Angekommen. In ‚Pone hatte man uns gar nicht erst zum zentralen Umladeplatz gefahren, sondern unter der Hand in einen anderen Wagen umgeladen. Der Preis war okay und nur noch ein weiterer Fahrgast stieg zu, auch wenn wir die Entscheidung doch gerne selber getroffen hätten.
Die Straßen wurden mit der Zeit immer schlechter und waren auf ganzer Länge von Bautrupps und Asphaltiermaschinen belagert.
Immer wieder regnete es, nachdem wir den generell trockeneren Süden hinter uns gelassen hatten. In den Ebenen wuchs Reis in flachen Terrassenfeldern bis an die bewaldeten Hügel heran.
Irgendwann kamen wir in Sengkang direkt vor unserem Hotel an, dass sich in seiner Nebenstraße sogar mit seinen gelb-verputzten Mauern von den Geschäften und Häusern mit ihren Werbetafeln unterschied. Wir bezogen dort ein günstiges Zimmer in der hintersten Ecke. Das angeschlossene Restaurant war nicht geöffnet, so dass man uns bei wieder einsetzendem Regen in ein Warung – eine Garküche – schicke. Es gab Reis und eine milchige Suppe mit rohen zerteilten Maiskolben und gekochtem Gemüse.
Als es an unserer Tür klopfte, stand der Guide und Tourismusexperte des Hauses vor mir. 74 Jahre alt, auf einem Auge blind und mit krummem Rücken auch nach 35 Jahren noch im Geschäft. Ein Novum waren seine Deutschkenntnisse, die er sich von seinen Gästen und mit Büchern beigebracht hatte. Für den Abend zogen wir uns zurück ohne bei ihm schon eine Tour auf den See zu buchen.
Beim späten Frühstück zwischen neugierigen Indonesiern wartete er bereits geduldig auf uns. Die Nacht hatten wir nur wenig geschlafen, da bis nach Mitternacht eine Hochzeitsgesellschaft auf der Hauptstraße die Wände mit ihren übersteuerten Boxen beben ließ. Um 5 Uhr übernahmen die Minarette gleich zweier Moscheen die Kontrolle über Ruhe und Stille.
Wir handelten den Preis für die Tour auf einen vertretbaren Betrag, stellten unsere gepackten Rucksäcke hinter den Tresen der Lobby und schlurften gemächlich zum Ableger.
Von unserem deutschen Guide hatten wir auf einem Longtail-Boot erwartungsgemäß kaum etwas – zu laut war der Motor. Nach einer Stunde durch schwimmende Gemüsegärten und einem Biotop für Fische und Vögel machten wir auf einem der schwimmenden Häuser Rast. Hier richtet sich alles nach dem Wasserstand des Sees, da dieser nur etwa 1 Meter tief ist. In einer Trockenperiode muss das Dorf an eine andere tiefere Stelle umziehen.
Nach zwei Stunden gehen 1 Uhr liefen wir 500 Meter zum Terminal des Ortes um an eine Mitfahrgelegenheit zu einer Kreuzung in Richtung Rantepao zu gelangen. Nach einer Stunde fuhr unser Minibus ab und ließ uns gegen 3 an einer Gabelung zurück. Abgehaltene Geländewagen und Busse waren voll besetzt oder fuhren nicht nach Rantepao.
Nach einer halben Stunde nahm uns ein Reisebus für einen Wucherpreis mit. Hinter der letzten Sitzreihe neben dem schlafenden zweiten Fahrer mussten sowohl wir, als auch unser Gepäck, Platz finden. So ging es schwankend durch die Nacht über Serpentine ins Hochland hinauf.
Am Ziel war es Andrea, die der Preis doch noch auf vernünftigere 60000 RP pro Person herunter handelte. Mit fehlten zu diesem Zeitpunkt die Kräfte für eine Diskussion am Straßenrand.