cop John McClane (Bruce Willis) musste sich gerade noch mit seiner Tocher Lucy und einer „Autobekanntschaft“ streiten, als er den Auftrag bekommt der Hacker Matt Farrell (Justin Long) zu einer Befragung in seiner Wohnung abzuholen. Der vermeintliche Routineauftrag gipfelt in der unerfreulicher Bekanntschaft mit einem Killerkommandos, dass auf Befehl des Bösewichts Thomas Gabriel (Timothy Olyphant) Matts Wohnung konsequent demoliert. Derweilen versinken die USA in einem wohl geplantem Chaos. Abgeschaltete Ampelanlagen, Anthrax-Alarm in öffentlichen Einrichtungen, ins TV-Programm eingespeiste Videonachrichtungen sorgen für ein gepflegtes Durcheinander, durch das McLane nun seine Zielperson geleiten muss – Gabriels bestausgerüstete Handlanger stets auf der Fersen. Während die Behörden noch rätseln welche wer hinter dem Angriff auf die Infrastruktur des Landes steckt, nehmen McLane und seinen neuer Partner die Sache aus der Not selbst in die Hand.

Und zwar richtig. Wohl dem, der den Film in einem THX-Kino in voller Lautstärke anschauen darf. Die Bösewichte lassen nämlich nichts ungenutzt, McLane das Leben schwer zu machen. Die Kugelsalven, abstürzende Helikopter, jede Menge Blechschäden, angreifende Kampfjets – gewürzt mit den unvermeidbaren trockenen Sprüchen – kommen so bestens rüber. Darüber hinaus staunt man den ganzen Film über, mit welcher Leichtigkeit die Bösen mit einem Tastendruck jedes beliebige computergesteuerte System kontrollieren können. Der technisch nicht-unbedarfte Kinogänger muss an machen Stellen wirklich beide Augen ganz ganz fest zudrücken. Dank Niko konnte ich mich aber seelisch darauf einstellen. 😉 McLane hat es mehr als verdient nun endlich seinen Ruhestand anzutreten.

Super Film. Besser als Teil 3. Ebenbürtig Teil 1. An Teil 2 kann ich mich nicht erinnern. ^^

5,7 / 6 Sternen