Vor einer Woche bin ich am Ortsausgang an einem total verrosteten Feuerlöscher vorbeigekommen, der dort verlassen am Straßenrand lag. Ich bin nicht sicher, ob er auf den nächsten Schrotthändler und die Sperrmüllabfuhr warten sollte oder nur jemandem vom LKW gefallen war. Als ich dann vor einigen Tagen abends wieder vorbeifuhr, hab ich ihn kurzentschlossen in meinen Kofferraum verfrachtet. Der Wert eines seit 20 Jahren nicht mehr gewarteten und verrosteten Löschers wird so oder so eh gegen null tendieren.
Heute habe ich ihn – natürlich streng wissenschaftlich – genauer untersucht. Ich habe einfach an allen verfügbaren Knöpfen und Ventilen herumgespielt und angenommen, aus dieser antiken Gerätschaft keine Funktion mehr herauskitzeln zu können.
Weit gefehlt … 😉
Das Zischen ließ vermuten, das der Pulver(!)-Behälter nun unter Druck stand. Überprüfen konnte ich das aber nur mit einem wirklich vorsichtigen Druck auf den Auslöser. Eine Sekunde später stand ich in einer gigantischen weißen Staubwolke, die – sich nur langsam lichtend – in Richtung Nachbarschaft davon wehte. Ich war von Kopf bis Fuß eingepudert und musste auch kräftig niesen. Die Druckflasche hatte ich nur sehr kurz aufgedreht und laut der verblichenen aufgedruckten Anleitung musste ich den verbliebenen Druck auf jeden Fall noch abbauen. Hinter der Hecke am Waldrand fand sich ein Plätzchen, um den Löscher zu entlasten und eine weitere kleine Wolken zu produzieren, ohne den gedeckten Tisch auf dem Balkon unerwünschterweise farblich umzugestalten.
Eine Google-Suche später war ich mir auch recht sicher, dass ich mir mit meinem „Unfall“ nicht die letale Dosis irgendeines Nervengiftes verpasst hatte. Ich gehe auch nicht davon aus, mit der kleinen abgegebenen Menge die Fauna und Flora um unser Grundstück nachhaltig geschädigt zu haben. Trotzdem der Tipp an jeden Experimentierfreudigen es doch lieber bleiben zu lassen. 🙂
Fazit: Löscher funktioniert trotz gehobenen Alters noch und kann mir evtl. beim nächsten Zimmerbrand zu Seite stehen, falls die verbliebene Menge Pulver noch dafür ausreicht – denn verplombt war der Löscher auch vorher nicht mehr.