Archiv des Autors: Christian

Tenzing Norgay

Tenzing Norgay. Ich musste gestern auf das geballte Wissen von Uta und Key zurückgreifen, um die Frage zu beantworten, die mir schon seit Wochen durch den Kopf geistert: „Wie heißt die Redewendung, die sich auf einen Sherpa am Mount Everest bezieht und eine Person bezeichnet, die aus dem Hintergrund heraus ein Sache erst möglich macht?“.

Da wäre ich nie alleine drauf gekommen.

Dafür habe ich jetzt eine Eselsbrücke, die von einem zehnköpfigen Heterosexuellen-Chor erzählt, die auf einen Berg steigen. Liegt nahe oder? Ten sing, no gay. 😛

Träumerei zur Photokina

Ich möchte wirklich gerne auf die Photokina, aber werde diese Woche einfach nicht genügend Zeit dafür haben. Der Deutzer Bahnhof ist ja, gleich neben der Messe, Dreh- und Angelpunkt für einen Großteil der Besucher. Aus irgendeinem Grund nehmen viele ihr bestes Fotoequipment mit. Entweder macht es sehr viel Spaß Objektive und Kamera-Bodys mit Ihresgleichen abzulichten, was aber die gesichteten Teleobjektive nicht erklärt, oder man muss noch am Eingang seine Fähigkeiten mit einem Blick in die Kameratasche unter Beweis stellen.

Oder es ist doch nur der kleine Längenvergleich unter Hobbyfotografen bzw. seine Abwandlung: „Einmal im Leben 15000€ vor dem eigenen Bajonett“. 😉

Als Kind wünscht man sich ja nichts sehnlicher, als irgendwo am Straßenrand eine große Kiste mit Spielzeug (vorzugsweise Lego) zu finden, die jemand fortgeworfen hat. Dieser kindliche Wunsch geistert noch heute in abgewandelter Form in meinem Kopf herum. Bei so einer großen Messe muss doch quasi mindestens ein Extremist unter den Fotografen wutendbrand die heiligen Hallen verlassen, weil der bisher favorisierter Hersteller nicht das Objektiv seiner Träume herstellen möchte. An diesem Punkt komme ich ins Spiel und bin zufällig in der Nähe, wenn er mit Schaum vorm Mund seine Ausrüstung dem nächsten Menschen in die Hände drückt und um die nächste Ecke verschwindet.

Alternativ darf es auch vorkommen, dass die Nikon-Mitarbeiter am letzten Messetag nicht mehr alle Ausstellungsstücke in den Lastwagen bekommen und den Rest einfach an den Bordstein stellen.

Logisch oder? Manchmal geht die Fantasie mit mir durch.

In Gedanken

Als ich gestern Vormittag in Richtung Opladener Bahnhof unterwegs war, stand ein Polizeiauto am oberen Ende der Fußgängerzone. Die Polizisten beobachteten über die Rückspiegel kritisch die wartenden Fußgänger an der Kreuzung und was sich sonst in der Nähe abspielte. Neben mir lief ein Gruppe Schulkinder, die Scherze darüber machten, ob „an die Seitenscheibe klopfen und wegrennen“ eine gute Idee für eine Mutprobe wäre.

Die Ampel wurde beim ersten Schritt auf die Fahrbahn rot und da ich als gutes Vorbild nicht noch über die Straße sprinten wollte, vertrieb mir die Zeit damit einen vertrockneten harzige Blütenstand mit den Schuhen zu zerflücken, der am Bordstein lag. Erst in der Regionalbahn wurde mir klar, dass ich da wohl eine Portion Cannabis auseinander genommen hatte. Wäre ich nicht so sehr in Gedanken gewesen, dann wäre es mir bestimmt gleich aufgefallen.

Wie verhalten sich Polizisten, wenn ihnen durch die Autoscheibe Drogen angeboten werden?

Im Angesicht der argwöhnischen Polizisten hat ein Käufer bestimmt das große Flattern bekommen und seinen Einkauf unauffällig aus der Jackentasche geschubst.  Auf dem Rückweg einige Stunden später war nichts mehr davon zu sehen. Entweder die Polizei hat sauber gemacht oder jemand hat sich mit den Überresten einen schönen Nachmittag gemacht.

Der nächste Polizeihund, der mir begegnet, beißt mir mit Sicherheit den rechten Fuß ab.

Das Problem mit den Mangroven

Vor über vier Jahren ist Andrea aus dem Familienurlaub in Thailand zurückgekommen und hat mir eine Tüte mitgebrachte, die diesem Blog eine Zeit lang den Unteruntertitel „Pflanzen & Co“ verpasst hat. Kurz bevor wir zusammengezogen sind, hatte ich mein Zimmer in ein halbes Tropenhaus verwandelt. Aus Platzproblemen sind die besonders exotischen Pflanzen wie beispielsweise die Mangroven nicht mit umgezogen.

Wer selber „schwierige“ Pflanzen am Leben erhält wird nachvollziehen können, dass ihnen eine Wochenendbeziehung nicht gut bekommt. Das tägliche Einsprühen mit Wasser fällt weg und heimische Plagegeister kommen auch ohne Einladung ist Haus. Das schlechte Gewissen seine Pflanzen im Stich zu lassen wächst genau so schnell, wie das schlechte Gewissen um die künstliche Beleuchtung und Heizung, die jeden Tag zeit-geschaltet Leistung verbrät, ohne dass man dem Hobby noch nachgehen kann.

Bis auf eine Brillenmangrove hat diese Zeit nichts überstanden, da ich irgendwann schlicht den Stecker gezogen habe. Kein schöner Tag.

Nun habe ich in diesem Urlaub selber kräftig gesammelt und ein sehr ähnliches Paket aus Mangroven und anderen Samen mitgebracht, wie ich es damals überreicht bekommen habe.

Um es kurz einzuschieben: Auf meiner Fensterbank steht ein frisch aufgesetztes Paludarium, das ich mir aus den Resten meiner letzten Pflanzenphase gebastelt habe. Darin bahnt sich kontinuierlich warmes Brackwasser (leichter Salzgehalt) den Weg durch Sand, Kokohum und Blähton – vorbei an diversen „echten“ Mangrovensamen.

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Fotos mit Verspätung

Schon lange nix mehr los hier. Dabei brennt es mir förmlich unter den Fingern. Die Bilder aus Thailand sind sortiert und darunter versteckt sich so mancher Schnappschuss, den ich hier gerne zeigen möchte.

Das Problem ist dabei aber folgendes: Für unsere Eltern wollen wir die Bilder in einer kleinen Präsentation an die Leinwand werfen. Und weil die hier mitlesen, würde ich die Perlen schlicht vorwegnehmen. Bis dieser Termin nicht vorüber ist, habe ich mich freiwillig einer visuellen Zensur unterworfen.

Ich bin im Urlaub nicht über Nacht zum Profi-Fotograf geworden. Und gerade aus diesem Grund behandle ich die Fotos, welche mir besonders gut gelungen erscheinen, nun wie rohe Eier und möchte sie für den richtigen Moment aufsparen.

Die tropische Sonne hat mir ordentlich Kopfschmerzen bereitet. Man rennt von einem Extrem ins Nächste. Blendender Sand. Dunkelstes Blätterdach. Reflektierendes Wasser. Rabenschwarze Tropfsteinhöhlen. Die Zeitspanne in der die Sonne einem freundlich gesinnt ist, erstreckt sich nur über wenige Minuten kurz vor der Dämmerung, in denen auch die Moskitos zur Höchstform auflaufen. Schaut das Modell in die Sonne (ich rede natürlich von Andrea) werden die Augen zusammengekniffen. Der zarteste Aufhellblitz bei Gegenlicht (was die D40 alleine so her gibt) und die Augen sind komplett geschlossen.

Die meiste Zeit habe ich kräftig unterbelichtet, um auf dem kleinen Display überhaupt Konturen sehen zu können. Dessen schlechte Ablesbarkeit in der Sonne hat die Sache nicht besser gemacht. Bei einigen Motiven war ich so sicher und doch waren alle Bilder murks. Es ist zum verzweifeln.

Als mir in der letzten August-Woche der Speicherplatz knapp wurde, habe ich nur noch JPG (ohne RAW) gespeichert. Gerade bei den Mangrovenwäldern hätte ich mit dieser Option noch einiges retten können. Jetzt mache ich mir die Arbeit nur noch bei einem Duzend Bildern.

Es kommt also noch etwas nach.

7 days later

Wenn man so einen Monat auf Reisen ist, dreht sich die Welt auch zuHause weiter. Eigentlich hätte ich nach dem Rückflug totmüde ins Bett fallen müssen, doch in der Post war zum einen ein dickes Bündel Unterlagen für meine Vertragsunterzeichnung am folgenden Tag (Mitarbeiterstelle am Institut), die ich noch auszufüllen hatte.

Mehr Kopfschmerzen hat mir der zweite wichtige Brief bereitet, in dem mir herzlich gratuliert wurde, dass meine Bewerbung für den Master an der FH angenommen wurde. Leider datierte der Einschreibetermin auf die zurückliegende Woche und das Kleingedruckte sah in Bezug auf die Konsequenzen der Versäumung richtig übel aus. Keine guten Voraussetzungen, um den Jetlag abzubauen.

Am nächsten Tag war ich zwar hundemüde, aber wie so oft regeln sich die Dinge meist deutlich unproblematischer als zu befürchten wäre. Bis auf eine funktionsuntüchtige MultiCa (die Kombi-Karte der FH) ist alles wieder eingerenkt. Das ich jetzt nicht mehr Kopieren, Bücher ausleihen, in der Mensa bequem bezahlen kann und auch mein Fahrschein abgelaufen ist – was so eine Zwangsexmatrikulation (beim Wort graust es mich schon) halt anrichten kann – hab ich wieder den Status „Student“.

Ansonsten habe ich mit meiner neuen halben Mitarbeiter-Stelle keinen echten Leerlauf bis das Semester Anfang Oktober wieder anläuft, dabei muss ich dringend Starcarft 2 spielen, wie ich beim letzten Match gegen Niko erfahren musste. Die halbe Terraner Kampagne qualifiziert einen ganz und gar nicht für eine Online-Spiel auf Zerg-Seite. So überfordert in Bezug auf die Auswahl der Einheiten war ich lange nicht mehr. Und der erste Teil ist schon so lange her, dass nur noch der leere Begriff „Zergling-Rush“ übrig geblieben ist.

Mein Handy fand ich sich leider nicht versteckt in einem dreckigen Socken, so dass ich mir nach reiflicher-spontaner Überlegung das HTC Wildfire bestellt habe, dessen voraussichtlicher Liefertermin nun an jedem Werktag um einen Tag verschoben wird – die Nachfrage scheint groß zu sein.

Ich bin also nach wie vor nicht mobil zu erreichen.

Thailand – Bangkok

Andrea liegt gerade irgendwo unter den Armen einer jungen huebschen Thailaenderin. 🙂 Die Einkaufstour heute hat sie so mitgenommen, dass unsere letzten Baht in eine Massage investiert, waehrend ich im Internetcafe sitze. Zehn Stunden Weekendmarket. Fast koennte man meinen, wir haben dieses Mal alles gesehen. Zum Beispiel die Polizeistreife, die langsam ihre Runden dreht, waehrend vor ihr die illegalen Staende (Decke auf der Strasse) abgebaut und hinter ihr wieder aufgebaut werden. Wer im Verkaufseifer nicht aufpasst, findet die Auslage des Abends auf der Ladeflaeche des Polizeipickups wieder. Pech gehabt.

Wir fliegen auf jeden Fall mit deutlich umfangreicherem Handgepaeck nach Hause. =)

Unser Flug geht um 6:40 Ortszeit und das Taxi wird uns um 3:30 am Guesthouse abholen. Also haben wir noch knappe 4 Stunden hier rund um die Khao San Road.

Tschuess Thailand, hallo Deutschland.

Thailand – Koh Lanta

Da sind wir schon wieder einen Tag in Bangkok und erst jetzt findet sich die Zeit in paar Zeilen zu verfassen. Koh Lanta hatte ich mir als letztes Inselpradies gewuenscht, weil die Ostkueste mit Mangroven bewachsen ist.

Nach der ersten kurzen Tour vom Pier in Krabi zum Reisebuero haben wir uns doch mal etwas bereden lassen und sowohl die Unterkunft fuer die erste Nacht, als auch OpenTickets fuer die Rueckfahrt nach Bangkok gebucht. Beides hat sich als gut erwiesen, auch wenn ich diesem mehrstufigen Agency-System noch immer keinen Millimeter traue. 😉

Unser Bungalow fuer 300 Baht (7,50 Euro) war das bisher groesste Doppelzimmer, das wir hier in Thailand gesehen haben. Dafuer hatten wir zeitweise ein paar Untermieter im Badezimmer, die sich am zweiten Tag ein Gecko einverleibt hat. Aber diesen Tierchen wollte ich sowieso noch mal live und in Farbe entgegentreten – der Groesste hatte den Namen Charly.

Auf Koh Lanta ist in der Nebensaison so absolut (aber mal so richtig) nichts los. Die Strassen sind nicht ausgestorben, aber in den vielen Cafes (sofern denn offen) sassen nur die Koeche und blickten hoffnungsvoll auf die Strasse. Die Straende sind nur selten gesaeubert, aber die letzte Flut kam bei uns so nahe ans Resort, das der schmale Muellstreifen kaum die Sicht truebte. Auf der anderen Seite sind 50 Prozent davon die frischesten Mangroven Samen, die es fuer ohne Geld umsonst zu kaufen gibt. Mein Ruecksack hat so manche vor dem sicheren Tod im Abfall gerettet. Wirklich Schwimm- oder Schnorchelbar ist die Kueste eh nicht, da gleich hinter dem feinen Korallenstrand vereinzelte schroffe Felsen im Wasser liegen, an denen man sich in der sturmigen Brandung gut weh tuen kann. Dafuer hatten wir einen dieser Swimmingpools, von denen man ueber den Rand hinaus aufs Meer blicken kann. Sehr entspannend.

Am zweiten Tag haben wir ein teures Taxi zur Diamanthoehle genommen und sind dort mit Guide und zwei Schweitzern ueber Holztreppen und Lehmboden in die finstere Tiefe gewandert – zum Teil ueber den Boden robbend. Eine richtig coole Erfahrung zumal der Hinweg fast ueber die enttaueschende Trekkingtour in Khao Sok hinwegtroestete. Am Morgen des nachsten Tages wurden wir fuer eine zweistuendige Bootstour durch die Mangrovenwaelder im Norden abgeholt. Der erste Stop war mal wieder eine Begegnung mit einer Horde „zahmer“ Makaken. Dessen Alphatier stolperte auf dem Boot ueber meine Tasche, sah Andrea danach wuetend an, weil er sie aus einen unbekannten Grund fuer seinen Unfall verantwortlich machte. Nach einem kurzen Starrwettkampf gab es einen Knuff auf ihre Schulter. Das ging zu schnell, als dass ich meine Machorolle als Beschuetzer haette einnehmen koennen. Die Wunden werden heilen, aber der seelische Schmerz … 😉

Die Tour war aus meiner Sicht schon sehr interessant, aber die Matschspringer und Krebse zwischen den Luftwurzeln rauschen schon etwas vorbei, selbst wenn das Longtail mal etwas Fahrt wegnimmt. Der Guide konnte mir als einzige Information die Aufzaehlung der Tierarten in diesem Gebiet (Crabs, mudscipper, …) um ein „birds“ vervollstaendigen. Vielen Dank. 😉 Aber die Zweitbesetzung in der Regenzeit (ich gehe mal vom Besten aus) kennen wir ja bereits.

An diesem Nachmittag haben wir die Rueckfahrt nach Bangkok fuer den naechsten Tag bestaetigt und sind doch noch das Wagnis eingegangen, uns in Thailand mit einem Roller auf die Strasse zu begeben. Als Anmerkung: Ich bin so etwas noch nie gefahren, weder selbst noch als Mitfahrer. Da bietet es sich an, mit Linksverkehr auf einer Kiste mit unbekanntem Wartungshintergrund ohne Helm damit zu beginnen. Wer haette gedacht, dass es so viel Spass macht zu zweit durch die Gegend zu tuckern. Koh Lanta hat ja einige Kilometer von recht guten Strassen, da haben wir gleich am Abend noch einige Extrarunden gedreht und uns am naechsten Morgen auch auf die unwegsameren Huegel in der Naehe des Nationalparks gewagt. Die Dinger kommen aber wirklich ueberall hoch und runter. Zu Fuss ging es einen Flusspfad entlang zur Tigerhoehle, die wir ohne Lampen nicht alleine erkunden konnten, und zum nahen Wasserfall. Ein schoener Abschluss, um der Kueste Lebewohl zu sagen.

Bilder gibt es viele, aber die kommen erst von Zuhause. Die letzten drei Tage ziehen wir noch durch Bangkok und arbeiten unsere Einkaufliste ab.

PS: Falls mich jemand ueber Handy erreichen will: Es sieht so aus, als waere es mir auf PhiPhi abhanden gekommen. Eher nicht geklaut, sondern irgendwo im Wald aus der Tasche gerutscht, als ich mal wieder ein Rascheln im Gebuesch verfolgt habe. So ist das Leben. 🙂