Es daemmert gerade vor den Toren des Nationalparks. Wir haben den ganzen Tag im Dschungel verbracht und sind ordentlich durchgeschwitzt – dabei ist ein Grossteil der befestigten Wege gerade gesperrt, weil der Pfad am Flussbett und den Wasserfaellen zu gefaehrlich sein soll. Trotzdem ein wahres Konzert, wenn man zwischen den zugewucherten Baeumen und dem hohen Bambus steht. Manche der Toene haette ich niemals mit einem Lebewesen in Verbindung gebracht, aber wenn die Quelle von Baum zu Baum springt oder fliegt, kann man es nicht mehr leugnen.
Wir sind gestern morgen im Island Resort in einer schlichten Stelzenhuette mit warmen (!) Wasser abgestiegen und wurden seit dem von unserer ansonsten sehr netten Gastgeberin belagert, die uns ihre Trekkingtouren in ultra-schnellem unverstaendlichen Englisch verkaufen wollte. Sie selber versteht allerdings nur eine Hand voll Woerter – schwierig.
Wir haben uns darum lieber in die Haende eines anderen Anbieters begeben, der uns morgen ab dem Fruehstueck auf die Standard-Tour zum Stausee, eine Hoehle und den „Deep Jungle“ fuehren wird. Die Nacht verbringen wir in einem schwimmenden Bungalow. Das Elefantentrekking fuer den Tag darauf – darf ich laut Andrea nicht verpassen – haben wir in der Kombination preiswerter bekommen. Trotzdem sind die Preise hier ziemlich hoch, so dass dem armen Backpacker die Traenen kommen koennen. 😉
Die Dichte an Getier ist erfreulich hoch. Beim Auspacken wollte ich die Reste an Toast und Erdnussbutter auf der Terasse lagern, um keine Ameisen in die Huette zu locken. Wenige Minuten spaeter raschelte es hinter der Tuer und ich blickte in das Gesicht eines Makaken, der seinen Teil abhaben wollte. So muss der erste Eindruck sein. 🙂
Heute auf der Tour ist uns gleich eine ganze Familie ueber den Weg gelaufen – inkl. Makake Jr. Als ich mit der Kamera zu nah ran wollte kam mir allerdings ein kleines Fauchen entgegen.
Als wir uns am Fluss durch die Vegetation schlugen – kleines Abenteuer, weil alles gesperrt war – verschwand ein grosses Reptil im Wasser. Mein erster Gedanke war ja KROKODIL, aber Andrea hat mit „Waran“ wohl eher recht. Bei der vorsichtigen Verfolgung bin ich schoen tief in den Morast getreten.
Den ersten Blutegel hatte ich aber paradoxerweise am anderen Bein – absolut faszinierende Tiere, wenn es nicht so eckelig waere.
Die Soundkulisse ist selbst hier im Internetcafe noch beachtlich. Man ist den ganzen Tag mitten im Dschungel.
Wir freuen uns schon riesig auf die Tour morgen.