Glas im Auge

Mir kam soeben folgender „Was wäre wenn …“ Gedanke:

Google entwickelt sein „Project Glass“ nur aus dem Antrieb, das Eindringen der Technik in die menschliche Wahrnehmung auf die technisch höchst-mögliche Spitze zu treiben. Nicht, um das Produkt in absehbarer Zeit gewinnbringend zu verkaufen, sondern um eine gesellschaftliche Diskussion anzustoßen ohne sich dabei den Ruf als Technologie-Unternehmen zu versauen.

Was wäre, wenn der entscheidende Manager bei Google auf einer Bahnfahrt mit wachsendem Unbehagen die Smartphone-Zombies um sich wahrgenommen hat? Augen auf dem Display, Stöpsel im Ohr – ohne eine Gesichtsregung, egal ob der Witz des Tages oder die bewegendsten Nachrichten unter den störenden Reflexionen der Fensterscheiben herunterscrollen.

Also verwirklicht man den Traum eines überzeugten Mitarbeiters und baut das erste Gerät, was sogar Technologie-Fetischisten die Stirn in Falten legt. Definitiv effektiver als der Versuch mit mahnender Stimme die fütternde Hand zu verschrecken.

Darüber muss ich mal abseits aller Verschwörungstheorien nachdenken. Vielleicht mache ich unterwegs zu selten „gar nichts“ – dieser mysteriöse Zustand, in dem einem die besten Ideen kommen.

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