Bei uns im Büro liegt die Arbeit still. Am Wochenende ist im bepflanzten aber nicht begehbaren Innenhof (wir sitzen in der 1. Etage) neues Leben geschlüpft. Eine Ente hat sich den wind-geschützten Platz in kompletter Ignoranz möglicher Nachteile als Standort für ihr Gelege ausgesucht. Nun watschelt sie mit ihrem Nachwuchs durch die knappe Begrünung, während sich die Kleinen an ihr neues TrumanShow-eskes Leben gewöhnen.
Aus ihrer Sicht besteht die Welt aus 20 Quadratmetern Grün mit Kieselsteinen. Oben der blau-graue Himmel und gelegentlich blicken faszinierte und entzückte Augen durch die spiegelnden Flächen, die ihr Universum begrenzen. Ein wahrlich atriumzentrisches Weltbild, das sich dort etabliert bzw. anerzogen wird.
Wir haben auch schon handfestere Indizien für eine Einmischung der „Deus ex machina“: Ein improvisiertes Wasserloch und zwei Tonschalen mit Futter und Trinkwasser haben ihren Weg in den Hof gefunden. 🙂
Ob jemand schon einen Plan hat, zu welchem Zeitpunkt man der jungen Familie die Türen öffnet, weiß ich nicht. Spielen da Fragen der Aufklärung eine Rolle?
- Sollen die Enten die Grenzen ihres Weltbildes aus eigenem Antrieb durchbrechen?
- Darf/Muss man sie zur Emanzipation erziehen – sie täglich vor die Wahl stellen ihr goldenes Gefängnis zu verlassen oder zu bleiben?
- Hält die fütternde Hand den Antrieb zur Selbstverwirklichung etwa bewusst klein?
Ich möchte die Angelegenheit ja nicht unnötig groß reden, aber ich bin so kurz davor eine Demo zu organisieren – ich weiß nur noch nicht wofür.
Mit Bestimmtheit weiß ich nur: Voll süß.
Geschieht mir recht, dass ich die besten Stories des Ressorts ‚Lach- und Sachgeschichten aus dem Büro‘ mal wieder verpasse, weil ich hier nicht pünktlich reingucke. *clutches chest* my heart cannot take this! Voll süß, indeed.
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