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Minecraft unter Microsoft

Am 7 November 2010 habe ich ein paar Euro in die Hand genommen und mir dieses faszinierende Spiel mit den Blöcken zugelegt. Ein paar Monate später habe ich noch zwei weitere Lizenzen verschenkt, um nicht alleine die Spielwelt umgraben zu müssen. Seit dem habe ich das eine oder andere Spiel gekauft und gespielt, bin aber immer wieder zu Minecraft zurück gekehrt. Der Lego-Effekt ist einfach zu groß und die Möglichkeiten durch die aktive Modding-Gemeinschaft einfach fantastisch. Die meiste Zeit spiele ich auf einem Server und ziehe mich manchmal zum Luftholen in den Einzelspielermodus zurück.

Meine Minecraft-Insel

Je näher man einer Sache ist, desto mehr bekommt man das kleine Drama in den Foren mit, das für die meisten vollkommen uninteressant ist. Mojang hat mangels Modding-API sehr viel rechtlichen Freiraum gewährt, so dass sich ein großes Ökosystem um ein „gehacktes“ Spiel entwickelt hat, für das lange keine Schnittstellen-Beschreibung vorlag. Mods werden unter offenen Lizenzen und Mojangs Lizenz entwickelt und die inkonsistente API hat dazu geführt, dass sich die Mod-Entwickler bei jedem größeren Update wieder Hand anlegen mussten. So erneuert sich das Feld alle paar Monate und wir befinden uns nicht einer Abwärts-Spirale aus Inkompatibilitäten. Einem großen Teil ist dies auch der Modpack-Szene zu verdanken, die als Türwächter bzw. Qualitätssicherung fungieren und den Fokus auf bestimmte Mechaniken lenkt. Die PR-Arbeit auf dem PC/MAC übernehmen die Let’s Player und die Spieler selbst.

Minecraft auf der Konsole und auf mobilen Endgeräten ist eine davon losgelöste Welt – mit sehr großer Nutzerzahl – aber mit einer durch anderen Zielgruppe. Meine Wahrnehmung des Spiels ist sehr geprägt durch die Modding-Szene, die es nur auf dem PC gibt, so dass die Meldung vom Kauf Mojangs und Minecrafts durch Microsoft mehr Sorgenfalten über die Zukunft in die Stirn zaubern, als Hoffnung auf eine raschere Entwicklung weckt.

Microsoft ist immer auf der Suche nach exklusiven Titeln für ihre Konsole und hat beispielsweise als genialen Schachzug Halo kurz vor der Veröffentlichung als Mac-Spiel aufgekauft und in den Fortsetzungen nicht einmal mehr mit Verspätung Windows-PCs bedient.

In der Politik kommt leider so manches für das große Ziel unter die Räder und MS hat unzählige Pferde im Stall, die gefüttert werden wollen.

  • DirectX als Spiele/Grafik-API als Konkurrent zu OpenGL,
  • Die .NET Umgebung gegen Java,
  • Windows Phone gegen Android
  • Der zuletzt etwas stillere Kampf gegen den Linux-Desktop.
  • Windows vs. MacOS/Linux

Mächtig viel Potential Minecraft in seiner jetzigen Form durch den Wolf zu drehen oder aber sich ein neues Image als offenes Unternehmen zuzulegen. Beim Kauf meines Alpha-Keys gab es das Versprechen, dass alle zukünftigen Updates kostenfrei bleiben werden.

Ich bin gespannt wie lange ich noch meine Minecraft-Installation über die Dropbox zwischen Windows und Ubuntu synchronisieren kann.

Sony erlaubt alternative Betriebssysteme auf PS3

Sony hat sich anscheinend etwas Neues einfallen lassen, um sich gegen die starke Konsolen-Konkurrenz durchzusetzen. Die Playstation 3 ist ab Werk darauf vorbereitet über einen Bootloader andere Betriebssysteme zu laden. Demnach ist an Sonys Aussage „Die PS3 ist ein vollständiger Computer und nicht nur Spielkonsole.“ mehr dran, als nur der bloße Versuch Zoll zu sparen. Die erste Linux Distribution ist mit „Yellow Dog Linux 5“ bereits angekündigt.

Ich fände es klasse, wenn sich auf diesem Weg vielleicht die erste Linux-basierte Spiele-Plattform etablieren könnte. Die große Verbreitung der Konsole könnte die letzten Zweifel der kommerziellen Spielehersteller beseitigen, auch für Linux zu entwickeln. Der Aufwand parallel eine x86 Version für die Linux-User am PC zu vertreiben, ist dann auch nicht mehr allzu groß. Nebenher kann man sich so bestimmt auch die Lizenzgebühren an Sony sparen.

Ich gehe stark davon aus, dass sich die Konsoleros im ersten Schritt über die zahlreichen kostenlosen Minispielchen im Internet hermachen werden. Es folgen Portierungen von umfangreicheren Spielen wie z.B. Nexuiz und im letzten Schritt erscheinen dann Vollpreisspiele „kompatibel mit YDL 5 (…) auf der PS3 Plattform.“

Microsoft verfolgt weiter die „Alles nur von uns“-Strategie auf der XBOX 360 und auch mit dem inzwischen veröffentlichen Windows Vista, das mit der tiefgreifenden Integration von DirectX 10 versucht, OpenGL und anderen alternativen Standards (EAX, …) das Leben schwer zu machen. Wenn sich der Konzern da nicht mal wieder ordentlich verzettelt hat …

Christian

Quelle: http://golem.de/0611/49020.html

Nachtrag:

Eine Hardware-Beschleunigung ist weder in 2D, 3D noch für OpenGL möglich, was grafisch ansprechende Spiele auf der Linux-Oberfläche verhindert.

Da hab ich mich wohl zu früh gefreut. 🙁

Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/81254

Microsoft nähert sich Linux an

Microsoft hat ziemlich überraschend eine Zusammenarbeit mit Novell verkündet. Besonders interessant finde ich die Rechtssicherheit für freie OpenSource-Programmierer. Das könnte endlich der Beginn für eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen den beiden Betriebssystemen sein. Es wäre auch schön, wenn die Hardwarehersteller diesen Schritt als ein Zeichen begreifen würden, dass sich auch eine bessere Treiberunterstützung für „alternative“ Betriebssysteme auszahlen könnte.

Quelle: http://www.golem.de/0611/48733.html

PC + XB360 = Huxley

Eben habe ich auf krawall.de gelesen, dass ein Massive-Multiplayer-Online-Shooter namens Huxley in der Mache ist. Das Spiel hab ich mir gar nicht so genau angesehen – ich bin schon von World of Warcraft abhängig genug. 🙂
Interessant ist die Meldung aber deshalb, weil die Entwickler Spieler am Pc zusammen mit den Zockern an Microsofts neuer Konsole spielen lassen wollen. Mir ist nicht bekannt, dass sowas schon einmal irgendwo gemacht worden ist. Und das auch gerade bei einen Egoshooter, wo doch die meisten Genrevertreter davon leben, dass sich Clans bilden und die Spieler auch neben den eigentlichen Runden miteinander kommunizieren.

Doch wie soll ich mir das im Spiel vorstellen. Fiktiver Dialog:

A: Hey du spielst echt gut. Wir würden dich gerne im Team haben!

B: Super, wäre sehr interessiert.

A: Gib mal deine ICQ-Nummer, dann schick ich dir den Login zu der Clanpage.

B: ICQ? Clanpage?

Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, das der durchschnittliche Konsolero seinen Spiel-Würfel nicht mit Tastatur und Maus zu einem kompletten Rechner hochzüchtet, um auf bekannten Wegen Kontakte aufzubauen. Wer also wirklich an der Community teilnehmen will kommt am Pc nicht vorbei. Ich denke sogar, dass sich „PC only“ Spielegemeinschaften bilden werden, weil da doch zwei Ideologien aufeinandertreffen, die sich bisher spinnefeind sind. Mal sehen, wie sich das entwickelt…

  1. Link zum Artikel
  2. Link zum Interview mit den Entwicklern