Ich hatte vergessen wie diese Großstädte riechen – vor allem Chinatown.
Der Express Zug ist in einer knappen halben Stunde vom Flughafen in der Stadt. Ein vermögender Berater für Islamschulen aus den vereinigten Emiraten sitzt am anderen Fenster und schenkt uns zunächst seinen Hygienebeutel aus der ersten Klasse, bevor er uns eine Unterkunft in seiner privaten Wohnung anbietet. Ich bin etwas skeptisch und schaffe es hoffentlich das Angebot höflich auszuschlagen. Wir können weiterhin jederzeit die Nummer auf seiner Visitenkarte anrufen.
Wir sind im Zentrum. Unsere Favoriten unter den Gästehäusern haben wir aus einem Reiseführer von 2007 gesucht – entsprechend mussten wir unser Preisvorstellungen nach oben korrigiert. Knapp neun Euro kostet uns nun das einfache Zimmer mit zwei Betten als einzige Möbel und einem Ventilator an der Wand, der hin und her schwenkt.
Die Straßen sind hier eng mit Marktständen zugebaut und jeder Augenkontakt mit einem der Händler, hat einige Sätze gebrochenes Englisch zur Folge.
Am Straßenrand bemerkt mich ein anderer Tourist, als ich die Lampions fotografiere und muss eine kurze Warnung los werden: Seiner Freundin hat man zu abendlicher Stunde im Viertel die Digitalkamera aus dem Rucksack geschnitten. Danach achte ich noch etwas besser auf alle Reißverschlüsse als ehe schon.
In einem Seveneleven gibt es gekühltes Sojamilch-Getränk aus der Dose.
Zurück in der Unterkunft sitzen andere Backpacker schon auf der Terrasse und entspannen über den Straßen bei einer Wasserpfeife. Ein Tablet spielt Rockmusik, bis sein Besitzer bei zwei weiblichen Reisenden abblitzt und sich mürrisch trollt. Irgendwann kommt eine Gitarre und Trommel dazu, während wir Ananas und Mango mit einem Spieß aus Plastiktüten mampfen und Eistee trinken.
Morgen geht es mit Sonnenmilch in die Natur.