Archiv der Kategorie: Modern Life

Hollywood Mottoparty

Heute Abend sind Andrea und ich auf einer Motto-Abschiedsparty eingeladen. Das Thema ist „Hollywood und Madame Tussauds“. Damit ist die Auswahl der passenden Vekleidung zwar recht breit gefasst, aber diese auch ziemlich aufwendig, wenn man denn auch erkannt werden möchte. Berühmte Persönlichkeiten, B-Promis, Schauspieler und Filmfiguren sind ja alle möglich.

Nur mit meinen langen strohigen Haaren fällt mir absolut niemand ein, den ich erkennbar verkörpern könnte.

Colonel John „Hannibal“ Smith vom A-Team fände ich persönlich ja ziemlich cool – aber nur mit Zigarre im Mundwinkel und einem flotten „Ich liebe es wenn ein Plan funktioniert“ auf den Lippen, wird das einfach nicht funktionieren. Mit den 80er Jahre Klamotten wird es auch eng. 🙂

Ich brauche also jemanden mit langen Haaren oder eine Figur die ihre Haarpracht unter einer Kopfbedeckung versteckt.

Andrea will mich schon (bzw. seit langem) zum Friseur schleppen.
Ideen … bitte … schnell!

Nachtrag:

1: John Rambo! Da bräuchte ich aber Muskeln … das schaff ich nicht mehr bis heute Abend

2: Jack Sparrow. Wäre zumindest möglich. Ein Tuch über die Stirn, 2-3 Perlen in die Haare, ein ausgefranstes Hemd, evtl. ein zweites Paar Augen auf die Wangen

Wohnungssuche 4 – The happy end?

In den letzten Tagen waren wieder 3 Wohnungen auf unserer Liste.

Wohnhaus #1 liegt direkt neben einem größeren Firmengelände, das sich aber trotz 3-Schichtbetrieb bei der Besichtigung nicht bemerkbar machte. Das gesamte Gebäude wird gerade renoviert, so dass man sich die angebotene Wohnung noch mit viel Fantasie aus halb verlegten Fliesenböden und kargen Wänden vorstellen musste. Ohne Frage entsteht dort eine ganze Reihe moderner Wohnung mit Blick auf die Felder (neben der nahen Autobahn). Der verhältnismäßig niedrigen Mietpreis war zwar verlockend, aber in erster Linie dadurch zu erklären, dass man für mindestens ein weiteres Jahr „auf einer Baustelle“ hätte wohnen müssen. Das da die Kosten für die Reinigung des Treppenhauses flach fallen ist wohl einleuchtend. 😉 Mit Baulärm ist ja auch nicht zu spaßen …

Wohnung #2 war schon auf den ersten Blick ein ganze Ecke zu klein für zwei Personen. Küche, Wohnzimmer und ein Schlafzimmer in der Größe einer Abstellkammer. Zusammen keine 40m². Soweit nichts besonderes – außergewöhnlich war eher die Lage: Zur Wohnungstür ging es am Haus vorbei, in den Garten und die Kellertreppe hinunter – Garten-Mitbenutzung nicht garantiert. Möglicherweise ein Traum für Singles auf der Suche nach einer außergewöhnlichen Bleibe … und für Kellerkinder. ^^

Kommen wir zu Wohnung #3:

52m² – 2 Zimmer, Kochnische, Bad direkt in der Innenstadt (10 Minuten zum Bahnhof) und im 4. Stockwerk eines Miethauses mit 30 Parteien. Der erste Besichtigungstermin verlief etwas hektisch, hinterließ aber einen ersten sehr positiven Eindruck. Das Bad ist in einem etwas altmodischen Braunton gefliest, der aber mit ausreichender Beleuchtung bestimmt abgeschwächt werden kann. Zentralheizung, Zentralwarmwasser. Heute beim zweiten Termin kamen noch Doppelverglasung, Verfügbarkeit von DSL 16k+ und der digitale/analoge Satellitenanschluss auf die Positivliste.

Also bezeugten wir heute ein weiteres Mal unser ernsthaftes Interesse und auch die Vermieterinnen schienen nicht abgeneigt, uns in die Hausgemeinschaft aufzunehmen. Letzten Endes lief es sogar auf eine mündliche Zusage hinaus! *jubel*

In zwei Tagen schauen sich unsere Eltern die Wohnung als ultimative Sachverständige ein letztes Mal an. Geben auch sie ein positives Votum ab, steht der Unterschrift unter dem Mietvertrag wohl nichts mehr im Weg.

Vorsichtiger Optimismus macht sich in mir breit. Sehr sehr aufregend! 😀

EM Odyssee

Bei der Fahrt zur FH heute morgen, hab ich mal komplett aufs Auto für die ersten Kilometer zum Bahnhof verzichtet. Grund war natürlich das EM Spiel gegen Kroatien – Public Viewing in der Kölnarena. Die Stimmung in der fast komplett vollen Halle war wirklich mitreißend. Selbst im Stadion bekommt man kein so lautes Pfeifen und Aufschreien zu hören – muss wohl an der geschlossenen Akustik liegen. 😉

Ich hatte, trotz bekannt unglücklichem Endergebnis, meinen Spaß beim Spiel, was nicht nur an der guten Versorgung mit Bier lag. Viele Torchancen, einige unglückliche Entscheidungen der Schiedsrichter – es gab wirklich genug Anlässe von den Sitzen zu springen.

Auf dem Rückweg über den Deutzer Bahnhof (der Durchgang zur U-Bahnstation an der FH wurde ziemlich rigoros von Polizeikräften abgeriegelt) noch ein kurzer FastFood-Stop in der Innenstadt. Am Bahnhof trennten sich dann unsere Wege. Um kurz nach 21:00 war ich am Solingen Hauptbahnhof, ein paar Minuten später in Solingen Mitte.

Dort wurde mir schmerzlich in Erinnerung gerufen, wie provinziell doch die Solinger Stadtwerke die äußeren Stadtteile insbesondere Burg anfahren. Mit dem Nacht Express kam ich gerade mal bis Krahenhöhe, um von dort die Heimreise „per pedes“ fortzusetzen. Geplant war das freilich nicht, aber da mein Handyakku durch zahlreiche „WO BIST DU? ICH VERSTEH KEIN WORT. DAS IST SO LAUT HIER!“ Gespräche leer gesaugt war und die Telekom sämtliche Münzfernsprecher an den mir bekannten Standorten am Weg entfernt hatte, war ich in meiner Wahl doch sehr eingeschränkt.

Der Himmel hielt diesen Zeitpunkt wohl für den idealen Beginn von Bindfaden-Dauer-Regen. Mit Kapuzen-Pullover auf asphaltierten Gehwegen zwar ärgerlich, aber ertragbar. Sobald die Häuser an der Straße aber weiter auseinander stehen, wird er gesäumt von zwei Grasflächen. Dieses Grünzeug steht derzeit hüfthoch in voller Blüte und bildet im triefend-nassem Zustand ein wunderbares Spalier, das einem die Hosenbeine innerhalb kürzester Zeit von allen Seiten sehr effektiv befeuchtet.

Beim Fußweg nach Unterburg hat man dann die schwere Wahl, ob es links oder rechts der Straße durch den schlammigen, stock-finsteren Wald gehen soll. Es schmatzt und schnalzt der Matsch und Waldboden unter den Sneakern, während man gleichzeitig versucht die begehbare Schneise im Dickicht zu finden und den gigantischen spiegelnden Flächen auszuweichen, die auf beiden Seiten des Weges lauern. Kaum zu glauben – auch dies habe ich ohne Verletzungen der Knöchel und mit meiner Deutschlandflagge als Schal überstanden.

Nur steht man danach erst in Tal und darf sich auf den kurvenreichen Aufstieg nach Oberburg freuen. Machen wir es kurz: 2:20h durch Nässe, Kälte und Dunkelheit.

Das nächste Mal schlafe ich lieber gleich irgendwo im Auto. Die Kopfschmerzen und das Kratzen im Hals kann ich jetzt schon deutlich spüren – dabei hat Andrea doch am Samstag feierliche Zeugnisvergabe und Abiball, wo ich einfach fit sein muss. Neuer Anzug, neues Hemd – die ganz großen Geschütze halt. 😉

Wohnungssuche 3

Opladen, ca. 2km vom Bahnhof entfernt, aber mit einer Bushaltestelle direkt vor der Tür. Die Wohnung in einem 3-Familienhaus – unrenoviert, weil bis vor kurzem von einer älteren Dame bewohnt, die nun in ein Altenheim umzieht.

Wir kommen, nach einem kleinen Sprint auf der Autobahn, auf die Sekunde an der angegebenen Adresse an. Unser Ansprechpartner ist persönlich verhindert und schickt seinen Bruder, um uns die Wohnung zu zeigen. Wie verabredet warten wir auf dem Gehweg vor dem Haus – 5 Minuten, 10 Minuten, 20 Minuten.

Ein junger Mann in Begleitung einer jungen Frau kommt strahlend auf uns zu – wir schütteln uns die Hände und stellen uns gegenseitig vor. Zusammen gehen wir den kurzen Gartenweg zur Haustür.

Pause, unangenehme Stille, man kann die Gedanken mahlen hören. Ich kombiniere: „Lassen sie mich raten, sie wollen die Wohnung ebenfalls besichtigen oder?“

„Ja“

Wir gehen zurück zur Straße. Es folgt betretenes Schweigen und Vermeidung von Blickkontakt. Für einem Moment denke ich darüber nach, ob eine Mortal-Kombat-Einlage nicht nur die Situation deutlich auflockern, sonder auch unsere Chancen auf die Wohnung verbessern könnte.

Es vergehen weitere Minuten.

Die Tür öffnet sich und der ältere Herr, der in der Tür erscheint, kommt zögerlich auf uns zu. „Sind sie wegen der Wohnung hier?“ *sig*

„Die ist ja nun schon weg … möchten sie sie trotzdem sehen?“

„Ähm …. nein, danke“

Wir nahmen es mit Humor – das Pärchen hatte eine längere Anfahrt und war entsprechend übellauniger.

Sleeping loud

Es sind diese schwülen Nächte wie heute, dir mir neben meinem Feedreader den Schlaf rauben. Könnte ich nur das Fenster aufmachen, ohne danach das große Summen und Geflattere im Zimmer zu haben. Letztes Jahr zum gleichen Zeit hatte ich mir ja ein Fliegengitter für meine Terrassentür gekauft, das sich aber bereits kurz darauf als vollkommen untauglich erwies und seitdem in der Ecke vergammelt.

Auch mein betagter Tischventilator ist nicht mehr funktionsfähig, also habe ich mir als letzten Ausweg aus drei 8cm-Lüftern, einigen Teilen aus einem Metallbaukasten und dem Netzteil meines alten Tintenstrahlers schnell etwas zusammen geschraubt und gelötet.

Ventilatorersatz

Bei 13,5V geben die 12V Lüftern wirklich ordentlich Stoff und erzeugen nicht nur eine angenehme Brise, sondern auch eine beachtliche Lautstärke. Aber damit komme ich dank Disco-Ohrenstöpsel besser klar, als mit am Körper klebender Bettwäsche. *schüttel*

Mal schauen, ob das Gebläse diese Nacht übersteht oder mir gleich auch noch die Lager um die Ohren fliegen.
Gute Nacht.

Hirn kontrolliert Roboterarm

Via Nerdcore, bin ich auf ein Video gestoßen, das ein Hirn-Interface in Aktion zeigt. Das Versuchsobjekt ist ein Affe, dem ein Netz aus Elektroden in das motorische Zentrum implantiert wurde und nun einen Greifarm so präzise steuern kann, dass er von einem Menschen Nahrung greifen und zum Mund führen kann.

So faszinierend diese Technologie auch ist, ärger ich mich doch sehr, dass hier wieder ein Versuchstier in die Apparatur eingespannt ist. Das erste Einsatzgebiet liegt doch eh im medizinischen Sektor, um z.B. Gelähmten wieder zur selbstständigen Interaktion mit ihrer Umwelt zu verhelfen – warum greifen die Forscher nicht direkt in der zukünftigen Zielgruppe auf Freiwillige zurück, die dort mit Sicherheit vorhanden sind?

Welch wundervolles Thema, um sich am Stammtisch und in Kleinbloggershausen darüber die Köpfe einzuschlagen, wer hier gerne Tabubruch #1 gegen ethischer Problemstellung #2 getauscht haben möchte.

Meiner Ansicht nach, sollte sich die Menschheit hier gefälligst selbst auf den OP-Tisch legen, wenn sie diesen technologischen Weg einschlagen oder ihn zumindest ein paar Meter austesten möchte. Die großen technischen Pioniere sind in der Vergangenheit auch größere persönliche Risiken eingegangen, als im Falle eines Fehlschlags das Geld für einige Affen plus Operationen in den Sand zu setzen.
Wahrscheinlich hört das Tier auch gleich auf einen passenden Namen wie z.B. Sevenofnine

Film: The Fighters

Dieser Film lief vor ein paar Wochen in der Sneakpreview und ist mir anschließend durch die Finger gerutscht, bis ich heute bei den Fünf Filmfreunden über den Trailer gestolpert bin.

Um es wieder einmal kurz zu sagen: Schrott!

Die ganze Highschool-Irgendwas-Schule trifft sich auf Partys, um sich dort entweder im Freestyle die Seele aus dem Leib zu schlagen oder als übriger Pöbel betrunken drum-herum-stehend das Geschehen anzufeuern.

Der Hauptdarsteller mit 0815-Habichvergessen-Namen zieht in diese lauschige Nachbarschaft – lernt nette und böse Menschen kennen – wird auf seiner ersten Party im Fightclub-Stil („Wer neu dabei ist muss kämpfen“) übel verhauen und nimmt im weiteren Verlauf Unterricht in einer Boxschule. Da ist noch sein untersetzter bald bester Freund, das obligatorische Mädchen und der alternde Box-Mentor, der selber so seine Probleme hat.

Wer trainiert wo? Warum? Wofür?
Verletzte Ehre hier – grundlose Gewalt dort.
Ende.

Einziger Grund sich den Film anzuschauen: Du bist weiblich (oder männlich) und lechzt nach den Szenen, in denen sich übertrainierte schwitzende Kerle gegenseitig schlagen, treten und anschreien.