Gestern in der Sneakpreview: Ein Film, der bestimmt in nicht sehr vielen Kinos anlaufen wird – Sin Nombre
Es wird die Geschichte des Mädchens Sayra und des Jungen El Casper erzählt, die sich auf dem Zug durch Mittelamerika bis in die Vereinigen Staaten durchschlagen wollen. Sayra ist mit Vater und Onkel unterwegs, Casper auf der Flucht vor seiner Gang „Mara Salvatrucha“, die ihm auf den Fersen sind, seit er sich blutig von ihnen gelöst hat. Die beiden kommen sich näher und sind schließlich gemeinsam auf der Flucht vor Polizei und Caspers Verfolgern.
Ein klassisches Drama, das wohl in seiner Kategorie auf dem Sundance Festival abgeräumt hat. Faszinierend sind vor allem die authentischen Kulissen mit all der offenen Armut und Gewalt. Die Handlung läuft eigentlich auch recht flüssig, so dass es zu keinen Längen oder gar Langeweile kommt. Nur bleibt die Gefühlswelt der Charaktere doch etwas im Verborgenen. Warum Sayra sich trotz Zweifeln auf den gefährlichen Weg macht (bzw. sich ihrem Onkel anschließt) wird zum Beispiel nicht näher beleuchtet. Wenn sie sich dann so spontan an Casper hängt, Â weiß man einfach nicht, ob es nur das Stockholm-Syndrom ist oder doch mehr dahinter steckt.
Den Film nach dem Trailer zu beurteilen ist gefährlich – die schnellen Schnitte versprechen eine Geschwindigkeit in der Handlung, die so nicht gezeigt wird.
Trotzdem ein gutes Drama, wenn einem danach der Sinn steht.
PS: In Leverkusen gibt es inzwischen einen Aufschlag für die Loge in der Sneak: 1€ – die Schweine.