Seit Oracle Sun übernommen hat, reißen die negativen Schlagzeilen nicht ab. Unmut herrscht in der Java Community, weil die Kommunikation mit dem neuen Rechteinhaber sehr zu wünschen übrig lassen soll. Die Apache Foundation steigt wegen der Lizenzpolitik für Java-Testkits gar aus dem Community Process aus.
Im MySQL-Lager lagen zu Beginn auch die Nerven blank.Was dort inzwischen Stand der Dinge ist weiß ich leider nicht.
Mit LibreOffice der für viele Anwender wichtige Fork der OfficeSuite OpenOffice, der nach der Übernahme die Entwickler davon liefen. Der alte Name geht nun auch sehr viel direkter in die kommerzielle Version ein. Das dürfte für den Anwender alles sehr verwirrend sein, wenn er nun gleich zwischen drei Varianten entscheiden muss, wenn er seine Software im Netz sucht.
Die Firmenphilosophie ist also definitiv ein ganzes Stück unterschiedlich zu der von Sun. Entweder fährt das Unternehmen einen deutlich restriktiveren Kurs und findet sich dabei nur zwangsweise den Communities ab, die es „versehendlich“ mit den Projekten eingekauft hat, oder es hat bei der Übernahme schlicht verpennt genügend Personal bereit zu stellen, die an die alten Verbindungen anknüpfen. Demotivation und Vernachlässigung wird schnell abgestraft.
Als intensiver Nutzer von Java, MySQL, OpenOffice und VirtualBox verlasse ich mich doch sehr auf ein einziges Unternehmen. Solange irgendwelche Namensrechte, Softwarepatente und Urheberrechte mit im Spiel sind, birgt eben auch OpenSource-Software so manche Risiken. Und wenn nur bestehende Abläufe durch solch eine Übernahme und damit einhergehenden Strategiewechsel durcheinander geraten. Bei allen Vorteilen von Agiler Softwareentwicklung – als Anwender ist auch Beständigkeit gefragt.
Ich werde in Zukunft vorsichtiger sein. Das Risiko mehr zu streuen ist bestimmt nicht verkehrt.