Beim Einkauf fiel mir heute das erste Mal bewusst die „neue“ Stevia-Variante von Coca Cola auf. Ein Blick auf die Zutatenliste machte mich noch neugieriger, weil neben dem gewohnten Zucker an zweiter Stelle keine der üblichen Verdächtigen aus dem Süßstoffsektor (Cyclamat, Acesulfam K, Aspartam) vertreten war. Mit ordentlich Durst kann ich Vieles in mich hineinschütten, aber säure-unterstützter Zuckerflash ohne unangenehmen Nachgeschmack kann ich weder Light noch Zero bescheinigen.
Den süßen Pflanzenextrakt einzuordnen, fällt wie so oft schwer. Die zugelassenen Mengen in Lebensmitteln sind in Deutschland so beschränkt, dass sich Stevia nicht als einziger Ersatzstoff für Null-Kalorie-Produkte eignet, die ausgesprochen süß schmecken sollen. Der Kommentar im Wikipedia-Artikel, dass alle Gen-schädigende Wirkungen aus dem Tierversuch bei einer täglichen Dosis vom halben Körpergewicht nachgewiesen wurden, liest sich zumindest witzig und zerstreut die größten Bedenken. 🙂
Coca Cola kleckert nicht mit einem halbherzigen Produktnamen und nennt die neue Cola ganz bescheiden Life. Oh my …
Ein weiteres Produkt, bei dem man sich mit dem Konsum auf einfachste Weise einer Subkultur der Gesundheitsbewegung anschließen kann – wenn man in diesem Fall beide Augen zudrückt, da es „nur“ knapp 40% weniger Zucker sind, die man seinem Körper für den Genuss einflößt. 😛
Der Geschmack ist ordentlich. Mir fehlt noch der direkte Vergleich zum Original-Rezept, aber ich würde mich da in Zukunft schon umstellen können – vielleicht sogar wollen. Wenn mir bei der Bestellung der Name denn so über die Lippen kommt, dass es mir nicht zu albern vorkommt. „I have no life, give me one!“ (Kalauer beabsichtigt)
Das PR-Team von Coca Cola wird sich bei Produkteinführung bestimmt geärgert haben, dass sie bereits 2001 den Slogan „Life tastes good“ ausgerechnet mit Bon Jovi „It’s my life“ verbraten haben. Haha!