Archiv der Kategorie: Filme & Serien

Batman vs. Superman

Wir haben gestern eine der letzten Möglichkeiten genutzt und Batman vs. Superman auf der großen Leinwand angesehen. Meine Begeisterung für den Firm hält sich sehr in Grenzen.

<spoilertag> Die beiden Namensgeber machen sind meiner Meinung nach besser in ihrer eigenen abgeschlossenen Welt, die ihren eigenen Charakter geprägt haben. Das Kräftegleichgewicht „Technik gegen Superkraft“ wirkte sehr unglaubwürdig (auch mit Hulkbuster-Batmansuit) und die Figuren müssen sich äußerst verbiegen um den Konflikt heraufzubeschwören. Für einen kurzen Moment im ersten Drittel fühlt sich der Film im positiven Sinne so dunkel wie Watchman an, bis leider zur Mitte der Ausgangskonflikt in sich zusammenbricht.

Lex „Mad Mark Zuckerberg“ Luthor baut sich einen generischen Turtle-Troll-Hybriden, dann sind alle Helden wieder nett zueinander und holen sich absolut deplaziert wirkende weibliche Verstärkung, die ohne Hintergrundgeschichte plötzlich im Bild steht und nach 100 Minuten den ersten Witz des Films reißt.

Dann reißen sie zu dritt die Stadt im gleichen Ausmaß ein, wie es in Man of Steel zur Ausgangssituation geführt hat. Die große Frage nach Verantwortung der neuen Meta-Menschen für Kollateralschäden, spielt keine große Rolle mehr.

Ich kann es nicht recht in Worte fassen, aber für mich funktioniert das DC Extended Universe im Vergleich zu Marvels wildem Mix aus Mutanten, Göttern und Außerirdischen nicht so gut. Möglicherweise weil bei Marvel die richtigen Gesichter hinter den Masken stecken, am Ende doch alle auf die Mütze hauen und die „tiefgreifende“ Konflikte irgendwie sinnvoll beseitigt werden, während Superman und Batman für sich betrachtet schon sehr widersprüchliche Charaktere sind?

Auf den im August kommenden Suicide Squad freue ich mich schon, obwohl ich nicht weiß, ob sich da nicht auch die Helden des Universums einmischen. Den weiteren Einzelheld-Filmen würde ich selektiv eine Chance geben, wenn mich die Trailer überzeugen. Skeptisch bin ich aber nun in Hinsicht auf Justice League als Doppel-Fortsetzung des neu zusammengewürfelten Trios+.

Vielleicht hat Marvels „Civil War“ – gesehen habe ich ihn noch nicht – ein Problem mit zu vielen Superhelden in einer Handlung, aber immerhin zeichnet sich der Konflikt zwischen den Hauptpersonen schon länger ab. Mal sehen, ob dort das Motiv der Verantwortung sinnvoller behandelt wird.

Dead Alive (1992)

Mittwoch Abend wurde (mit knapper Mehrheit) mein Vorschlag angenommen, Peter Jacksons Dead Alive (1992) anzusehen. Entsprechend dem Genre (Funsplatter) wurde er auch erwartungsgemäß mit gemischten Gefühlen aufgenommen. 😉 Gelegenheiten ihn in der Gruppe zu sehen, sind rar gesät, so dass es mich besonders gefreut hat. Durchgehalten haben alle Teilnehmer. 😛

Die Bloodpack DVD-Hülle sichert dem Film einen Ehrenplatz in meiner DVD-Sammlung, die sonst von Standardkost dominiert wird. Anhand der Trailer (z.B. auf Youtube) lässt sich der Stil gut abschätzen. Es fasziniert mich, wie Jackson es als Regisseur von diesem und ähnlichen Filmen in nur sieben Jahren geschafft hat, die Herr der Ringe Trilogie mit gigantischem Budget drehen zu dürfen. Aus seiner folgenden Filmografie kenne ich noch den zwei Jahre später produzierten Streifen Heavenly Creatures mit weniger blutigem Inhalt, aber ähnlich überzeichneten Charakteren, abgedrehtem Drehbuch und Kate Winslets erstem Kinoauftritt.

Wahrscheinlich darf man die Ausgangslage, die seine späten Werke überhaupt ermöglichte, nicht mit dem Phänomen vergleichen, das sich später daraus entwickelte. Seine Begeisterung für das Medium und die Vorlage sind offensichtlich zum richtigen Zeitpunkt auf sehr fruchtbaren Boden gefallen.

Bad Taste, Meet the Feebles und Braindead (der Original) sind auf jeden Fall mit die interessantesten Leichen, die man als Regisseur im Keller haben kann. Hö hö hö.

Ich kann leider aus eigener Erfahrung nichts zu der FSK16 Version sagen, die in Deutschland noch verkauft werden darf. Die Amazon-Rezensionen geben dem Restmaterial keine guten Noten, denn das Motiv des exzessiven Griffs in die Fluid-Effektkiste wird dabei natürlich vollkommen entkernt.

200 Pounds Beauty

Unser Hardware-Medienplayer hat vor einigen Tagen ein größeres Update bekommen, so dass wir heute Abend beim Stöbern über einen Koreanischen Filmdienst gestolpert sind. Das wir Koreanisch mit englischen Untertiteln sehen war nach einigen Minuten vergessen. Dieser Film hatte wirklich alles: Slapstick im Fat-Suite, Drama, Liebe und Gesang. Dazu die fragwürdigste Message überhaupt.

Die Moral von der Geschicht‘? Bist du dick und hässlich, kannst aber singen, dann leg dich unters Messer und lass dich von Kopf bis Fuß in eine Plastik-Schönheit verwandeln. Solange du dir und deiner Familie treu bleibst, ändert sich doch letzten Endes alles zum Guten für dich. Die letzte Szene im Abspann: Die beste Freundin sitzt beim Arzt und möchte auch ein komplettes Makeover.

Kein kritischer Kommentar zur Prozedur, nur die Verheimlichung derselben bringt das Drama ins Rollen. Puuh. :) Aus einem Hollywood-Studio wäre das so nicht entfleucht. Eine Art Anti-Bridget Jones-Geschichte. 

Was mag sich da noch für obskures Zeug hinter den Icons der Online-Nischen-Sender verstecken?

Oblivion

Recht kurzentschlossen bin ich heute Abend mit Niko in eine Vorstellung von Oblivion gegangen. Das Kino war erstaunlich leer wenn man bedenkt, dass er erst gestern angelaufen ist. Man kann dem Film eigentlich nur nachsagen, dass die Handlung starke Anleihen an vielen populären Science-Fiction Filmen nimmt. 2001, Independence Day, Matrix sind auf jeden Fall mit im Pott. Aber die Mischung stimmt und ich saß bis zum Schluss gefesselt in einem Sitz mit Vibrationseffekt in der Rückenlehne – kannte ich noch nicht und weiß ich auch jetzt noch nicht eindeutig zu bewerten. 😛

Zur gefühlten Mitte des Filmes habe ich jeden Moment mit der Schlussblende gerechnet und hätte ich mich über den Cliffhanger nicht einmal geärgert. Triologien sind modern. Aber keine Sorge, die Handlung wird ordentlich abgeschlossen. Falls die Charaktere in den eigenen Augen unlogisch reagieren, hat der Film immer eine mögliche Erklärung in der Hinterhand. Die eine oder andere moralische Frage hängt wie ein Damoklesschwert in er Luft, bis sie ein Charakter ohne Erklärung für sich selbst beantwortet und handelt. Darüber kann man sich als Beobachter nach dem Film noch immer den Kopf zerbrechen.

Kamera und Soundtrack sind erstklassig. Letzterer ist aber nichts für die morgendliche Fahrt zur Arbeit – außer man randaliert sich jeden Tag nach 4 Liter extra-starkem Kaffee durch eine Fussgängerzone. Drama für die Ohren.

9/10 Sternen. Mit 6th Sense Enthüllung. Könnte mal bei mir im Regal stehen.

PS: Der Soundtrack ist hier komplett zu höhen.

Magic Mike (Sneakpreview)

Ein Film über eine Truppe Men-Stripper? Da stehen die Chancen sehr schlecht, dass ich ihn bei Bewusstsein an der Kinokasse ausgewählt hätte. Aber eine Sneakpreview bringt Menschen und Filme zusammen, die sich sonst vielleicht nie kennengelernt hätten.

Die ersten 20 bis 30 Minuten braucht man als heterosexueller Mann schon, um die Strip-Einlagen zu verdauen, die einem gleich zu Beginn entgegen gepfeffert werden. Wer in der Szene eine Comedy-Einlage im Stile von  „Ganz oder gar nicht“ erwartet, wird überrascht feststellen, dass die Abschnitte komplett durch-inszeniert werden. Damit ist die Haupt-Zielgruppe abgesteckt und kommt bestimmt nicht zu kurz. Ich wage mal zu behaupten, dass man sich den Film nicht ansehen sollte, wenn man davon peinlich berührt wird – ihr würdet euch im Kinosessel winden.

Abseits davon reißt die Handlung zwar keine Bäume aus, ist aber grundsolide und nicht nur plattes Beiwerk, wie man es vermuten könnte. Die eingeflochtene „Liebesgeschichte“ ist zwar alles andere als realistisch, aber ganz charmant geschrieben, wie ich finde. Fotografisch sind mir auch einige Szenen dabei gewesen, die mir besonders gefallen haben: Gedrehtes Point-of-View mit dem Kopf auf dem Rücksitz nach einer durchzechten Nacht und ein schicker Spaziergang über eine Sandbank mit massig Reflexen auf dem Wasser. Sowas gefällt mir. 😉

Die Schauspieler sind stimmig – aber bestimmt kein Oscar-Material.

Ich weiß nicht, was Cody Horn (Brooke) mir ihrem Gesicht angestellt hat, aber da rührt sich nicht ein Muskel, bis ein Lachen etwas um den Mund malt, das entfernt an eine Falte erinnert. Sollte sie während der gesamten Dreharbeiten in dentaler Behandlung gewesen sein (inkl. Watte in den Backen) oder sich auf tragische Art und Weise die Nerven im Gesicht geschädigt haben, bitte ich vielmals um Entschuldigung. Ansonsten: FINGER WEG VOM BOTOX! Aus mir spricht da echtes Mitgefühl.

Fazit: Wenn ihr mit der nackten Haut klar kommt (oder deshalb ins Kino geht) und eine witzige Dramedy sehen wollt, könnt ihr einen Blick riskieren. 😛

Von mir gibt es 7/10 Sterne.  (Meine BegleiterInnen würden noch nach unten korrigieren glaube ich)

Harry Potter 7

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Das war es also. Nach dem Herrn der Ringe hat die nächste epische Geschichte das Kino überlebt. Ein netter Film, aber man merkt doch, wieviele Seiten ins Format passen mussten. Ohne Buchkontext wäre es mir in vielen Szenen zu schnell gegangen.

V – Die Besucher

Die zweite Folge läuft gerade und bisher sieht die Serie durchaus vielversprechend aus. Leider weiß ich, dass mehr als zwei Staffeln nicht produziert worden sind. Schlimmer als bei FlashForward kann es also nicht mehr werden, aber steht hier am Ende auch wieder ein offener Handlungstrang?

Ich trau mich nicht im englisch-sprachigen Netz zu suchen. Akute Spoilergefahr.

Zweieinhalb Männer

Aller Dramatik um die Selbstzerstörung von Charlie Sheen zum Trotz läuft die Sendung ja noch immer prominent platziert im deutschen Fernsehen. Als Lückenfüller war sie schon immer halbwegs brauchbar – aber ganz sicher kein Kandidat um davon DVD-Boxen zu sammeln. Inzwischen macht es deutlich mehr Freude weil man sich in jeder Szene fragen muss, ob Mr. Sheen bei Sinnen war oder nur von der Crew mit einer Tasse Schnaps ins Set gestellt wurde. Manche seiner Einzeiler sind dermaßen merkwürdig reingeschnitten – ich schaue die Serie mit ganz anderen Augen.

Das macht es nicht wirklich lustiger. Dafür interessant und somit unterhaltsamer.