Dieser Tag sollte nach unserer Gipfeltour eine Zeit der Erholung werden. Wir wollten den Nordwesten von Madeira mit dem Auto erkunden und nur von Parkplätzen einige Schritte an die Klippen und Küsten spazieren.
Wir fuhren quer über die Insel, um in Porto Moniz im Naturbecken einige Runden zu schwimmen und dabei die Fische zu beobachteten, die bei hohem Wellengang über den Rand der Becken schwappen. Eines der beiden Becken liegt dem Meeresspiegel näher und wird von jedem Madeira-Besucher einmal während des Urlaubs angesteuert. Inklusive Freibad-Atmosphäre am heißesten Tag des Sommers. Wir wählten das kleinere zu einem Restaurant gehörende Becken, das allerdings sehr verwinkelt ist. Schnell hinein in das Salzwasser und wieder hinaus, sobald sich die Parkplätze mit den krebsroten Sonnenanbetern füllen.
In Achadas da Cruz folgten wir den Schildern zum einem Aussichtspunkt auf der Klippe, von dem eine Seilbahn einige hundert Meter bis hinunter zum Steinstrand fährt. Unten konnte man kleine schrebergarten-artige Abschnitte erkennen in denen Gemüse wuchs. Wir hatten uns eine solche Abfahrt für einen anderen Tag vorgenommen und folgten der Küstenstraße weiter nach Ponta do Pargo – Heimat von Madeiras schönstem Leuchtturm, sagt unser Reiseführer. Die Aussicht war klasse, das Informationszentrum zu den Leuchttürmen der Insel eher uninteressant.
Die Sonne stand noch hoch am Himmel, als wir mit unserem Vorsätzen brachen und eine Wanderung oberhalb von Ponta do Sol in Angriff nahmen. Auf dem Weg zum Einstieg kam uns eine Blaskapelle auf dem Weg zur Dorfkirche entgegen. Die Wanderung folgt einer Levada tief in ein Tal an der Südwestküste, wo man auf einen Wasserlauf einige Meter tiefer wechselt und dort die Gegenrichtung antritt. Im Tal verläuft eine Schotterpiste, die von einem Abschnitt absurd gut ausgebauten vierspurigen Straße abzweigt, die ohne jedes anliegendes Haus keinen Zweck zu erfüllen scheint. Daneben fließt das Rinnsal, was auch die obere Levada als Quelle speist. In der Gegend wird Zuckerrohr angebaut, welches zu beiden Seiten des Weges wächst. Drei Stunden entspanntes Gehen mit optionaler Dusche am Wasserfall, wenn sich die Beine nicht noch zu gut an den Vortag erinnern können.