Als ich heute morgen eine Luftpumpe für meine Paludarien abholen wollte, die ich auf eBay ersteigerte hatte, wurde mir die tragische Vorgeschichte mit auf den Heimweg gegeben.
Die Verkäuferin hatte bis vor kurzem ein schönes Aquarium und kümmerte sich – um die Geschichte etwas auszuschmücken – liebevoll um Pflanzen und Fische. Doch eines stürmischen Tages, verließ die Dame ihr Haus in aller Eile, um im weit entfernten Dorf einige Besorgungen zu machen. Auch ihre Tochter hatte Gefallen an dem bunten Treiben auf der anderen Seite der Glasscheiben gefunden. So setzte sie sich auf den Wohnzimmerteppich und überlegte, wie sie den Fischen ein noch schöneres Heim gestalten könnte. Als sie ihre Gedanken schweifen ließ, fiel ihr Blick auf einen wunderschön rosa leuchtenden Stein auf der Fensterbank zum Garten. Sie überlegte nur kurz, nahm ein halb verbrauchtes Teelicht aus einer runden Öffnung auf der Überseite des Brockens und versenkte ihn vorsichtig im Aquarium, um auch ja keine Pflanzen und Tiere zu verletzen.
Der Stein funkelte gar wunderschön. Sie beobachtete eine Weile die neugierigen Fische und widmete sich dann anderen Dingen. Als ihre Mutter am späten Nachmittag müde mit den Besorgungen zurück kam, nahm ihre Tochter sie gleich bei der Hand und zog sie ins Wohnzimmer, um ihr den Stein in seinem neuen Zuhause zu zeigen.
Doch was mussten die beide zu ihrem Entsetzen feststellen? Der Stein war fast gänzlich verschwunden und auf einen kleinen Brocken zusammengeschrumpft. An der Wasseroberfläche drehten sie die leblosen Fische in der Strömung der Pumpe. Der Stein, so klärte die Mutter ihre Tochter auf, nachdem das Schluchzen leiser geworden war, sei ein Salzkristall gewesen und habe sich in den wenigen Stunden in Wasser aufgelöst. Auch ihr hätte dieses Missgeschick passieren können, tröstete sie auch in den nächsten Tagen und Wochen ihre Tochter. Neue Fische und Pflanzen wurden nicht mehr in das ausgestorbene Becken gesetzt und die Pumpe schließlich in Ebay gesetzt.
Merke: Keine Salzkristalle ins Aquarium legen.