Start der Fahrradwoche bei einem großen deutschen Lebensmittel-Discounter. Um kurz nach 8 stand ich mit Andrea und einigen anderen Verrückten an den Wühltischen und habe den Einkaufswagen voll gepackt. Zwei Radhosen, Jacke, Regenhose, Helm, Erste-Hilfe-Set, Rad-Tacho, Handschuhe, Shirt und Gepäcktaschen – über 70€ hab ich dort gelassen. Puuh.
Zwei Teile gehen noch zurück, weil sie nicht passen – aber auch beim Rest will ich mir lieber nicht ausrechnen, was sie im Fachgeschäft gekostet hätten. Bei meinem neuen Trekkingrad bin ich inzwischen zu 95% sicher, dass es das Giant Freerider RS Lite GTS wird. Der Markt ist zwar noch immer undurchschaubar, aber an einem örtlichen Händler komme ich einfach nicht vorbei. Auch wenn ich immer wieder höre, dass die echten Schnäppchen irgendwo im Netz zu finden sind, finde ich sie wohl einfach nicht. Und eine ordentliche Probefahrt ist mir schon mehr als wenige Euro Ersparnis wert.
Und was hab ich mit dem ganzen Zeug vor?
Kurz: Ich fahre im August mit dem Rad von Deutschland nach Finnland. 🙂
Lang: Andrea macht an der Universität von Helsinki ein dreimonatiges Praktikum, das auch in meine gesamten Semesterferien fällt. Also hab ich mir in den Kopf gesetzt, sie dort nicht nur zu besuchen, sondern auch den Hinweg aus „eigenem Antrieb“ zu schaffen. Von Leverkusen an die deutsche Küste, durch Dänemark, Schweden und ein kleine Ecke Finnland – mit dem Routenplaner etwa 1800km für die ich einen Monat Zeit habe, bis mich ein Flugzeug zurück bringt. Da der Flug bereits gebucht ist, kann ich jetzt auch keine kalten Füße mehr bekommen. 😛
Die Tatsache, dass Niko mir auf der Deutschland-Etappe Gesellschaft leistet, freut mich besonders. Er wäre sogar bis Helsinki mitgefahren, würde meine Klausurphase nicht die 3. und 4. Woche der Schulferien blockieren. So erfolgt die Flucht aus der Zivilisation immerhin in Etappen:
Von deutschen Zeltplätzen und Jugendherbergen in netter Gesellschaft, zu dänischen Zeltplätzen, bis ich dann in Schweden und Finnland – dem Jedermannsrecht sei Dank – in der Wildnis mein Lager aufschlage und mich dort in der Hochsaison gegen Insektenschwärme verteidige bzw. gegen die größere Variante: den Bären.
Die genaue Route steht noch nicht fest – dafür trage ich so langsam das Material zusammen und lege in Zukunft jede Wegstrecke, die ich bewältigen kann, mit dem Rad zurück.
Soweit so gut. Ihr seht, es werden noch zahlreiche Einträge über die Vorbereitungen folgen müssen. 🙂
Wenn das mal kein Projekt ist? Wow! Klingt abenteuerlich und spannend.