Archiv des Autors: Christian

Dienstag ist auch nur Montag

Zum ersten Mal muss ich gerade eine Vorlesung auf dem Gang sitzend verfolgen. Messtechnik – so scheint es mir – gewinnt entgegen der gängigen Tendenz seit Beginn des Semesters jede Woche neue Studenten dazu. Dabei ist die Vorlesung jetzt nicht sooo herausragend.

Am Wochenende war ich auf einer kleinen LAN (9 Personen) bei André in Remscheid. Die zusätzliche Stunde aus der Zeitumstellung haben wir letztendlich gar nicht genutzt. Die Herrschaften werden mit Mitte zwanzig einfach zu gebrechlich, um die Nacht „durchzucountern“. 😉

Der verschleppte Schlafbedarf hätte mich auch heute morgen nicht rechtzeitig aus dem Federn geholt, wenn Andrea nicht ein wichtiges Versuchsprotokoll auf dem Schreibtisch hätte liegen lassen, das ich ihr dann (nach einiger Trödelei) noch schnell zum Bahnhof gebracht habe.

Es wird langsam Winter da Draußen.

Absurd

Ich lese zur Zeit „Der Fußfall“ von Larry Niven & Jerry Pournelle von 1985 (Ausgabe 1990) und habe dort auf Seite 473ff die absurdeste Situation gefunden, die mir je in einem (ernstgemeinten) SciFi Buch unter gekommen ist.

Die Erde wird während des kalten Krieges von einer feindlichen Herde Aliens auf ihrem Mutterschiff heimgesucht. Auf verschiedenen Wegen gelangen mehrere Personen in Gefangenschaft und werden in einer Halle des außerirdischen Mutterschiffs zusammengetrieben.

<Anfang des Abschnitts>

Die Gruppe ist bunt gemischt: Russische und amerikanische Austronauten und Wissenschaftler, ein SciFi-Autor, Rentner, Männer, Frauen und Kinder. Im Raum steht darüber hinaus noch ein, aus dem US Bundesstaat Kansas entwendeter, Filmprojektor, ein Leinwand und das offizielle Führungspersonal der Aliens – die btw. wie Mini-Elephanten („Die Rüssler“) aussehen (darauf wird im Buch oft und gerne hingewiesen).

Nach kurzer Begrüßung wird der Projektor angeworfen und alle Versammelten schauen sich die ersten paar Minuten von „DEEP THROAT“ an – dem Skandal-Sexuelle-Befreiung-Beschlagnahmungs-Pornofilm von 1972.

Protest wird besonders von den anwesenden Müttern laut, so dass die Vorstellung abgebrochen wird. Es entbrennt eine kurze heftige Diskussion über Anstand und Moral, nach der den anwesenden Rüsslern große Fragenzeichen über den Köpfen stehen. Auf die Frage wer auf der Erde denn so etwas anschaut, wenn es doch „schlecht“ ist, bekommen sie gleich zwei Antworten:

„Kapitalisten“ sagen die Russen.
„Kommunisten“ sagen die Amerikaner.

<Ende des Abschnitts>

WTF?!

PS: Das Buch in seiner Gesamtheit verdient bisher die Wertung: Mittelmäßig.

Eingeschlossen

Ich bin heute morgen auf dem Weg zur Elektronik Vorlesung doch wirklich im Aufzug stecken geblieben. Tür zu, keine Reaktion auf jegliches Knopfdrücken. 🙂

Die zuständige Person am anderen Ende der Notfallleitung (Tonwahl im Auzug – auch was neues) hatte uns aber schon nach 3-4 Minuten wieder befreit. Mit zwei Eingeschlossenen hatte die Situation aber auch kein Potential zur persönlichen Grenzerfahrung mit anschließender Klaustrophobie-Psychose – langweilig.

Im zentralen Aufzugsschacht ist – wenn ich mich recht erinnere – immer ein (bestimmter?) Aufzug „außer Betrieb“. Den Schacht versuche ich in Zukunft anhand der Aufkleber in der Kabine zu meiden. Die Routine und Gelassenheit des Hausmeisters spricht zumindest Bände über die Frequenz der Störungen …

Vorlesung BWL

Letzte Woche hatte ich meine erste Vorlesung in BWL. Entgegen meiner Befürchtungen werden die Folien aus dem letzten Jahr überarbeitet (verkürzt) und die Veranstaltung etwas lockerer gestaltet. Der Dozent bringt den Stoff anschaulich und mit unterhaltsamen Randbemerkungen rüber.

Allerdings habe ich das Gefühl, dass zum einen der Inhalt, aber auch der Stil der Vorlesung zwei anstrengende Studententypen animiert „mitzuwirken“.

Da wären zum einen die „Empörten“, die bei jeder Variation des Satzes „Erstes Ziel ist die Gewinnmaximierung“ auf die soziale Verantwortung der Unternehmen hinweisen möchten – nicht ohne den eigenen Standpunkt mit einigen aktuellen Präzedenzfällen zu untermauern. Da helfen sämtliche Bemerkungen des Dozenten nicht, dass die Unternehmenstheorien keinesfalls in ihrer reinen Form zu verstehen sind und auch seine eigene Meinung eine andere ist. Die betreffenden Studenten diskutieren einfach ohne Gegenposition ins Nichts, bis ihnen die Luft ausgeht oder sie von ihren Kommilitonen beschwichtigt werden.

Typus 2 fällt spontan in die Schulzeit zurück. Als angehender Ingenieur geizt das Studium ja mit interaktiven Veranstaltungen wie z.B. Seminaren. Sobald sich (wie in diesem Fall) ein Dozent eine gewisse Mitarbeit seiner Teilnehmer wünscht, erinnert sich der schlaue Student, wie er früher zu einer guten mündlichen Note gekommen ist. Genau: Durch variierte Wiederholung des vorgetragenen Stoffes bleibt man beim Lehrer in Erinnerung und heuchelt ggf. ein grobes Verständnis des Lerninhalts. 🙂

Dies ging bis zu schnipsenden Fingern in den vorderen Reihen, während sich die übrigen Studenten still und leise über die Unterbrechung ärgern, die für keinen der beteiligten Personen zu neuen Erkenntnissen führt. Argh!

Das könnte ein laaaanges Semester werden (zumal die Veranstaltung bis 20:05 geht und fast jeder zügig nach Hause möchte).

Eve Online angetestet

Ich spiele jetzt seit wenigen Tagen das MMORPG Eve Online in der 14-tägigen Testphase. Nach den ersten 1,5h wollte ich das Spiel gleich wieder in die Tonne kloppen, weil mich das Tutorial nach einer extrem kurzen Einweisung in einem Menü von Schaltflächen und Menüs stehen ließ. Auf der ersten richtigen Mission wurde mein Anfängerschiff direkt zu Klump geschossen und einen alternativen Auftrag konnte ich nicht ohne Hilfe finden.

Eve Online Interface

Niko hat mich dann überredet mit einem zweiten Charakter einen Neubeginn zu wagen. Dieser ist inzwischen zu einigen Credits, einem neuen Raumschiff und Waffensystemen gekommen.

Es machte echt Spaß, auch wenn ich mir diesen Umstand noch nicht rational erklären konnte: Die meiste Zeit habe ich mit dem Abbauen von Erzen in Asteroidengürteln verbracht. Das bedeutet alle 5 Minuten einige wenige Befehle mit der Maus abzusetzen (Docken, Warpen, Abbauen,  Warpen, Verkaufen, …) und vereinzelte Piraten zu verscheuchen.

Doch obwohl da der Suchtfaktor anderer Onlinespiele (wie zB. Wow) fehlte, sich die Taschen mit den Hinterlassenschaften seiner Gegner vollzustopfen, konnte ich der Atmosphäre etwas abgewinnen.

Mit einem anderen Avatar habe ich dann gestern meine erste 10-teilige Kampfmission absolviert und eine nette Kampf-Fregatte dafür bekommen. Nun lechzt es mich endgültig nach größeren Herausforderungen. 😉

Ich bin gespannt, wie sich das Spiel im weiteren Verlauf entwickelt. Bisher war die Interaktion mit anderen Spielern eher mager. Das liegt vor allem daran, dass ich dem kunterbunten Netzslang im Anfänger-Channel kaum folgen kann – jeder schreibt sein abstammungs-gefärbtes Englisch wild durcheinander – ohne jahrelanges IRC-Training eine echte Herausforderung. Wenn ich meinen Satz (in wenigen Sekunden !) formuliert habe, ist die Diskussion bereits 3 Seiten weiter. 🙂

In 7 Tagen muss ich mir dann überlegen, ob mir das Spiel wirklich 15€ pro Monat wert ist.

Im Sperrmüll

Heute nach der FH hatte ich mit meinem Hardware-Paket leider beide Hände voll, sonst hätte ich den Sperrmüllturm auf dem Weg zu unserer Wohnung auf der Stelle genauer unter die Lupe genommen. Der kurze Blick hat aber genügt, um mich vor ein paar Minuten noch einmal auf die dunkle Straße zu treiben. Zum Glück entdeckte ich das erspähte Teil nach kurzer Suche unter einigen alten Blumenkästen, die sich inzwischen dazu gesellt hatten.

Terrarium

Die komplette Inneneinrichtung und der dezente Spiderman-Aufkleber oben links lassen mich auf ein „Haustier gestorben also Terrarium -> Müll“ Szenario schließen – ein Tierkadaver ist aber definitiv nicht mehr im Glaskasten. Also wird er morgen gereinigt, geprüft und für meine feuchtigkeitsliebenden Pflänzchen aufs Fensterbrett gestellt.

Dankeschön! 🙂

Ein letztes Mal SATA

Wie bereits geschrieben habe ich meinen neuen Adaptec SATA Controller wieder zurück geschickt und mir dafür zwei preiswerte Noname Controller mit Silicon Image 3132 Chipsatz gekauft. Beide belegen meine verbliebenen PCIe Slots (x4 und x1) und sind (für mich ungewohnt) über bzw. direkt unter der Grafikkarte montiert – durch die geringen Abmessungen ist dies aber kein Problem.

Verpackung Platine

Wie ich erwartet hatte, werden die Karten ohne jede Installation vom Kernel (2.6.24) mit dem Modul sata_sil24 unterstützt. Beim Einschalten über die Backplane werden auch die Platten korrekt erkannt. Das Ausschalten (keine Partitionen gemountet) wirft folgende Fehlermeldung, in dessen Verlauf ein Timeout die Spuren der Platte beseitigt. Danach kann sie wieder eingebunden werden.

[  851.165838] ata1: exception Emask 0x10 SAct 0x0 SErr 0x80000 action 0xa frozen
[  851.165845] ata1: irq_stat 0x01100010, PHY RDY changed
[  851.165847] ata1: SError: { 10B8B }
[  851.165858] ata1: hard resetting link
[  853.241989] ata1: SATA link down (SStatus 0 SControl 0)
[  853.242001] ata1: failed to recover some devices, retrying in 5 secs
[  858.238336] ata1: hard resetting link
[  860.315162] ata1: SATA link down (SStatus 0 SControl 0)
[  860.315175] ata1: failed to recover some devices, retrying in 5 secs
[  865.315345] ata1: hard resetting link
[  867.389339] ata1: SATA link down (SStatus 0 SControl 0)
[  867.389351] ata1.00: disabled
[  867.891567] ata1: EH complete
[  867.891575] ata1.00: detaching (SCSI 0:0:0:0)
[  867.891818] sd 0:0:0:0: [sdb] Synchronizing SCSI cache
[  867.891954] sd 0:0:0:0: [sdb] Result: hostbyte=DID_BAD_TARGET driverbyte=DRIVER_OK,SUGGEST_OK
[  867.891959] sd 0:0:0:0: [sdb] Stopping disk
[  867.891967] sd 0:0:0:0: [sdb] START_STOP FAILED
[  867.891969] sd 0:0:0:0: [sdb] Result: hostbyte=DID_BAD_TARGET driverbyte=DRIVER_OK,SUGGEST_OK

Ich muss leider sagen, dass ich ich mir den Ausschaltvorgang das erste Mal anschaue – mag also sein, dass ich die Platten schon immer „unsauber“ aus dem System entfernt habe. Da muss ich noch die Manpages von hdparm wälzen.

Unter Windows erwarte ich auch keine Schwierigkeiten. Weil ich jetzt aber nicht extra umbooten möchte, trage die das gleich noch nach. Klappt wunderbar.

Was lernen wir daraus?

Wenn man auf Hardware-/FakeRaid verzichten kann, empfiehlt es sich statt eines teuren 4-Port Controller, zwei 2-Port Controller zu kaufen. Die aktuellen Silicon Image Chips werden unter Linux hervorragend unterstützt. Mit knapp 20€ pro Karte ist man bereits dabei. 🙂

Randbemerkung

Der Intel ICH10 hat zwar am Anfang etwas herum gemuckt, konnte aber nach einigem „Porttauschen“ ebenfalls seine Aufgabe erfüllen. Die Performance war aber unter Ubuntu wie Vista mit 10 MByte/s in allen Varianten nicht brauchbar.

Drittes Semester

So langsam nimmt der Stundenplan für das gerade anlaufende Semster Gestalt an.

Mein ursprünglich angedachtes Wahlfach Messtechnik werde ich nach Besuch der ersten Vorlesungsstunde, die mich nicht vom Hocker gerissen hat, gegen das Fach Übertragungstechnik austauschen. „Austauschen“ aber nicht im Sinne von „dem Fach den Rücken kehren“, sondern weil ich den Fokus beim Lernen entsprechend setzen möchte. Der Übertragungstechnik-Professor hätte uns gerne in einer weiteren seiner eigenen Vorlesungen, die sich aber noch recht gut in den Zeitplan einfügt – trotz zusätzlichem Praktikum.

Auch das dritte Wahlfach Elektronik 1 möchte ich hören und damit das „Wahl“ aus „Wahlfach“ entgültig ad absurdum führen. 😉

Was soll ich denn machen, wenn die Fächer so liegen, dass sie zeitlich mit nichts anderem kollidieren?
Wer braucht schon einen komplett freien Freitag?

Als letztes muss ich wohl eine BWL Vorlesung aus dem 5. Semester vorziehen, die mir im nächsten Jahr meine Freizeitaktivitäten (Chorprobe) zu einem extrem ungünstigen Zeitpunkt stören würde, weil die Betriebswissenschafter offensichtlich die Abendstunden vor der Primetime für das Lehren bevorzugen.

Summiere ich jetzt alle Semesterwochenstunden auf, komme ich auf 36 – eine Zahl, die mir etwas Sorgen bereitet.

Vier SWS kann ich fast wieder abziehen, weil ich die zugehörige Prüfung (Physik1) aus Bochum anerkannt bekommen habe und die Vorlesung nur zur Auffrischung besuche.

Neununddreissig ist aber noch immer eine recht stattliche Zahl, bei der ich 7 Praktika unter einen Hut bekommen müsste. Jetzt wo die „Siebfächer“ Mathe 1+2 nicht mehr auf dem Stundenplan auftauchen und auch der Gegner „Physik 1“ bewältigt ist, fehlt mir irgendwie noch die große Hürde, die ich nehmen muss. 🙂

Die Zahl 32 (bzw. 36) scheint da ein recht guter Kandidat für zu sein.

Wenn es zu viel wird, kann ich Messtechnik und Elektronik aber auch noch mitten im Semester abbrechen.

Kann das noch jemand toppen?

edit: Bös‘ verrechnet. 😛