Archiv für den Monat: Juli 2009

Bloggen per email

Wenn diese nachricht angezrigt wird, kann ich auf meiner tour mit wenigen kilobyte ein textposting verfassen. Im nächsten internetcafe kann ich mich dann mit groß-klein-schreibung und bildern beschäftigen.

Inzwischen hab ich es auch geschafft mit dem video-konvertierer „super“ die bewegten bilder vom nokia 5800 in ein webtaugliches format zu bekommen. Hoffentlich darf ich das auf der reise irgendwo (heimlich) installieren. 😉

Allerdings hab ich mit video-bloging null erfahrung. Es kann also auch sein, das ich diese option garnicht nutze.

Wermelskirchen-Finnland: Die Route

Der Kühlschrank ist abgetaut, das letzte Geschirr gespült, meine Taschen sind (vorläufig) gepackt und liegen auf dem Sofa. Heute Abend leihe ich mir das elterliche Auto und bringe meine Pflanzen nach Burg – so viele sind es seit dem Umzug ja nicht mehr. Die Tomaten, von denen ich nur eine einzige Kleine probieren konnte, sind am Fenster leider so blöd gewachsen, dass sie nicht transportable sind.

Wenn ich die Etappen der nächsten Wochen zusammenrechne, komme ich auf rund 1563km ohne Unterkunft-Suche. Das entspricht zuzüglich der Schiffwege recht genau den 1800km, die ich überschlagen habe. Bei der Route durch Schweden habe ich mich für den Weg entlang der Küste entschieden, nachdem ich von Helsingborg immer nach Osten den unteren Zipfel abgekürze. So habe ich immer wieder freie Sicht auf die Ostsee und nach den Satellitenbildern zu urteilen, wechseln sich dort kleine Städtchen mit längeren Waldgebieten ab. Aus der Luft kann ich mir die Schlafplätze fast an jeder Ecke aussuchen – vor Ort sieht das bestimmt ganz anders aus.

Am Abend des 19. Tages könnte ich bereits erschöpft in Helsinki stehen, sofern ich dann denn noch stehen kann.

  • 8 Tage Deutschland
    (Wermelskirchen – Lünen – Osnabrück – Lembruch – Bremen – Hamburg (2 Tage) – Kiel – Puttgarden)
  • Puttgarden -> Rodby
  • 2 Tage Dänemark
    (Rodby – Koge – Helsingor)
  • Helsingor -> Helsingborg
  • 9 Tage Schweden
    (Helsingborg – Hyllstofta – Karlshamn – Bergkvara – Mönsteras – Västervik – Söderköping – Nyköping – Stockholm)
  • Stockholm -> Turku
  • 2 Tage Finnland
    (Turku – Suomusjärvi – Helsinki)

Vor Stockholm gönne ich mir einen Campingplatz, damit die 11 Stunden Überfahrt (über Nacht) nach Turku möglichst erholsam werden. Im Zweifelsfall muss ich dort noch einige Stunden an der Küste schlafen.  Eine Kabine oder ähnlichen Luxus gibt es natürlich nicht. 🙂

Wenn es mir irgendwo besonders gefällt oder ich eine Pause brauche, bleib ich einfach zwei Nächte – immerhin hab ich nach dieser Planung noch 14 Tage, die ich bei Andrea verbringen kann. Wahrscheinlich mach ich sogar noch einen Ausflug zur russischen Grenze (die ich mangels Reisepass nicht überqueren darf) oder hoch in den Norden. Nicht das ich Andrea noch zu sehr von der Arbeit abhalte. 😉

Je nach technischer Möglichkeit vor Ort, werdet ihr alle paar Tage über den Verlauf meiner Reise informiert. Fotos kommen bestimmt, mit dem ProPlayer für MP4-Videos kämpfe ich noch.

In 1 1/2 Tagen geht es los!

PS: Wer sich die Strecke mal im Groben anschauen möchte, darf sich hier (*.kmz) bedienen oder hier klicken (Google Maps).

Der letzte Einkauf

Ich war heute nochmal groß einkaufen, um die fehlenden Sachen für die Reise heranzuschaffen. Nachdem Niko mich gestern noch an Handtücher (bzw. ein Handtuch – der Platz ist begrenzt) erinnert hatte, hab ich mir ein Tuch aus Mikrofaser gekauft. Faust-groß zusammengepackt und (noch) kuschelweich in gelb muss es mich auch nach einem Sprung in den nächsten See komplett trocken bekommen. Gemäß dem allwissenden „Anhalter“ auch noch ein kleines Taschentuch aus dem selben Material, das sich am Gürtel befestigen lässt und so immer schnell parat ist.

Was mir auch noch fehlte, war eine Karte von Seeland (Dänemark) wo ich immerhin zwei volle Tage unterwegs sein werden – dazu ein Mini-Kompass, falls sich mich mal auf einer Kreuzung zu oft im Kreis gedreht habe, um noch meine Zielrichtung zu erkennen.

Auf das Kochen (mit Flamme) wollte ich eigentlich komplett verzichten – zum einen, weil ich mir dazu fast alles hätte neu kaufen müssen und zum anderen wegen des enormen Platzbedarfs. Davon bin ich jetzt doch etwas abgekommen, weil ich in einem Geschäft eine wieder-verschließbare Dose mit Brennpaste gefunden habe, die noch in meine Tasche passen könnte. Wenn ich mir jetzt irgendwo am Waldrand einen Kreis aus Steinen legen kann, könnte ich mir sogar eine Dose Suppe oder ähnliches heiß machen. Als ich mir dazu ein passendes Sturmfeuerzeug in einem Tabakladen gekauft habe, wollte mir die Verkäuferin die Geschichte allerdings nicht abkaufen: „Warum steht ihr Kiffer nicht einfach dazu?“ Nach dem Spruch musste sie sich leider auch den Rest meiner Habseligkeiten im Rucksack anschauen, um den Vorwurf zu entkräften. 😉

Was war denn noch dabei? Sonnenmilch (30), Mückengel und Reisezahnpasta. An Letztere kann ich mich gut erinnern: Schmeckt fürchterlich, ist aber extrem ergiebig. Für die Reiseapotheke noch Wundsalbe und Tabeletten gegen Durchfall, sollte es mich doch mal erwischen. Das Magnesium-Präparat aus der Apotheke habe ich mir gespart, nachdem ich den Preis gehört hatte – laut Frederik bekomme ich etwas Vergleichbares im Aldi. Die wichtige Zeckenzange hatte ich schon vor einigen Tagen erstanden.

Neue dünne Socken aus dem Sonderangebot, Bänder zum Festzurren des Gepäcks und ein Waschkonzentrat, mit dem ich laut Aufdruck ALLES waschen kann: Haar, Haut, Geschirr, Wäsche mit einem Tropfen – wir werden sehen.

Bei der übrigen Bekleidung tue ich mich noch etwas schwer, will mich aber möglichst an die Liste aus meinem „Radreisen Basishandbuch“ halten. Sollte am Ende dann noch Platz übrig sein – ich möchte mir gerade den Rucksack nicht zu voll packen – bediene ich mich noch am Camping-Kochgeschirr meiner Eltern. 😉

Sonnenbrand

Samstag geht es los und heute musste ich mir natürlich noch einen schönen Sonnenbrand auf den Oberschenkeln holen. Mit Frederik hatte ich mich heute Mittag in Bergisch Gladbach am Busbahnhof verabredet. Von dort ging es über Odenthal und Altenberg hoch nach Dabringhausen. Über Finkenholl rüber nach Wermelskirchen und Schloss Burg. Dort haben wir uns ein paar Minuten auf dem Balkon meiner Eltern ausgestreckt.

Dann ging es entlang meiner alten „langen Runde“ über Glüder, Rüden und Leichlingen zurück nach Leverkusen Opladen, so dass es für mich am Ende eine Rundstrecke war. Mein schlecht kalibrierter neuer Radcomputer ist der Meinung 68km gefahren zu sein – das könnte hinkommen. Den Sonnenbrand hab ich mir bestimmt auf der sonnigen Strecke durch Leichlingen zugelegt.

Morgen gehe ich die letzten Dinge für die Fahrt einkaufen. Dies steht bislang auf meiner Liste:

  • Reisezahnpasta
  • Sonnenmilch (Faktor 30-50)
  • Kleine Shampooflasche
  • Bremszug, 1-2x Schläuche, Flickzeug

Wem fällt noch was Praktisches ein, das ich auf jeden Fall vergessen habe bzw. noch nicht kenne.

Die nächste Tour

Ich. Bin. So. Fix. Und. Fertig.
Remscheid – Solingen Burg – Glüder – Leichlingen – Langenfeld – Düsseldorf  (alle Stadtteile – über 2h lang verfahren)  – Hilden – Langenfeld – Reusrath – Opladen.

Ich messe die Strecke gleich mal in Google Earth aus. 😉

Nachtrag: Ganz grob (2-3km Punktabstand) messe ich ohne die 10 Kilometer, die ich noch planlos durch Düsseldorf getourt  bin: 94km – so fühlt sich das also an. 😉

Und wie kam es zu dem ganzen Schlamassel? Zunächst habe ich am WE das Ladegerät für mein Handy bei meinen Eltern liegen gelassen. Dies musste ich also in Burg abholen. Geplant war aber eigentlich Ersin in Düsseldorf zu besuchen. 52 km sagte mir mein Planer- das fand ich schaffbar.

Ich lag super in der Zeit (2h bis nach Düsseldorf) als ich mich komplett verfuhr, weil ich eine Schnellstraßen-Überführung (L52) für die A46 hielt. Meine Google-EinBlick-Methode hat also wieder versagt. Ersin musste bei den Straßennamen auch erst einmal schauen, wo ich mich so rum trieb. Dann ging mein Handy aus (Akku halt leer mangels Netzteil) und das Unheil nahm seinen GLauf. Alle Passanten die ich ansprach, kannten den Straßennamen nicht. Selbst zwei Taxifahren konnten/wollten mir nicht helfen. Erst in der Innenstadt fand ich einen Herren, der mich zumindest nach Bilk schicken konnte und dort erklärte mir wiederum eine Dame den letzten Kilometer. Über 2 Stunden hab ich mir der Suche zugebracht, nur unterbrochen von einem kleinen Einkauf, da mir die Getränke ausgegangen waren. Wahrscheinlich kann ich einfach keine Entfernungen in Großstädten abschätzen.

In Schweden wird mir das nicht passieren, da heute die detaillierten Karten für Süden und Osten in der Post waren.

Nachtrag: Und kaum bin ich ne halbe Stunde zu Hause schüttet es wie aus Eimern mit Blitz und Donner. Morgen Nachmittag gehe ich mit Frederik in die Kletterhalle A-Werk – ob das so eine gute Idee ist. Naja, dann kann ich ja noch für Freitag trainieren, wenn ich mit Niko zusammen ne größere Tour fahre. Au Weia.

Windows 7 macht Probleme

Windows 7 RC1 nutze ich zum Spielen und diese Aufgabe erfüllte es bisher auch sehr stabil. Leider musste ich die letzten Tage darauf verzichten, weil sich nach der Treiber-Installation meiner neuen Webcam die Oberfläche nicht mehr zeigen wollte. Selbst manuell aus dem Taskmanager gestartet ließ sie sich nicht mehr zur Mitarbeit überreden. Gerade eben habe ich erst bemerkt, dass dies mit einem Windowsupdate zusammenhing, das im gleichen Neustart mit installiert worden war. Wenn ich Pech habe, hänge ich beim nächsten Neustart an der selben Stelle fest.

Andrea hat in Finnland auch mit Windows 7 oder aber der Hardware zu kämpfen. In ihrem geborgen Laptop werkelt ein AMD Sempron mit 1,5 GHz und zumindest in Deutschland lief die RC1 noch stabil und ausreichend schnell. Nun stürzt der Rechner nach wenigen Minuten Skype oder Windows Media Player mit Bluescreen ab – sehr ärgerlich. Darum werde ich ihr per Biref Windows XP (Lizenz ist zum Glück noch an der Unterseite des Laptops) und eine DVD mit den wichtigsten Programmen schicken – ich fürchte schon die Ergebnisse meiner mangelhaften Installationsanleitung. 😉

Entweder dies löst das Problem (sollte anschließend  noch ein boot-fähiges Gerät vorhanden sein) oder das Ding ist schicht und einfach kaputt.

Schon da bzw. neues Handy

Wie klein die Welt doch ist, seit es das Internet gibt. Andrea ist quasi gerade in Helsinki angekommen, da sitzen wir beide schon vor dem Rechner und chatten in Wort und Bild. Gestern morgen war ich noch in der Stadt und habe zwei Webcams organisiert. Da ist die Entfernung kaum noch spürbar. 🙂

Ein anderes neues Gadget hat die Post schon am Mittwoch vorbei gebracht: Mein altes Handy hat in den letzten Wochen selbst mit vollem Akku nur noch ein Gespräch durchgehalten und auch das Laden war ein kleines Abenteuer – entweder es war am nächsten Morgen voll (für so 2 Tage Standby) oder komplett entladen. Die Kamera ist eh defekt, alles knarzt und der Staub hängt schon unter der Display-Abdeckung. Ja, ich versuche hier gerade verzweifelt meine Neuanschaffung zu rechtfertigen: Ein Nokia 5800 XM !

Das ist ein noch recht aktuelles Symbian-Touchscreen Handy, dass einige nette Funktionen hat, um mir meine Radtour und die Zeit danach erträglicher zu machen.

  • WLAN (skandinavische Hotspots ich komme)
  • natives GPS (falls, ich mich mal komplett verlaufe und zur Routenplanung)
  • 3,2 MP Kamera (für Bäume, Seen, Bären und Elche)

Das Betriebssystem zusammen mit den hoffentlich erschwinglichen Hotspots hat zur Folge, dass ich ich mit Andrea über Skype telefonieren kann, obwohl ich nur mit dem Telefon bewaffnet, in einem Städtchen mit 60 Millionen Vokalen im Namen stehe. Vielleicht besorge ich mir da oben auch eine Prepaidkarte, mit der ich dann ganz unabhängig bin – leider ist mir aufgefallen, dass alle interessanten Seiten zu diesem Thema in schwedischer Sprache sind. 😉

Auf jeden Fall ein tolles Spielzeug, das mir zu Diensten sein soll, bis die Android Smartphones optisch und technisch (und vom Preis) erwachsen geworden sind.