Archiv der Kategorie: Unterwegs

Tapetenwechsel gewünscht

Eine Woche würde ich der Stadt nicht schenken. An dritten Tag von Vieren wären wir schon lieber an einem Ort mit weniger Menschen und Autos. Mehr Strand – weniger Laufen.

Zwei weitere Ziele unserer Top-Liste haben wir heute abgehakt.

Im Norden von KL steht eine Felswand mit natürlichen Höhlen, in die ein hinduistischer Tempel errichtet wurde.

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Neben Gläubigen und einer Menge Touristen, war auch eine Hochzeitsgesellschaft unterwegs. Auf den Stufen in die Höhlen machen wir erneute Bekanntschaft mit den rotzfrechen Tempel-Affen, vor denen kaum eine Plastiktüte sicher war.

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Als wir uns ohne Schäden an Leib und Besitz nach oben gekämpft hatten, wurden wir aber mit Sonnenstrahlen belohnt, die durch Löcher auf den Boden der zwei Haupthöhlen fielen. Eine kostenpflichtige Tour durch eine Fledermaus-Höhle haben wir nicht mehr gemacht.

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Der Rückweg führte uns mit der Monorail in der Einkaufsdistrikt und einem der größten Kaufhäuser hier. Zwischen der 5 und 7 Etage erstreckt sich eine Vergnügungspark, inklusive Achterbahn, die durch das ganze Gebäude geführt ist.

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Was die Stadt auch an verrückten Waren zu bieten hat, hier sind sie alle an einen Platz versammelt. Außerdem kann man hier alles an Speisen bekommen, was man sich im asiatischen Raum vorzustellen vermag.

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FRIM

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Im Norden der Stadt liegt eine Forschungseinrichtung, die sich mit allem beschäftigt, was mit dem Wald und Bäumen zu tun hat. Man bezahlt Eintritt für das Gelände und kann Schonungen für Hölzer mit technischer, medizinischer und kulinarischer Bedeutung begehen. Dazwischen stehen Forschungseinrichtungen und Museen. Außerdem wurde ab 1920 ein tropischen Dschungel mit vielen Wanderrouten neu angelegt. Mit am höchsten Punkt ist ein schwankender Canopy in den Baumwipfeln, für dessen Begehung man noch einen Euro mehr heraus rücken muss. Der lohnt sich, neben dem Nervenkitzel der Seilwege, vor allem um in der Ferne die Wolkenkratzer von KL schemenhaft im Dunst zu sehen.

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Auf einem der Wege haben wir uns ordentlich verlaufen, dafür aber die bisher größte Ameise, einen ins Unterholz fliehenden Waran in Dackel-Größe und eine feuerrote Spinne mit Geweih auf dem Rücken. Dann mussten wir leider umkehren, weil der Weg vor lauter Grün nicht mehr zu erkennen war.

Der Taxifahrer zurück zum Bahnhof war in Plauderlaune und nicht gut auf die Chinesen zu sprechen. Dafür schwärmte er für die deutsche Baukunst, auch wenn sein strenger Chef der Grund gewesen war, warum er vom Bau ins Taxi gewechselt ist. Noch 15 Jahre hinter den Steuer und er eröffnet sein eigenes Business, wie zuvor sein Großvater, als er aus der Armee bei den Briten entlassen wurde.

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Zurück in der Stadt aßen wir auf der Einkaufsmeile Gemüse, Reis und Nudeln um dann bei einbrechender Dunkelheit zu den Zwillingstürmen zu fahren bevor dort um 22:00 alle Türen schlossen.

Morgen geht es unter die Erde.

Kuala Lumpur

Ich hatte vergessen wie diese Großstädte riechen – vor allem Chinatown.

Der Express Zug ist in einer knappen halben Stunde vom Flughafen in der Stadt. Ein vermögender Berater für Islamschulen aus den vereinigten Emiraten sitzt am anderen Fenster und schenkt uns zunächst seinen Hygienebeutel aus der ersten Klasse, bevor er uns eine Unterkunft in seiner privaten Wohnung anbietet. Ich bin etwas skeptisch und schaffe es hoffentlich das Angebot höflich auszuschlagen. Wir können weiterhin jederzeit die Nummer auf seiner Visitenkarte anrufen.

Wir sind im Zentrum. Unsere Favoriten unter den Gästehäusern haben wir aus einem Reiseführer von 2007 gesucht – entsprechend mussten wir unser Preisvorstellungen nach oben korrigiert. Knapp neun Euro kostet uns nun das einfache Zimmer mit zwei Betten als einzige Möbel und einem Ventilator an der Wand, der hin und her schwenkt.

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Die Straßen sind hier eng mit Marktständen zugebaut und jeder Augenkontakt mit einem der Händler, hat einige Sätze gebrochenes Englisch zur Folge.

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Am Straßenrand bemerkt mich ein anderer Tourist, als ich die Lampions fotografiere und muss eine kurze Warnung los werden: Seiner Freundin hat man zu abendlicher Stunde im Viertel die Digitalkamera aus dem Rucksack geschnitten. Danach achte ich noch etwas besser auf alle Reißverschlüsse als ehe schon.

In einem Seveneleven gibt es gekühltes Sojamilch-Getränk aus der Dose.

Zurück in der Unterkunft sitzen andere Backpacker schon auf der Terrasse und entspannen über den Straßen bei einer Wasserpfeife. Ein Tablet spielt Rockmusik, bis sein Besitzer bei zwei weiblichen Reisenden abblitzt und sich mürrisch trollt. Irgendwann kommt eine Gitarre und Trommel dazu, während wir Ananas und Mango mit einem Spieß aus Plastiktüten mampfen und Eistee trinken.
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Morgen geht es mit Sonnenmilch in die Natur.

Abu Dhabi

Die Haltemusik von Etihad Airlines ist sehr viel angenehmer als das Gedudele von Oman Air. Aber eigentlich ist so ein Flug ja eh nur ein ausgedehnter Kinobesuch.

Gerade gucken wir synchron „Rescue from earth“. Danach hatte ich noch den aktuellen Die Hard auf der Liste mit Luft für einen weiten Film. Geworden ist es aber les miserables – eine sehr verwirrende Musical-Verfilmung.

Und der Rückflug ist im neuen Monat mit neuem Programm.

In Abu Dhabi habe ich gleich mal nach ingress Portalen gesucht. Leider komme ich nicht in die Nähe der Haupthalle. Hier gibt es also keinen exotischen Schlüssel abzustauben. 😛

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Wenn man erstmal im Transit Bereich ist, wird man nur im Kreis an den Geschäften entlang geführt. Trotzdem sind wir für eine knappe Stunde durch die Pass-Kontrolle vor den Flughafen. Die Fahrt in die Stadt oder den nächsten Park war uns mit dem Taxi etwas zu teuer und das Gelände ist von Autobahnen eingegrenzt – ein sehr kurzer Spaziergang zwischen Bussen und Autos. Die Stunde haben wir auch nur bei nächtlichen 30 Grad abgesessen, um am Sicherheits-Check nicht schon nach wenigen Minuten wieder aufzutauchen.

In zwei Stunden geht es in den nächsten Flieger.

Abflug

In den nächsten Wochen wird dieser Blog zum Reise-Tagebuch.
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Über Abu-Dhabi fliegen wir nach Kuala Lumpur. Einige Tage später geht es weiter auf Sulawesi, Indonesien.

Wie wir von dort auf die südliche Insel Flores kommen, wissen wir noch nicht genau. Es soll von der Spitze gelegentlich ein Schiff abfahren.

Mitte Juli treten wir wieder die Rückreise an.

Ich habe beim Sicherheits Check zu meiner Verwunderung an die Gürtelschnalle gedacht, aber im Rucksack tauchte plötzlich eine Flasche Wasser auf. Wir schaffen das auch noch einmal ohne Zwischenfall. 😉

Wir wünschen auch euch ein paar sonnige Wochen in Deutschland. 🙂

Ein Makro für Indonesien

Es zieht uns in diesem Jahr ein weiteres Mal nach Asien. Im Juni/Juli steuern wir die indonesischen Inseln Sulawesi und Flores an. Auf dem Hinflug gibt es noch einen längeren Stop in  der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur. Sonne, Kultur, Sand und überquellende exotische Natur.

Ich möchte gerne ein Makroobjektiv mit auf die Reise nehmen, um die kleinen Dinge in all‘ ihrer Pracht abzulichten. Dabei hoffe ich, dass sich die einheimischen Arten nicht zu viel von ihren giftigen australischen Nachbarn abgeschaut haben. Die Gefahr von panik-erfüllten Tieren angespuckt, -gestochen und gesprungen zu werden, sollte man mit der Wahl des richtigen Objektives minimieren können. Mit größerer Brennweite verlängert sich auch die Arbeitsabstand zum Motiv aus der Fluchtdistanz heraus, während der Preis und das Gewicht der Optik zunehmt. Der Schuss aus der Hüfte erfordert außerdem eine zunehmend ruhigere Hand.

Nikons Auswahl beginnt bei 40mm und geht bis 105mm, wenn man auf einen eingebauten Fokussiermotor Wert legt. Speziell für DX-Sensoren sind die Brennweiten 40mm (mit einem Nahfokus bei  ~16 cm) und 85mm (mit ~27 cm) gedacht. Für Letzteres (genauer das AF-S DX Micro-NIKKOR 85mm f/3.5G ED VR) habe ich mich zu 90% entschieden, denn durch die eingebaute Vibrationsreduktion verspreche ich mir weniger Ausschuss. Außerdem ist eine „lichtstarke“ Festbrennweite bei 85mm neben dem 1.8er 35mm eine gute Ergänzung und macht bestimmt auch mit 3.5er Offenblende gute Portrait-Aufnahmen.

Die Kombination aus AF-Motor und VR findet man bei den üblichen Drittherstellern leider nicht. Außerdem bleibe ich bei drei unterschiedlichen Filter-Durchmessern und kann mir in Lightroom mit den Objektiv-Profilen die Schwächen herausrechnen lassen.

Neu wie gebraucht ist es trotzdem eine größere Investition und es fällt mir schwer, die Bedeutung der zusätzlichen Blendenstufe einzuschätzen, die man durch die neuere Version mit VR2 erhalten soll. Die „jungen Gebrauchten“ innerhalb der Gewährleistungszeit sind selten in der Bucht und den Marktplätzen der Foren – man muss sich schon sehr an die Fotos halten, ob der Verkäufer ordentlich mit seinen Spielzeugen umgeht. Die Revision kann man AFAIK nicht erkennen.

Irgendwo im Hinterkopf fragt noch eine leise Stimme, wie sich 60 Millimeter für FX an der D5100 anfühlen. 🙂

Ski heil!

Ich befinde mich gerade auf der Autobahn nach Süden. Irgendwo auf der Rückbank zwischen abgedeckten Kisten mit Lebensmitteln und Skischuhen, begraben unter meinen eigenen Rucksäcken und Taschen. Es geht in den Wintersport!

Mit Österreich hat es dieses Jahr leider nicht geklappt, so dass es in die französischen Alpen nach Valfrejús geht. Ich tue der Region bestimmt unrecht, aber ich weine schon jetzt meinem Apfelstrudel hinterher, den ich mit sonst gelegentlich auf der Hütte gegönnt habe.

Vor einem Monat habe ich mir ein neues Snowboard zugelegt, nachdem ich im Internet diversen Rechnern meine Maße zur Berechnung der idealen Größe über geben hatte. Das beste – sprich günstigste – Angebot war dann noch 3 Zentimeter kürzer. Nun habe ich das mit Abstand kürzeste Snowboard unserer illustren Gesellschaft dabei und bin doch etwas unsicher ob das eine gute Wahl war. Im schlimmsten Fall kann ich immer noch behaupten, dass ich statt auf der Piste vorzugsweise in der Halfpipe auf die Schnüss legen wollte. Nicht, dass ich dort jemals einen Fuß hinein setzen werde …

Ich und öffentliche Verkehrsmittel

Liebes Portmonnaie, ich sah dich zuletzt durch das Fenster am Opladener Bahnhof auf dem Sitz eines leeren Vier-Personen-Abteils sitzen. Mir entfleuchte ein lautes „Fuck“ als sich die Türen nicht mehr öffnen wollten. Du bist alleine, hast kein Geld bei dir, kannst dich aber zum Glück ausweisen. Bitte komm zurück!

edit: In Wuppertal bist du nicht mehr angekommen. Ich hoffe ein netter Mensch hat dich in seine Behausung gebracht, wo er sich Morgen mit deinem Besitzer in Verbindung setzt. Vielleicht findet er ja sogar seinen Weg auf diese Webseite. 😛

PS: Belohnung!

Warum mir das nun zum zweiten Mal in diesem Jahr passiert ist? Der Grund ist die Kombination aus einer neuen Hose, die etwas zu eng ist und zu großen Mengen Kleingeld und Karten in der Geldbörse. Letztere kommt bei mir vorne rechts in die Hosentasche – wenn es denn passt. Wenn nicht lege ich es mir bei der Bahnfahrt auf den Schoß und vergesse gelegentlich, dass es sich dort befindet. Kein Problem, wenn mich der Radio-Tatort nicht die Welt um mich vergessen lässt.

Seufz.

edit2: Frau Huber aus Rheindorf! Mein Schutzengel für diese Nacht. Übergabe an der S-Bahn-Station. Mit brummt der Schädel vom nächtlichen Radsprint.