Das neue Ubuntu 11.04 ist seit gestern zu haben und ich muss leider sagen, dass mich der neue Unity-Desktop (noch) nicht anspricht. Das liegt in erster Linie an zwei Dingen:
- Ich bin kein Freund von Programmmenüs, die nach Aufrufhäufigkeit sortiert sind, mir zeitgleich Empfehlungen für weitere Anwendungen gibt und dabei auch noch den gesamten Bildschirm in Beschlag nimmt. Das gute alte Baummenü mit einer Reihe logischer Kategorien war mir immer am liebsten. Auch unter Windows7 wäre ich dem klassischen Startmenü Â treu geblieben, hätte man mir nur die Möglichkeit gegeben. Die Filterung über eine Eingabezeile nehme ich per Tastenkürzel gerne an, aber nicht als Teil des Programm-Starters.
- Desweiteren lässt sich so gut wie nichts mehr konfigurieren. Das Konzept der Multifunktionsleiste, die sich mit kleinen Plugins an die eigenen Bedürfnisse anpassen lässt, hat mich u. a. für Linux begeistert. Unity geht in der derzeitigen Form zwei große Schritte zurück und überlässt mir gerade noch die Größe der Icons und das Ausblendverhalten.
Es gibt aber auch positive Aspekte:
- Die Abwanderung der Menüzeile in das obere Panel (wie man es von Apple kennt), finde ich in Zeiten von immer breiter werdenden Displays eine positive Entwicklung. Dies geht natürlich nur, weil der Platz nicht für die Fensterliste benötigt wird, die ich sonst an dieser Stelle einblende.
Als Alternative steht für mich auch immer noch Gnome 3 auf dem Prüfstand, das aber fast noch radikaler zu einem „aufgabenorientierten“ Desktop umgebaut wurde. Ich hätte es schon aus den Backports testweise installiert, wenn ich nicht aktuell ein 100% stabiles System in der Fachhochschule brauchen würde.
Aktuell arbeite ich wieder auf Gnome 2.X, was zum Glück stets mitinstalliert wird. Start-Priorität hat aber noch immer Unity – vielleicht ist es ja doch zu 80% Gewöhnungssache?