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Zeeland-Camping

Wie schon in „Spontan-Camping in Zeeland“ geschrieben, sind wir am Sonntag-Nachmittag aus dem Herbsturlaub zurück gekommen. In der allgemeinen Hektik eigentlich ein Wunder, dass ich nur meine Handtücher und Spülmittel vergessen habe. Aber wozu fährt man schon zu zweit in den Urlaub und kann selbstständig einkaufen. Alles kein Problem. 😉

Der Campingplatz „Ons Buiten“ liegt etwas abseits des Badestrandes in den Feldern südlich von Oostkapelle. Das kostenlose kleine Schwimmbad haben wir trotz niedrigen Temperaturen doch nicht in Anspruch genommen – Von außen machte es aber einen guten Eindruck. Die übrigen Anlagen sind tadellos in Schuss, das Personal freundlich, die Duschen heiß bis warm!

Auf den einzelnen Stellplätzen stehen zahlreiche Apfel- und Birnbäume, die man allerdings offiziell nicht abernten darf, obwohl sich Anfang Oktober das Fallobst am Boden sammelt. Der Geschmackstest, bevor wir die Hinweisschilder im Sanitärgebäude entdeckten, fiel aber sehr positiv aus. 😉

Das Wetter gönnte uns einen kompletten regenfreien Tag und sogar noch einige trockenen Stunden zum Abbau. Die übrige Zeit konnten wir den Herbst in seiner stürmischen Form genießen. Auch eine Möglichkeit sich die Leihgebühren für die Fahrräder zu sparen – trotz Rückbank-Demontage hatte ich keine Chance unsere Räder im Corsa über die Grenze zu bekommen.

Wer also um diese Jahreszeit in Zeeland campen möchte, sollte besser Gefallen an längeren Strandspaziergängen im Regenmantel finden und sich im Zelt einen gemütlichen Zufluchtsort einrichten, der jedem Wetter stand hält.

Die getankte Energie wird bestimmt bis Weihnachten reichen. 😉

Nachtrag:

Beim Durchschauen der Fotos hab ich einiges gesehen, das ich hier noch erzählen möchte. 🙂

Da wäre zum Beispiel eine überraschende Abwechslung zur Hasen- und Kaninchenflut in den letzten beiden Jahren. Dieses Mal war es eine größere Herde Stockenten, die sich nicht nur über das Obst hermachte, sondern auch gleich die Funktion des Hahns übernahm und zu allen unvernünftigen Zeiten mit lautem Gequake den hereinbrechenden Morgen verkündete. Die wollige Fraktion war aber nach längerem Suchen auch in den Vorortgärten auszumachen – nicht nur neugierig am Zaun des Streichelzoos. 😉

Eine weitere tierische Begegnung kündigte sich eines Nachts laut raschelnd in unserer Mülltüte an. Als Mann im Zelt (^^) wurde mir die Aufgabe zu Teil, mit Speer und Schild (Alu-Stuhl-Rohr und Küchentuch) dem treiben auf den Grund zu gehen. Glücklicherweise wartete weder Waschbär noch Ratte sprungbereit in der – plötzlich sehr stillen – Plastiktüte. Nur eine bewegungslose aber um so stacheligere Kugel lag unschuldig zwischen den Eierschalen. Mit dem Küchentuch setzte ich den kleinen Gesellen auf dem Rasen ab – zwei Minuten später flitzte er auch davon. Unser Müll bekam für die letzten Nächte einen Ehrenplatz auf dem Campingtisch. 🙂

Bei unseren Streifzügen durchs Dorf fielen mir direkt einige Ranken auf, die ich nicht so hoch im Norden im Freien vermutet hätte. Mit wunderschönen Blüten und orangenen Früchten erfreuten sich Passionsblumen bester Gesundheit. Ausgepflanzt bewachsen sie Zäune und die Terrasse eines Restaurants im Stadtkern. Anhand meiner wenigen Fotos würde ich auf die blaue Passionsblume (Passiflora caerulea) tippen. Die Information, dass diese Art auch starke Fröste bis zu -20°C verträgt, scheint also wirklich zu stimmen.

Das verlangt ja förmlich nach einem kleinen Outdoor-Grow im nächsten Frühling. 😉 Muss ich nur noch an Samen kommen, die ich die kalte Jahreszeit über im Haus vorziehen kann. Meine Mutter hätte bestimmt auch ihre Freude an den großen Blüten.

[Morgen folgen die Fotos]

Mangrovenüberraschung

Andrea ist putzmunter in unseren kälteren Landen angekommen und hat mir tütenweise Früchte und Samen aus Thailand mitgebracht. Ich konnte es natürlich nicht abwarten und habe gleich Fotos gemacht, um sie im Exotenforum bestimmen zu lassen. Ein Thema für die Früchte, von denen ich die Namen zu kennen glaubte, und ein Thema für die unbekannten Samen.

Die große Überraschung kam nach wenigen Minuten gleich im ersten Post. Andrea hat mir jede Menge (zum Teil äußerst seltene) Mangroven mitgebracht. Wer jetzt den Namen hört und nicht gleich etwas anzufangen weiß, der erinnere sich an Dokumentarfilme über Flussdeltas, Luftwurzeln oder vielleicht Schlammspringer. Diese bemerkenswerten Pflanzen wachsen auf sandigen, schlammigen Böden unter einer immerwährenden Schicht Wasser. Brackwasser, Süßwasser, sogar mir Salzwasser kommen viele Arten klar und scheinen bis auf die etwas untypischen Ansprüche an den Untergrund (Sand mit Überschwemmung), sehr robuste Zimmerpflanzen zu sein.

Je mehr ich über diese Wunderdinger lese, desto begeisterter bin ich. Leider kann ich mir hier kein Zimmeraquarium hinstellen, das wohl ideal wäre. Morgen werden zwei transparente Plastikboxen für die Neuzugänge vorbereitet.

Und es waren auch noch zahlreiche andere Samen und Schoten im Paket – mal sehen, wo ich noch einige Plätzchen finde. 🙂

Die oben verlinkten Foren geben schon einen ersten Eindruck, aber ich habe natürlich vor an dieser Stelle eine bessere Übersicht zu geben. Dieses Mal möchte ich doch die Übersicht behalten, welcher Sämling in welchem Topf und Becken zu finden ist. Das wird noch sehr spannend werden.

Christian

PS: Bin nicht mal sicher, ob meine Schlaflosigkeit an den Samen oder doch nur an den heutigen Temperaturen (28°C) liegt.