Archiv für den Monat: September 2010

Dia-Abend Thailand

Wow, ist das heute spät geworden. Vier Stunden Foto-Marathon für unsere Eltern, in denen wir Foto für Foto gezeigt haben, was uns in diesem August so widerfahren ist. Man muss seine Kinder schon sehr lieben, um sich 960 Fotos mit wenigen kurzen Pausen anzuschauen. Bestimmt wurde die ideale Anzahl Bilder für eine Urlaubsdiaschau bereits von einem Experten nach physio- und psychologischen Gesichtspunkten ermittelt und sie wird ohne Frage weiter unter diesem Wert liegen. 😉

Dafür haben wir vorher ein klassisches südthailändisches Massaman Curry serviert. Wir wollten eigentlich einheimische Gemüse dafür heranziehen, aber der Asialaden in Leverkusen Mitte hat so eine gut sortierte Gemüseabteilung, dass auch Okra-Schoten, Eierpflanzen-Früchte und Süßkartoffeln in den Topf wanderten. Ich wurde allerdings auch gezwungen den Schärfegrad mit geringerem Gewürz- und höherem Kokosmilch-Anteil auf gehobenes europäisches Niveau zu senken. Trotzdem war es feurig.

Über frittierte Bananen in süßem Tempura-Teig mit Vanille-Eiscreme muss man keine großen Worte verlieren. Mhhh, lecker.

Meine Schwester hat gestern Abend einen Blick auf die Fotos geworfen – nun fehlen nur noch Michi und Stefi, denen wir den vollen Umfang aber nicht mehr zumuten möchten. Wahrscheinlich würden wir selber das nicht noch einmal überleben. Es soll ja Menschen geben, die mit ihren eigenen Reiseberichten Stadtsäle und sogar die eigene Geldbörse füllen. Respekt.

Meine Nachrichtensperre, keine Bilder vorab zu posten, ist hiermit beendet.

Tenzing Norgay

Tenzing Norgay. Ich musste gestern auf das geballte Wissen von Uta und Key zurückgreifen, um die Frage zu beantworten, die mir schon seit Wochen durch den Kopf geistert: „Wie heißt die Redewendung, die sich auf einen Sherpa am Mount Everest bezieht und eine Person bezeichnet, die aus dem Hintergrund heraus ein Sache erst möglich macht?“.

Da wäre ich nie alleine drauf gekommen.

Dafür habe ich jetzt eine Eselsbrücke, die von einem zehnköpfigen Heterosexuellen-Chor erzählt, die auf einen Berg steigen. Liegt nahe oder? Ten sing, no gay. 😛

Träumerei zur Photokina

Ich möchte wirklich gerne auf die Photokina, aber werde diese Woche einfach nicht genügend Zeit dafür haben. Der Deutzer Bahnhof ist ja, gleich neben der Messe, Dreh- und Angelpunkt für einen Großteil der Besucher. Aus irgendeinem Grund nehmen viele ihr bestes Fotoequipment mit. Entweder macht es sehr viel Spaß Objektive und Kamera-Bodys mit Ihresgleichen abzulichten, was aber die gesichteten Teleobjektive nicht erklärt, oder man muss noch am Eingang seine Fähigkeiten mit einem Blick in die Kameratasche unter Beweis stellen.

Oder es ist doch nur der kleine Längenvergleich unter Hobbyfotografen bzw. seine Abwandlung: „Einmal im Leben 15000€ vor dem eigenen Bajonett“. 😉

Als Kind wünscht man sich ja nichts sehnlicher, als irgendwo am Straßenrand eine große Kiste mit Spielzeug (vorzugsweise Lego) zu finden, die jemand fortgeworfen hat. Dieser kindliche Wunsch geistert noch heute in abgewandelter Form in meinem Kopf herum. Bei so einer großen Messe muss doch quasi mindestens ein Extremist unter den Fotografen wutendbrand die heiligen Hallen verlassen, weil der bisher favorisierter Hersteller nicht das Objektiv seiner Träume herstellen möchte. An diesem Punkt komme ich ins Spiel und bin zufällig in der Nähe, wenn er mit Schaum vorm Mund seine Ausrüstung dem nächsten Menschen in die Hände drückt und um die nächste Ecke verschwindet.

Alternativ darf es auch vorkommen, dass die Nikon-Mitarbeiter am letzten Messetag nicht mehr alle Ausstellungsstücke in den Lastwagen bekommen und den Rest einfach an den Bordstein stellen.

Logisch oder? Manchmal geht die Fantasie mit mir durch.

In Gedanken

Als ich gestern Vormittag in Richtung Opladener Bahnhof unterwegs war, stand ein Polizeiauto am oberen Ende der Fußgängerzone. Die Polizisten beobachteten über die Rückspiegel kritisch die wartenden Fußgänger an der Kreuzung und was sich sonst in der Nähe abspielte. Neben mir lief ein Gruppe Schulkinder, die Scherze darüber machten, ob „an die Seitenscheibe klopfen und wegrennen“ eine gute Idee für eine Mutprobe wäre.

Die Ampel wurde beim ersten Schritt auf die Fahrbahn rot und da ich als gutes Vorbild nicht noch über die Straße sprinten wollte, vertrieb mir die Zeit damit einen vertrockneten harzige Blütenstand mit den Schuhen zu zerflücken, der am Bordstein lag. Erst in der Regionalbahn wurde mir klar, dass ich da wohl eine Portion Cannabis auseinander genommen hatte. Wäre ich nicht so sehr in Gedanken gewesen, dann wäre es mir bestimmt gleich aufgefallen.

Wie verhalten sich Polizisten, wenn ihnen durch die Autoscheibe Drogen angeboten werden?

Im Angesicht der argwöhnischen Polizisten hat ein Käufer bestimmt das große Flattern bekommen und seinen Einkauf unauffällig aus der Jackentasche geschubst.  Auf dem Rückweg einige Stunden später war nichts mehr davon zu sehen. Entweder die Polizei hat sauber gemacht oder jemand hat sich mit den Überresten einen schönen Nachmittag gemacht.

Der nächste Polizeihund, der mir begegnet, beißt mir mit Sicherheit den rechten Fuß ab.

Das Problem mit den Mangroven

Vor über vier Jahren ist Andrea aus dem Familienurlaub in Thailand zurückgekommen und hat mir eine Tüte mitgebrachte, die diesem Blog eine Zeit lang den Unteruntertitel „Pflanzen & Co“ verpasst hat. Kurz bevor wir zusammengezogen sind, hatte ich mein Zimmer in ein halbes Tropenhaus verwandelt. Aus Platzproblemen sind die besonders exotischen Pflanzen wie beispielsweise die Mangroven nicht mit umgezogen.

Wer selber „schwierige“ Pflanzen am Leben erhält wird nachvollziehen können, dass ihnen eine Wochenendbeziehung nicht gut bekommt. Das tägliche Einsprühen mit Wasser fällt weg und heimische Plagegeister kommen auch ohne Einladung ist Haus. Das schlechte Gewissen seine Pflanzen im Stich zu lassen wächst genau so schnell, wie das schlechte Gewissen um die künstliche Beleuchtung und Heizung, die jeden Tag zeit-geschaltet Leistung verbrät, ohne dass man dem Hobby noch nachgehen kann.

Bis auf eine Brillenmangrove hat diese Zeit nichts überstanden, da ich irgendwann schlicht den Stecker gezogen habe. Kein schöner Tag.

Nun habe ich in diesem Urlaub selber kräftig gesammelt und ein sehr ähnliches Paket aus Mangroven und anderen Samen mitgebracht, wie ich es damals überreicht bekommen habe.

Um es kurz einzuschieben: Auf meiner Fensterbank steht ein frisch aufgesetztes Paludarium, das ich mir aus den Resten meiner letzten Pflanzenphase gebastelt habe. Darin bahnt sich kontinuierlich warmes Brackwasser (leichter Salzgehalt) den Weg durch Sand, Kokohum und Blähton – vorbei an diversen „echten“ Mangrovensamen.

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Fotos mit Verspätung

Schon lange nix mehr los hier. Dabei brennt es mir förmlich unter den Fingern. Die Bilder aus Thailand sind sortiert und darunter versteckt sich so mancher Schnappschuss, den ich hier gerne zeigen möchte.

Das Problem ist dabei aber folgendes: Für unsere Eltern wollen wir die Bilder in einer kleinen Präsentation an die Leinwand werfen. Und weil die hier mitlesen, würde ich die Perlen schlicht vorwegnehmen. Bis dieser Termin nicht vorüber ist, habe ich mich freiwillig einer visuellen Zensur unterworfen.

Ich bin im Urlaub nicht über Nacht zum Profi-Fotograf geworden. Und gerade aus diesem Grund behandle ich die Fotos, welche mir besonders gut gelungen erscheinen, nun wie rohe Eier und möchte sie für den richtigen Moment aufsparen.

Die tropische Sonne hat mir ordentlich Kopfschmerzen bereitet. Man rennt von einem Extrem ins Nächste. Blendender Sand. Dunkelstes Blätterdach. Reflektierendes Wasser. Rabenschwarze Tropfsteinhöhlen. Die Zeitspanne in der die Sonne einem freundlich gesinnt ist, erstreckt sich nur über wenige Minuten kurz vor der Dämmerung, in denen auch die Moskitos zur Höchstform auflaufen. Schaut das Modell in die Sonne (ich rede natürlich von Andrea) werden die Augen zusammengekniffen. Der zarteste Aufhellblitz bei Gegenlicht (was die D40 alleine so her gibt) und die Augen sind komplett geschlossen.

Die meiste Zeit habe ich kräftig unterbelichtet, um auf dem kleinen Display überhaupt Konturen sehen zu können. Dessen schlechte Ablesbarkeit in der Sonne hat die Sache nicht besser gemacht. Bei einigen Motiven war ich so sicher und doch waren alle Bilder murks. Es ist zum verzweifeln.

Als mir in der letzten August-Woche der Speicherplatz knapp wurde, habe ich nur noch JPG (ohne RAW) gespeichert. Gerade bei den Mangrovenwäldern hätte ich mit dieser Option noch einiges retten können. Jetzt mache ich mir die Arbeit nur noch bei einem Duzend Bildern.

Es kommt also noch etwas nach.

7 days later

Wenn man so einen Monat auf Reisen ist, dreht sich die Welt auch zuHause weiter. Eigentlich hätte ich nach dem Rückflug totmüde ins Bett fallen müssen, doch in der Post war zum einen ein dickes Bündel Unterlagen für meine Vertragsunterzeichnung am folgenden Tag (Mitarbeiterstelle am Institut), die ich noch auszufüllen hatte.

Mehr Kopfschmerzen hat mir der zweite wichtige Brief bereitet, in dem mir herzlich gratuliert wurde, dass meine Bewerbung für den Master an der FH angenommen wurde. Leider datierte der Einschreibetermin auf die zurückliegende Woche und das Kleingedruckte sah in Bezug auf die Konsequenzen der Versäumung richtig übel aus. Keine guten Voraussetzungen, um den Jetlag abzubauen.

Am nächsten Tag war ich zwar hundemüde, aber wie so oft regeln sich die Dinge meist deutlich unproblematischer als zu befürchten wäre. Bis auf eine funktionsuntüchtige MultiCa (die Kombi-Karte der FH) ist alles wieder eingerenkt. Das ich jetzt nicht mehr Kopieren, Bücher ausleihen, in der Mensa bequem bezahlen kann und auch mein Fahrschein abgelaufen ist – was so eine Zwangsexmatrikulation (beim Wort graust es mich schon) halt anrichten kann – hab ich wieder den Status „Student“.

Ansonsten habe ich mit meiner neuen halben Mitarbeiter-Stelle keinen echten Leerlauf bis das Semester Anfang Oktober wieder anläuft, dabei muss ich dringend Starcarft 2 spielen, wie ich beim letzten Match gegen Niko erfahren musste. Die halbe Terraner Kampagne qualifiziert einen ganz und gar nicht für eine Online-Spiel auf Zerg-Seite. So überfordert in Bezug auf die Auswahl der Einheiten war ich lange nicht mehr. Und der erste Teil ist schon so lange her, dass nur noch der leere Begriff „Zergling-Rush“ übrig geblieben ist.

Mein Handy fand ich sich leider nicht versteckt in einem dreckigen Socken, so dass ich mir nach reiflicher-spontaner Überlegung das HTC Wildfire bestellt habe, dessen voraussichtlicher Liefertermin nun an jedem Werktag um einen Tag verschoben wird – die Nachfrage scheint groß zu sein.

Ich bin also nach wie vor nicht mobil zu erreichen.