Manchmal passieren Dinge, die man für unwahrscheinlich gehalten hat und die Konsequenzen darum nicht durchdacht hat. In diesem Fall geht es um den Verlust eines Smartphones.
Eigentlich sollte ich es besser wissen – liegt doch bereits mein Nokia 5800 neben einem Feldweg auf Koh PhiPhi. Vor einigen Tagen ist nun mein HTC One S auf mysteriöse Art  und Weise verschwunden. Die  Hoffnung auf einen schnellen Fund bei Freunden kostete 1 – 2 Tage, die ein unehrlicher Finder für seine Zwecke zur Verfügung gehabt hätte.
Beim Versuch mein Handy durch unterschiedlichste Roms aktuell zu halten, habe ich leider den Fehler begangen, die üblichen Zugriffssicherungen wie Muster- oder Zahlencodes zu deaktivieren. Auch die jüngst Einzug gehaltenen Möglichkeiten, sein Gerät per Fernzugriff zu deaktivieren bzw. zu löschen, waren nicht aktiv, da inkompatibel mit meinem System.
Ein Android Gerät speichert in den seltensten Fällen direkt Passwörter für Dienste, sondern hat eine Reihe von Access-Tokens (digitalen Zugangsberechtigungen), mit denen sich das Handy bei Diensten authentifiziert. Diese werden innerhalb ihrer Gültigkeit automatisch verwendet um sich anzumelden. Je nach Anbieter unterscheidet sich die Zeitdauer, bis man die nächste Passworteingabe tätigen muss.
Im Falle des Verlustes sollte man also dringend zwei Dinge parat haben (sofern die Fernsteuerung fehlschlägt):
- Eine Liste der Dienste/Apps, für die man sich auf dem Handy angemeldet hat.
- Eine Liste von URLs, bei denen man die Access-Tokens widerrufen kann
Dienste, auf die das Zutreffen könnte sind beispielsweise:
- Google (Plus, Hangout, Play, Gmail)
https://security.google.com/settings/security/permissions?hl=de
https://www.google.com/android/devicemanager?hl=de - Twitter
https://twitter.com/settings/applications - Flickr
https://www.flickr.com/services/auth/list.gne - Dropbox
https://www.dropbox.com/account#security (Geräte) - Amazon
https://www.amazon.de/gp/mas/your-account/myapps/yourdevices/ - …
Für Facebook, Instagram & Co gibt es mit Sicherheit ähnliche Service-Seiten die ihr kennen solltet.
Whatsapp benötigt für die Sperrung des alten Handys eine Anmeldung von der Ersatz-Simkarte.
Denkt also – im Gegensatz zu mir – an alle angebotenen Sicherungen, spielt vielleicht schon vorab mit dem Widerrufen von Berechtigungen und lasst euch schlicht nicht das Handy mopsen. 🙂
Daneben sollte man natürlich die SIM-Karte sperren, damit dort keine Kosten enstehen können und die eigene Identität gewahrt bleibt. Die Ersatzkarte kostet ca. 10 Euro und kommt in wenigen Tagen.
Eine Meldung beim Fundbüro und die Anzeige bei der Polizei, bringt es euch vielleicht sogar zurück. Ein neues Handy ist immer spannend, die Umstände kann man sich nur manchmal nicht aussuchen. 🙂
Nachtrag:
Ich halte mein altes Handy wieder in den Händen, bin erfreut über meine eigenen Schusseligkeit und kann folgendes berichten:
Das aufwachende Handy strotzte nur so vor Aufforderungen sich neu anzumelden. Gmail speichert bereits erhaltene Emails. Vergessen habe ich Skype, WordPress und Steam, die gleich wieder verbanden.