Toraja

Wir hätten uns für den Tag der großen Beerdigungszeremonie auch einen Guide, Auto und Fahrer für 50€ mieten können, aber wir holten um 8 Uhr unseren reservierten Scooter vom Verleiher gegenüber und legten uns noch einmal für ein paar Minuten auf das Ohr, bevor wir uns beim Frühstück mit Toast, Marmelade, Tee und einem gepressten Fruchtsaft stärkten.

Man hatte uns mit dem Roller zwei Helme gegeben, die zwar etwas groß waren, aber zumindest der Gesetzgebung entsprechen sollten.

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Wir fuhren einige Kilometer nach Süden zu den Dörfern Lemo, Londa und Ke’te Kesu, wo die Turaja ihre Verstorbenen in natürlichen Höhlen, gemeißelten Felskammern, prachtvollen Holzkonstruktionen oder unter Kalksteinvorsprüngen bis heute beerdigen. Letzteres ist ein Königsgrab und besonders imposant.

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Wenn der Zahn der Zeit ab den Gräbern nagt, fallen Gebeine auf den Boden und werden zusammen gelegt.

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Traditionell werden Figuren geschnitzt, die den Verstorbenen ähneln und vor den Eingängen Wache stehen. Diese werden nicht selten von Grabräubern gestohlen und auf dem Schwarzmarkt verkauft.

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Obwohl am Eingang jedem Touristen 20000 abgenommen werden, sieht man auch die Spuren von Angehörigen, die Opfergaben ablegen.

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Die Verwechslungsgefahr mit den Resten eines Picknicks ist nicht zufällig, da die Toten mit den Grabbeigaben ins nächsten Leben übergehen. Sie nachträglich in das tägliche Leben einzubeziehen kann auch nicht schaden.

Die Konstruktion der Dächer auf dem ersten Bild ist typisch für die Turaja. Wenn man hier durch die Dörfer fährt, stehen in jeder Siedlung diese Häuser als Wohnungen und Reisspeicher um einen zentralen Platz. Die farbigen Schnitzereien sind auch das Motiv für Stoffe, Schmuck und andere Produkte, die an jeder Ecke verkauft werden.

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Der Roller war noch für einige Stunden gemietet und der Tank voll, so dass wir bis an das nördliche Ende unseres Kartenmaterials durch die Reisfelder fuhren, bevor wir für den Tag umkehren mussten.

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