Ich musste wirklich nachschauen, wann ich das letzte Mal meinen Rechenknecht aktualisiert habe. Ein wenig war es das schlechte Gewissen, vielleicht doch etwas zu früh zugeschlagen zu haben. Der Core 2 Duo E8400 schien immerhin erst gestern in den PC gewandert zu sein. Dass aber genau dieses Modell auf der Arbeit zur 2. Wahl erklärt worden ist, hat mich doch stutzig gemacht.
Nun, ziemlich genau drei Jahre ist es nun her, dass ich den Prozessor und Arbeitsspeicher getauscht habe. Keine Ewigkeit, aber als PC-Spieler pendelt sich doch eigentlich eher ein grober 2-Jahres-Rhythmus ein, der einem durch die Neuerscheinungen auferlegt wird. Und es macht doch auch ein wenig Spaß immer wieder nachzulegen. Meine Grafikkarte erreicht sogar bald ihren 4. Geburtstag. Trotzdem hatte ich in den letzten Jahren den Eindruck, dass der Zwang nicht mehr ganz so stark ist. Der große Evolutionssprung in der Technologie hat schlicht gefehlt.
Nun werkeln die vier Kerne meines i5 auf 8GB Arbeitsspeicher und warten sehnsüchtig darauf, auch eine neue Grafikkarte an ihre Seite gesetzt zu bekommen. Die gibt es aber erst in einem Monat zum Diablo 3 Release. 🙂
Ein guter Zeitpunkt, einmal der alten Hardware zu gedenken, die mir in der Vergangenheit begegnet ist:
Ich bin definitiv ein Kind der x86er Architektur, wie ihr sehen werdet. Mein Kontakt zum C64 war minimal.
Zuerst ein 386 mit 25MHz, später der Intel 486 meines Vaters mit 66MHz in einem schicken Desktop-Gehäuse unter dem Bildschirm machten den Anfang. Die Festplatte in nicht mehr bekannter Größe wurde mit 3,5 Zoll Disketten gefüttert. Das Laufwerk für die großen Scheiben war aber auch noch drin. Commander Keen, Indiana Jones 4, X-Wing, T-Fighter und dem ersten Monkey Island habe ich es zu verdanken, dass mir heute die Elektronik aus den Schränken quillt.
Ein paar Jahre später wurde der Familien-PC durch einen Pentium 133 ersetzt (beinahe wäre es dieser hochgezüchtete 486 mit 100MHz geworden, der zeitgleich vermarktet wurde). Mein Vater fuhr mit mir zu MSI Computer und ich durfte zumindest theoretisch meinen Senf dazu geben. Als Soundkarte war eine Hercules ISA Karte dabei und das Paket hat ein Schweinegeld gekostet. (Das Optimum waren derzeit 166 MHz)
Das CD-ROM Laufwerk (2x) gab es erst auf einer der nächsten Hobbytronik-Messen in Dortmund – zusammen mit meinem ersten eigenen Spiel auf CD „Star Wars: Rebel Assault„. Auf dem Parkplatz war jemandem ein 2x SCSI-Laufwerk in eine Pfütze gefallen. Obwohl ich es sorgfältig getrocknet habe, durfte ich es nie anschließen. Da bin ich nach heutigen Maßstäben auch langsam vom rechten Pfad abgekommen: Duke Nukem 3D und versteckt Castle Wolfenstein 🙂
Als Ansporn meine Latein-Note nicht komplett aus den Augen zu verlieren, gab es in der Unterstufe meinen ersten eigenen Rechner, mit dem ich mich in meinem Zimmer verziehen konnte. Die Slot CPU von AMD war mit 350 Mhz getaktet und eröffnete mir ganz neue technische Möglichkeiten. Mein erstes 14.4er Modem sollte aus derselben Zeit stammen. Das Kabel musste ich durch die halbe Wohnung ziehen, bevor ich „drin“ war und niemand mehr telefonieren konnte. Ein paar Stunden IRC und HTTP in der Woche waren da schon drin.
In der Zeit habe ich den Rechner (BigTower) unermüdlich von Lan-Party zu Lan-Party geschleppt. In einem der Elektronikgeschäfte hatten Niko und ich uns (noch kurz vor dem Durchbruch der 10BASE-T Technik) das große Paket für 10BASE2 (Bus mit End-Terminatoren) aufschwatzen lassen. IPX zu konfigurieren hat meist die Hälfte der Zeit gekostet, bis wir endlich Command & Conquer, Dune und wie sie nicht alle hießen spielen konnten. Meine RTS-Phase. Viel Schlaf habe ich in den Schulferien nicht bekommen. Sieben Tage am Stück würde ich das heute gar nicht mehr schaffen. Mancher Transport Tycoon-Marathon (bei einer Klassenfahrt aus GB importiert) endete in komatösen Zuständen, aus denen man im Idealfall als virtueller Multi-Milliardär wieder erwachte. Mit Tastaturabdruck im Gesicht. 😉 Die britische Erweiterung zu C&C RedAlert 2 war inkompatibel zu deutschen Version – was hab ich mich da geärgert. Sie steht heute noch im Regal.
Dann wird es in meiner Erinnerung zwischenzeitlich etwas nebulöser und vor meinem inneren Augen ziehen die Firstperson-Shooter vorbei. Unreal 1, Quake 2, Halflife, …
- AMD Athlon 700 MHz
- AMD Athlon 1000 MHz
- AMD Athlon XP 2600+
- Intel Core2Duo E6300 (1.86GHz)
- Intel Core2Duo E8400 (3 GHz)
Das ist viel Zeit in fünf Zeilen gepresst, aber die ersten Jahre prägen sich halt besonders ein und ich kann die Hardware später nicht mehr einzelnen Spielen zuordnen.
Auf Seite der Grafikkarte war es auch spannend:
Es begann zu Zeiten, als noch der Grafikspeicher das einzige Kriterium war: Erst 1, dann 2 und schließlich 4 Megabyte, um erst 320×240 und später auch den „größeren“ Â Auflösungen zu entwachsen. Was der CRT-Monitor eben gerade eben noch so hergab ohne zu fiepen.
Per Loop-Kabel am Grafikausgang hing dann plötzlich die erste Beschleunigerkarte im PC. 3D! Eine Miro Highscore 3D (6MB) (3DFX Voodoo 1). Echtes 3D mit Texturen. Wahnsinn. Die Produkte durchliefen einige Neuauflagen und auch alte Bekannte tauchte das erste Mal am Markt auf.
- 3DFX Voodoo 3 2000
- Nvidia Riva TNT 1
- Nvidia Riva TNT 2 Ultra
Die TNT2 Ultra war definitiv im Hi-End-Segment angesiedelt und rauchte mir noch innerhalb der Garantiezeit ab. Beim Umtausch bei einem Kölner Händler wurde mir beim Kauf einer sündhaft-teuren Geforce 2 GTS, kurz vor Ende der Garantie, an der Kasse fälschlicherweise der komplette Kaufpreis angerechnet, obwohl bei der ausgehandelten Erstattung ein Gebrauchswert festgelegt worden war. Mit blassem Gesicht verließ ich den Laden und konnte mein Glück kaum fassen. Unrechtsgefühl … nö. Immerhin war ich mit defekter Karte in den Laden gegangen und kam nun mit einigen Mark weniger und einer neuen Grafikkarte wieder heraus. So sollte es sein. 🙂
Ab da hatte ich also Transform & Lightning unter der Haube, wie es vereinfacht auch heute noch Stand der Dinge sind (bis irgendwann die Raytracer kommen).
- Nvidia Geforce 4 4200
- ATI Radeon 9600Â (Saphire Radeon 9600XT Fireblade)
- GeForce 6600Â (Asus Extreme N6600TOP Silent 256MB PCIe DVI/VGA/TV)
- Radeon X1650
- Radeon HD 3450 (defekt)
- Radeon HD 4850
Mag sein, dass dieser Liste noch ein bis zwei Modell hinzugefügt werden müssten.
Kein Wunder also, dass man bei der Technischen Informatik landet, wenn man ein Medium so intensiv verfolgt und auch die Anfänge vom Netz quasi ab Netscape 1 miterlebt hat.
Soweit mein kleiner privater Rückblick.
Vielleicht fallen euch ja auch Geschichten aus dieser Zeit ein? So unter ehemaligen AOL-CD-Sammlern! 🙂