Archiv für den Monat: Mai 2008

In der Bahn mit Asimov

Mein Schlaf wurde letzte Nacht doch noch einmal auf die Probe gestellt – mein Bastel-Ventilator ging zwar nicht in Flammen auf, fiel aber gegen 3 Uhr durch Eigenvibration ausgelöst der Gravitation zum Opfer und riss mich scheppernd aus den Träumen.

Ob diese nächtliche Störung dann auch heute morgen Schuld daran war, dass ich erst nach zwei Stationen meinen fehlenden Rucksack bemerkte? … mag schon sein. 😉 Nach einer weiteren Fahrt zurück zu meinem Auto, konnte ich mich weiter in die richtige Richtung rollen lassen.

Kurz vor 7 saß ich dann heute abend wieder am Deutzer Bahnhof und wartete mit Asimovs Foundation Triologie in den Händen auf die RE 7. Der Tag war zwar lang (wenngleich befriedigend lehrreich), aber das Buch ist bereits auf den ersten Seiten einfach nur fantastisch – die halbe Stunde Wartezeit (versteckt hinter dem Aufgang zum Bahnsteig) verging wie im Flug und im hoffnungslos überfüllten Zugabteil quetschte ich mich einfach neben der Tür auf den schmutzigen Boden. Dort hätte ich auch noch locker meinen Bahnhof verpasst, wäre ich nicht unsanft durch den Zugbegleiter aus den Gerichtssälen Trantors gepfiffen wurden.

Sleeping loud

Es sind diese schwülen Nächte wie heute, dir mir neben meinem Feedreader den Schlaf rauben. Könnte ich nur das Fenster aufmachen, ohne danach das große Summen und Geflattere im Zimmer zu haben. Letztes Jahr zum gleichen Zeit hatte ich mir ja ein Fliegengitter für meine Terrassentür gekauft, das sich aber bereits kurz darauf als vollkommen untauglich erwies und seitdem in der Ecke vergammelt.

Auch mein betagter Tischventilator ist nicht mehr funktionsfähig, also habe ich mir als letzten Ausweg aus drei 8cm-Lüftern, einigen Teilen aus einem Metallbaukasten und dem Netzteil meines alten Tintenstrahlers schnell etwas zusammen geschraubt und gelötet.

Ventilatorersatz

Bei 13,5V geben die 12V Lüftern wirklich ordentlich Stoff und erzeugen nicht nur eine angenehme Brise, sondern auch eine beachtliche Lautstärke. Aber damit komme ich dank Disco-Ohrenstöpsel besser klar, als mit am Körper klebender Bettwäsche. *schüttel*

Mal schauen, ob das Gebläse diese Nacht übersteht oder mir gleich auch noch die Lager um die Ohren fliegen.
Gute Nacht.

Hirn kontrolliert Roboterarm

Via Nerdcore, bin ich auf ein Video gestoßen, das ein Hirn-Interface in Aktion zeigt. Das Versuchsobjekt ist ein Affe, dem ein Netz aus Elektroden in das motorische Zentrum implantiert wurde und nun einen Greifarm so präzise steuern kann, dass er von einem Menschen Nahrung greifen und zum Mund führen kann.

So faszinierend diese Technologie auch ist, ärger ich mich doch sehr, dass hier wieder ein Versuchstier in die Apparatur eingespannt ist. Das erste Einsatzgebiet liegt doch eh im medizinischen Sektor, um z.B. Gelähmten wieder zur selbstständigen Interaktion mit ihrer Umwelt zu verhelfen – warum greifen die Forscher nicht direkt in der zukünftigen Zielgruppe auf Freiwillige zurück, die dort mit Sicherheit vorhanden sind?

Welch wundervolles Thema, um sich am Stammtisch und in Kleinbloggershausen darüber die Köpfe einzuschlagen, wer hier gerne Tabubruch #1 gegen ethischer Problemstellung #2 getauscht haben möchte.

Meiner Ansicht nach, sollte sich die Menschheit hier gefälligst selbst auf den OP-Tisch legen, wenn sie diesen technologischen Weg einschlagen oder ihn zumindest ein paar Meter austesten möchte. Die großen technischen Pioniere sind in der Vergangenheit auch größere persönliche Risiken eingegangen, als im Falle eines Fehlschlags das Geld für einige Affen plus Operationen in den Sand zu setzen.
Wahrscheinlich hört das Tier auch gleich auf einen passenden Namen wie z.B. Sevenofnine

Film: Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels

Ich weiß eigentlich gar nicht, was alle Welt an diesem Film auszusetzen hat, denn ich habe mich heute sehr gut amüsiert. Okay, mit der Physik nimmt des Film noch weniger genau als seine Vorgänger, was ich einer Abenteuer-Komödie aber durchaus verzeihe.

Das KdK in dieses Genre einzuordnen ist, scheinen viele Kommentatoren im Laufe der Jahre vergessen zu haben: Die Indyfilme haben zwar Kult-Status, sind aber bereits zu überzeichnet und voller Klischees, als dass man sie erst mit einem Querschuss wie Jar Jar Binks in die Slapstick-Ecke schubsen müsste – darin stehen sie eh schon mit einem Bein!

Der Film spielt grundsätzlich auf bekanntem Terrain: Verfolgungsjagd, Dschungel, Schlangen, Skorpione, übernatürliche Artefakte, die Bösen, Liebesgeschichte, jugendlicher Leichtsinn, …

Alles ein wenig aufgefrischt und geradezu comicartig erzählt. Besonders den Anfang könnte man problemlos in schwarze Kästen packen – Charaktere sind bis auf eine Ausnahme eindeutig gesinnt und Schlüsselszenen kann man einfach abfotografieren.

Wie oben bereits geschrieben: Ich hatte mit dem Film meinen Spaß und würde die Karte auch ohne Kinodienstag-Rabatt nicht bereuen. Geht, bevor sich der Vorhang öffnet, noch einmal in euch und schüttelt die hohe Erwartungshaltung ab, der auch die Vorgänger nicht gerecht werden könnten. Dann macht Indiana Jones 4 Freude.

[SPOILER]
Mit der Auflösung der Handlung begibt sich der Film zugegebenermaßen auf dünnes Eis. Sciencefiction ist ja traditionell als Genre so abgeschottet und in sich geschlossen, dass diese ungewohnte Vermischung fast wie ein Sakrileg daher kommt. Dort hat der Fokus auf Erforschung, Abwehr und Gefressenwerden zu liegen und darf sich auf keinen Fall einem anderen roten Faden unterordnen! Diese Neuorientierung musste ich auch zunächst verdauen …

Film: The Fighters

Dieser Film lief vor ein paar Wochen in der Sneakpreview und ist mir anschließend durch die Finger gerutscht, bis ich heute bei den Fünf Filmfreunden über den Trailer gestolpert bin.

Um es wieder einmal kurz zu sagen: Schrott!

Die ganze Highschool-Irgendwas-Schule trifft sich auf Partys, um sich dort entweder im Freestyle die Seele aus dem Leib zu schlagen oder als übriger Pöbel betrunken drum-herum-stehend das Geschehen anzufeuern.

Der Hauptdarsteller mit 0815-Habichvergessen-Namen zieht in diese lauschige Nachbarschaft – lernt nette und böse Menschen kennen – wird auf seiner ersten Party im Fightclub-Stil („Wer neu dabei ist muss kämpfen“) übel verhauen und nimmt im weiteren Verlauf Unterricht in einer Boxschule. Da ist noch sein untersetzter bald bester Freund, das obligatorische Mädchen und der alternde Box-Mentor, der selber so seine Probleme hat.

Wer trainiert wo? Warum? Wofür?
Verletzte Ehre hier – grundlose Gewalt dort.
Ende.

Einziger Grund sich den Film anzuschauen: Du bist weiblich (oder männlich) und lechzt nach den Szenen, in denen sich übertrainierte schwitzende Kerle gegenseitig schlagen, treten und anschreien.

Vorbildliche Planerfüllung

Was für eine Premiere. Es ist Samstag kurz nach 10 und ich sitze in der Bibliothek der Fachhochschule – ein echtes Novum, aber derzeit kommen die Pflichtübungen und Praktikumsvorbereitungen auch wirklich so zahlreich hintereinander, dass ein kleiner Vorsprung nicht schaden kann. 😉

Heute auf der Tagesordnung: Komplexe Spannungsteiler berechnen in C++
Sollte machbar sein.

New shiny Azeroth

Die normalen Neuigkeiten rund um World of Warcraft ziehen seit meinem letzten kurzen Ausflug in das MMORPG spurlos an mir vorüber. Doch die Meldung, Blizzard würden offen über ein umfassendes Grafikupdate nachdenken, hat mich schon vom Feedreader zum ganzen Artikel auf golem.de gelockt.

Denn Beschwerden über die Grafik sind in der Community noch nie wirklich laut geworden. Das mag zum einen daran liegen, dass der typische Grafikstil (den manch einer auch als grob bezeichnen könnte) einfach konsequent umgesetzt ist und sich so auch zu einem Markenzeichen der Warcraft-Serie entwickelt hat.

Die andere Theorie steht natürlich auch sofort im Raum: Das Spiel lässt sich bereits beim Gameplay verbal so ausreichend demontieren, dass die „altbackene“ Grafik kaum noch der Rede wert ist. 😉

Auch wenn ich mit der Langzeitmotivation im Spiel immer wieder meine Probleme hatte, würde ich mich eher zur ersten Gruppe zählen. Mir ging an einem gewissen Punkt dieses betörende Verlangen verloren, die virtuelle Welt erkunden zu müssen – dieser Umstand schließt aber nicht aus, dass ich mich von Zeit zu Zeit mal wieder dort wieder umschauen möchte.

Was machen alte menschliche Bekannte? Stehen die Bosse noch an den gleichen Höhlen und Ruinen?
Kurz: Was hat sich so im meiner Abwesenheit verändert? Weniger ein geregelter Spielbetrieb, als ein schmökern in einem wirklich guten Buch oder der Blick ins Fotoalbum.

Aus diesem Grund bin ich auch etwas skeptisch, ob mir eine aufpolierte Spielwelt weiterhin gefallen würde, denn generell tun solch abrupte Änderungen einem Rollenspiel gar nicht gut. Neue Bedrohungen und Landstriche werden ja schonend außerhalb und innerhalb der Spielwelt angekündigt und erscheinen irgendwann am Horizont. Dagegen das erste Einloggen nach der Lokalisierung der Städtenamen: Schock!

Blizzard hat ja offensichtlich gute Designer und Programmierer zu Hand, die nicht blind der aktuellen Technik hinterher laufen (bzw. kann sie sich problemlos anwerben) – trotzdem ist diese Totalkonversation ein ganz heißes Eisen, das unzählige Abonnenten verschrecken kann.

Die Zeitplanung der nächsten Jahre lässt sich aus der Meldung ebenfalls ablesen:
Der harte Bruch zu einem WOW2 wird wohl nie kommen oder liegt in ungreifbarer Ferne.