Archiv des Autors: Christian

Ein kleines Update zu meiner Polystyrol-Schablone von gestern:

Ich musste feststellen, dass Polystyrol und eine Laubsäge gar nicht zusammen passen. Das Material ist so spröde, dass es am recht feinen Sägeblatt sofort ausreißt. Keine Chance, damit einen sauberen Schnitt hinzubekommen. 

Letztendlich habe ich heute morgen meinen Dremel mit flexibler Welle an die Tischplatte geklemmt und mit diversen Aufsätzen alles ausgeschnitten und weggefräst, was schon nach dem Lasern nicht mehr an seinem Platz sein sollte. 

Das Ergebnis ist bei weitem nicht so hübsch, wie ich es gerne gehabt hätte,  wird aber seinen Zweck erfüllen. Irgendwie. 😉

Das Gravieren, Schneiden und Fräsen aus der Hand macht richtig Spaß!

#polystyrol   #Stencil   #bleachshirt  #B

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Polystyrol unter dem Laser. Mein erster Versuch ist gründlich schief gegangen

Ziel war es mit dem Lasercutter im Copyshop meines Vertrauens eine Schablone anzufertigen, um das Motiv mit aufgesprühter Bleichlösung auf ein T-Shirt zu "drucken". Das vordere Motiv soll unsere kleine Radtour nach Mainz begleiten. 🙂

Das Lasern kostet schon ordentlich (zumindest so viel, dass man sich für ein Einzelstück auch gleich an den Texildrucker wenden könnte 14€ für maximale Größe), weshalb ich am Material sparen wollte. Anstatt an das andere Ende der Stadt zu fahren und mir Spezial-Kunststoff (Dicke 0.8 – 2mm) auf die richtige Größe schneiden zu lassen (zzgl. Mindermengenzuschlag), habe ich im Baumarkt transparentes Polystyrol mit 2mm Dicke (2,30€ für 25cmx50cm) gekauft und ein passendes Maß für die Maschine geschnitten.

Das Ergebnis: Den ersten Millimeter hat das Schneidegerät ziemlich dick aufgeschmolzen und dabei das Material so verbogen, dass ein zweiter Durchlauf nicht mehr möglich war. Vielleicht ist die Schnittbreite sogar auf mangelhafte Fokussierung durch das transparente Material zurückzuführen?

Entweder beiße ich in den sauren Apfel und besorge das richtige Material oder nutze die vorgestanzte Vorlage, um den Abend an der Laubsäge zu verbringen. 

Hat jemand eine Idee was für ein wasserfestes dünnes Material sich noch eignen könnte?

#B   #lasercutting   #laserschnitt   #polystyrol   #stencil   #bleach   #shirts  

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Magic Mike (Sneakpreview)

Ein Film über eine Truppe Men-Stripper? Da stehen die Chancen sehr schlecht, dass ich ihn bei Bewusstsein an der Kinokasse ausgewählt hätte. Aber eine Sneakpreview bringt Menschen und Filme zusammen, die sich sonst vielleicht nie kennengelernt hätten.

Die ersten 20 bis 30 Minuten braucht man als heterosexueller Mann schon, um die Strip-Einlagen zu verdauen, die einem gleich zu Beginn entgegen gepfeffert werden. Wer in der Szene eine Comedy-Einlage im Stile von  „Ganz oder gar nicht“ erwartet, wird überrascht feststellen, dass die Abschnitte komplett durch-inszeniert werden. Damit ist die Haupt-Zielgruppe abgesteckt und kommt bestimmt nicht zu kurz. Ich wage mal zu behaupten, dass man sich den Film nicht ansehen sollte, wenn man davon peinlich berührt wird – ihr würdet euch im Kinosessel winden.

Abseits davon reißt die Handlung zwar keine Bäume aus, ist aber grundsolide und nicht nur plattes Beiwerk, wie man es vermuten könnte. Die eingeflochtene „Liebesgeschichte“ ist zwar alles andere als realistisch, aber ganz charmant geschrieben, wie ich finde. Fotografisch sind mir auch einige Szenen dabei gewesen, die mir besonders gefallen haben: Gedrehtes Point-of-View mit dem Kopf auf dem Rücksitz nach einer durchzechten Nacht und ein schicker Spaziergang über eine Sandbank mit massig Reflexen auf dem Wasser. Sowas gefällt mir. 😉

Die Schauspieler sind stimmig – aber bestimmt kein Oscar-Material.

Ich weiß nicht, was Cody Horn (Brooke) mir ihrem Gesicht angestellt hat, aber da rührt sich nicht ein Muskel, bis ein Lachen etwas um den Mund malt, das entfernt an eine Falte erinnert. Sollte sie während der gesamten Dreharbeiten in dentaler Behandlung gewesen sein (inkl. Watte in den Backen) oder sich auf tragische Art und Weise die Nerven im Gesicht geschädigt haben, bitte ich vielmals um Entschuldigung. Ansonsten: FINGER WEG VOM BOTOX! Aus mir spricht da echtes Mitgefühl.

Fazit: Wenn ihr mit der nackten Haut klar kommt (oder deshalb ins Kino geht) und eine witzige Dramedy sehen wollt, könnt ihr einen Blick riskieren. 😛

Von mir gibt es 7/10 Sterne.  (Meine BegleiterInnen würden noch nach unten korrigieren glaube ich)

Meine Nikon D40 sieht Rot … Infrarot

Eine der ersten Einsteiger-DSLR aus dem Hause Nikon hat bereits ab Werk einen ziemlich schwachen Filter vor dem Sensor, der die für Menschen nicht sichtbare infrarote Strahlung abschirmt: den sogenannten Hot-Mirror.

Schon kurz nach dem Kauf der Kamera erwarb ich einen Schraubfilter für das Filtergewinde des Kitobjektivs, der unterhalb von 720nm nur noch Spuren des sichtbaren Spektrums bis zum Sensor und zum Auge durchlässt. Damit konnte ich mit langen  Belichtungszeiten von 5 bis 30 Sekunden (oder darüber hinaus) fotografieren und bekam tief rote Bilder, da der Weißabgleich der D40 in den Grenzbereich kam. Der Infrarot-Effekt mit seinen überstrahlten da reflektierenden Pflanzenblättern, dramatischen Wolkenformationen und Fehlfarben war aber da und begeistert mich noch immer!

Opladener Felder in Infrarot

Nun bieten einige Firmen den Service an, die eigene Kamera 100% in eine Infrarot Kamera zu verwandeln. Dabei wir der eingebaute Hot-Mirror, der üblicherweise mit dem Anti-Aliasfilter verklebt ist und vor dem Sensor sitzt, durch einen Infrarot-Durchlassfilter oder optisches Klarglas ersetzt. Der Umbau bzw. das Filterglas hat einen stolzen Preis, der ziemlich abschreckend wirken kann, wenn man sich ein älteres Modell mit begrenzter Restlaufzeit ausgeschaut hat. Meines hat diverse Macken und kränkelt seit dem letzten Asienurlaub immer wieder.

Vor zwei Wochen habe ich nach langem Überlegen Schraubenzieher und Lötkolben in die Hand genommen und mich an die Aufgabe gewagt, den Block aus Hot-Mirror und Anti-Aliasfilter ohne Ersatz zu entfernen. Damit nehme ich zwar dem Sensor seine letzte Schutzschicht vor all‘ dem fiesen Schmutz da draußen, habe aber den Vorteil der kurzen Belichtungsdauer mit aufgesetztem Filter und das ‚volle‘ Spektrum ohne. Mir war klar, dass ich damit die Kalibrierung der Fokussierung verlieren würde und es keinen bezahlbaren Schraubfilter im Handel gibt, der den infraroten Anteil noch vor dem Objektiv wieder reflektieren könnte.

Innereien einer Nikon D40

Ich würde mich nicht als Grobmotoriker bezeichnen, aber bei neun filigranen Flachkabel, einem Lötpunkt und unzähligen Uhrmacherschrauben am Gehäuse und auf den Platinen hatte ich schon Muffensausen. Die ganze Aktion war eine ziemliche Katastrophe, da ich mir im Inneren durch eine unheilvolle Kombination aus Fixierlack, kleinst-möglichem Kreuzschlitzkopf und billigem Werkzeug bereits bei der ersten Berührung die erste Schraube demoliert hatte. Zwei weitere sollten folgen.
Dass ich am Ende mit einem Dremel, flexibler Welle und Fräskopf die Schauben entfernen musste, darf man gar nicht erzählen. Die Not macht besonders dann erfinderisch, wenn man weder vor noch zurück kann und zudem mit dem Rücken zur Wand steht.

Wie durch ein Wunder hat kein vergessener Metallspan der Kamera das Licht ausgeblasen und mich auch der Blitz-Kondensator nicht geschockt. Denn leichtfertig bin ich an das Projekt auch wieder nicht herangetreten.

Neben einem fetten Frontfokus am 18-55mm Kit-Objektiv macht nun auch die Belichtungsmessung einige Probleme, weshalb meine ersten Testaufnahmen ausschließlich voll manuell erfolgten.

Mir ist klar, dass ich nun eine ziemlich spezielle Kamera in den Händen halten, deren Bilder nicht jedermanns Geschmack treffen werden. Mit einfacher Abbildung hat das nicht mehr viel zu tun, da man sich bei Farbgebung und Ausbelichtung austoben darf/muss – immerhin wird hier Licht eingefangen, das durch das Auge nicht zu erfassen ist. Impressionismus im Unsichtbaren quasi.

Ich werde mich selbst überraschen lassen, in welchen Situationen der Griff zum alternativen Kamera-Body Fotos entstehen lässt, die mich faszinieren können. Kombinationen aus Vegetation, Himmel, Wasser und einem interessanten Motiv im Vordergrund sind ab jetzt heiße Kandidaten dafür.