Archiv des Autors: Christian

Futtert japanischen Staudenknöterich!?

Nieder mit den Neophyten! Der japanische Staudenknöterich (u.a. Fallopia japonica) ist ein gar finsterer Geselle. Er überwuchert an Gewässern die heimische Flora mit bis zu 30 cm am Tag, wächst unterirdisch so tief und in die Breite, dass ihm nicht beizukommen ist und treibt aus jedem noch so kleinen Pflanzenteil neu aus. Teufelszeug.

DSC_0013Da las ich in der Wikipedia, dass in Japan die Pflanze auf dem Schulweg wie Rhabarber gefuttert wird und mir ging ein abgewandelter Liedtitel von Ton Steine Scherben durch den Kopf: „Iss kaputt, was dich kaputt macht!“

Ich bin nie ein großer Freund von Rhabarber gewesen *g*, aber die ersten Testbissen am Wegesrand schmeckten angenehm gesund-sauer und brachten mich weder schnell auf die Toilette, noch ins Krankenhaus.

Heute war Tag der Ernte in einem Wäldchen fernab der größeren Wege. Über 600 Gramm landeten schließlich entblättert, gestutzt, ungeschält, aber gewaschen und zerkleinert im Topf. Mitgenommen hatte ich Stangen zwischen 30 und 40 cm – nicht zu dünn, aber auch noch nicht zu holzig.

Das Ganze vermengte ich mit 150 g Rohrzucker und einem Päckchen Vanillezucker und ließ es für eine halbe Stunde ziehen, bis ein Zentimeter hoch Flüssigkeit am Boden stand. Dann zerköchelte es auf mittlerer Hitze zu Kompott.

Mein Name ist nicht Frau Ahavzi aber folgender Reim ging mir beim Rühren spontan durch den Kopf:

„Herbei, herbei!
Gekocht ist der Brei Kompott,    
Den Tisch ließ ich decken,
Drum laßt es euch schmecken;
Ihr Nachbarn herbei,
Gekocht ist der Brei Kompott.“

Das Ergebnis

Optik: Grüne Fasern in rot-brauner Flüssigkeit. (Naja, könnten auch Schnibbelbohnen sein, wenn man die Nase außen vor lässt)

Geruch: säuerlich-süß – angenehm

Geschmack: Die Stücke zergehen auf der Zunge – gar nicht übel. Die Säure kommt mit dem Zucker stärker hervor, als im rohen Zustand. Es bleibt das erfreute Zucken in den Augenwinkeln, wenn es anfängt auf der Zunge zu prickeln. 🙂 Das erste kleine Schälchen war flott weg.

Fazit:

Ja, sollte man ausprobieren. Ich wahrscheinlich schon bald wieder, um die Eignung als herzhaftes Gemüse zu testen. Geschmort wie grüner Spargel soll es nämlich auch schmecken. Den richten Zeitpunkt für die Ernte abzupassen, wird bei dem enormen Wachstum nicht ganz einfach sein. Ich war heute schon vom Unterschied in der Höhe zu Mitte der Woche überrascht.

DIY Infrarot Umbau Nikon D40

Vor fast drei Jahren habe ich bei meiner alte Kamera, einer Nikon D40, den Sperrfilter für das Infrarot-Spektrum ausgebaut. Nach den spannenden ersten Wochen mit Infrarot-Filtern für das Filtergewinde war es sehr lange sehr ruhig um das Projekt. Zu anstrengend war das Fokussieren mit abgeschraubtem Filter, nur um dann beim Anschrauben doch die Schärfe zu verreißen. Eine Fotoreihe bei der ich blind nach Objektiv-Skala die Einstellung vorgenommen hatte war matschig – ein anderes Objektiv hatte extrem starke HotSpots bein IR-Licht.

DSC_8208

Gestern fand ich meinen Glasschneider in einer Kram-Kiste und erinnerte mich an den IR-Sperrfilter in der Schublade darüber und machte mich ans Werk das Filterglas eines 720 nm Filters auf das rechte Maß zu schneiden. Als ich nach unzähligen Schrauben und einer Lötverbindung den Filter vor den Sensor bauen wollte, merkte ich, dass ich mich um mindestens 1 Millimeter in einer Dimension vermessen hatte. Meine dilettantische Nachbearbeitung ließ ein Trauerspiel von ehemals-rechteckigem Glas zurück.

Als ich die Kamera wieder zusammen hatte musste ich leider feststellen, dass durch den minimalen Dickenunterschied zum IR-Sperrfilter der  Verschluss nicht mehr seine Arbeit tat. Also alles wieder auseinander – die ersten Feinschrauben hatten ihren Kreuzschlitz schon eingebüßt.

Sollte ich alles wieder zurück bauen und die Niederlage eingestehen? Zurück zu einer Kamera, die unverkäuflich in der Schublade verstaubt?

Nein! Ich entfernte den metallenen Filterhalter vor dem Sensor und befestigte das vorhandene Konstrukt aus IR-Glas und Plastikverschalung mit Zwei-Komponenten Kleber an der Sensorumrandung! (Ja, bei mir zieht sich bei dem Gedanken auch noch alles zusammen). Die unsauberen Kanten des Glases haben meiner Meinung nach keine Auswirkungen in Form von aufgehellten Bildern oder Flecken.

Sie funktioniert trotz aller Torturen wie geplant mit dem feinen Bonus, dass in den Ecken Spuren von erfolglos entfernten Kleberresten und Staub einen ein OldLook-Analog-Filter auf das fertige Bild zaubert! 🙂 Sehr individuell.

Aber! Ich kann nun aus der Hüfte Ausrichten, die Komposition machen, der Belichtungsmesser ist häufig gar nicht so falsch (leicht überbelichtet) und ich habe einen sitzenden Autofokus!

Ich hoffe, der Kleber hat keine mittelfristigen Auswirkungen auf den Sensor, aber meine Kamera hat bei blauem-Himmel wieder einen Platz im Rucksack. Sehr vorsichtig muss ich mit ihr jetzt nicht mehr sein.

 

Minecraft unter Microsoft

Am 7 November 2010 habe ich ein paar Euro in die Hand genommen und mir dieses faszinierende Spiel mit den Blöcken zugelegt. Ein paar Monate später habe ich noch zwei weitere Lizenzen verschenkt, um nicht alleine die Spielwelt umgraben zu müssen. Seit dem habe ich das eine oder andere Spiel gekauft und gespielt, bin aber immer wieder zu Minecraft zurück gekehrt. Der Lego-Effekt ist einfach zu groß und die Möglichkeiten durch die aktive Modding-Gemeinschaft einfach fantastisch. Die meiste Zeit spiele ich auf einem Server und ziehe mich manchmal zum Luftholen in den Einzelspielermodus zurück.

Meine Minecraft-Insel

Je näher man einer Sache ist, desto mehr bekommt man das kleine Drama in den Foren mit, das für die meisten vollkommen uninteressant ist. Mojang hat mangels Modding-API sehr viel rechtlichen Freiraum gewährt, so dass sich ein großes Ökosystem um ein „gehacktes“ Spiel entwickelt hat, für das lange keine Schnittstellen-Beschreibung vorlag. Mods werden unter offenen Lizenzen und Mojangs Lizenz entwickelt und die inkonsistente API hat dazu geführt, dass sich die Mod-Entwickler bei jedem größeren Update wieder Hand anlegen mussten. So erneuert sich das Feld alle paar Monate und wir befinden uns nicht einer Abwärts-Spirale aus Inkompatibilitäten. Einem großen Teil ist dies auch der Modpack-Szene zu verdanken, die als Türwächter bzw. Qualitätssicherung fungieren und den Fokus auf bestimmte Mechaniken lenkt. Die PR-Arbeit auf dem PC/MAC übernehmen die Let’s Player und die Spieler selbst.

Minecraft auf der Konsole und auf mobilen Endgeräten ist eine davon losgelöste Welt – mit sehr großer Nutzerzahl – aber mit einer durch anderen Zielgruppe. Meine Wahrnehmung des Spiels ist sehr geprägt durch die Modding-Szene, die es nur auf dem PC gibt, so dass die Meldung vom Kauf Mojangs und Minecrafts durch Microsoft mehr Sorgenfalten über die Zukunft in die Stirn zaubern, als Hoffnung auf eine raschere Entwicklung weckt.

Microsoft ist immer auf der Suche nach exklusiven Titeln für ihre Konsole und hat beispielsweise als genialen Schachzug Halo kurz vor der Veröffentlichung als Mac-Spiel aufgekauft und in den Fortsetzungen nicht einmal mehr mit Verspätung Windows-PCs bedient.

In der Politik kommt leider so manches für das große Ziel unter die Räder und MS hat unzählige Pferde im Stall, die gefüttert werden wollen.

  • DirectX als Spiele/Grafik-API als Konkurrent zu OpenGL,
  • Die .NET Umgebung gegen Java,
  • Windows Phone gegen Android
  • Der zuletzt etwas stillere Kampf gegen den Linux-Desktop.
  • Windows vs. MacOS/Linux

Mächtig viel Potential Minecraft in seiner jetzigen Form durch den Wolf zu drehen oder aber sich ein neues Image als offenes Unternehmen zuzulegen. Beim Kauf meines Alpha-Keys gab es das Versprechen, dass alle zukünftigen Updates kostenfrei bleiben werden.

Ich bin gespannt wie lange ich noch meine Minecraft-Installation über die Dropbox zwischen Windows und Ubuntu synchronisieren kann.

Drucken zum Abgewöhnen

Ich besitze zum ersten Mal einen Farbdrucker, dessen Patronen über einen Chip den Füllstand überwachen. Es ist so frustrierend, wenn sich das Gerät ohne Grund weigert den Druck fortzusetzen – am Ende einer Seite mit perfektem Druckbild. Der Zähler scheint also auf einer festen Seitenzahl zu basieren. Es besteht keine Möglichkeit dies zu überschreiben, ohne zusätzliche Hardware von Drittanbietern zu kaufen. Grandios. Da es der erste Satz Patronen ist, ist zusätzlich der Füllstand zusätzlich reduziert und ich gar möchte nicht wissen, ob dies nur per Software durchgesetzt wird.

Ab in die Stadt Original-Patronen kaufen … nicht.

200 Pounds Beauty

Unser Hardware-Medienplayer hat vor einigen Tagen ein größeres Update bekommen, so dass wir heute Abend beim Stöbern über einen Koreanischen Filmdienst gestolpert sind. Das wir Koreanisch mit englischen Untertiteln sehen war nach einigen Minuten vergessen. Dieser Film hatte wirklich alles: Slapstick im Fat-Suite, Drama, Liebe und Gesang. Dazu die fragwürdigste Message überhaupt.

Die Moral von der Geschicht‘? Bist du dick und hässlich, kannst aber singen, dann leg dich unters Messer und lass dich von Kopf bis Fuß in eine Plastik-Schönheit verwandeln. Solange du dir und deiner Familie treu bleibst, ändert sich doch letzten Endes alles zum Guten für dich. Die letzte Szene im Abspann: Die beste Freundin sitzt beim Arzt und möchte auch ein komplettes Makeover.

Kein kritischer Kommentar zur Prozedur, nur die Verheimlichung derselben bringt das Drama ins Rollen. Puuh. :) Aus einem Hollywood-Studio wäre das so nicht entfleucht. Eine Art Anti-Bridget Jones-Geschichte. 

Was mag sich da noch für obskures Zeug hinter den Icons der Online-Nischen-Sender verstecken?