Nördlich von Stegeborg – Kilometer 1555. Eine Menge Regen diese Nacht, trotzdem gut geschlafen und um kurz nach 7 aufgewacht. Kann natürlich auch an den zwei Kleinkindern der deutschen Familie neben mir gelegen haben. Um kurz vor 9 war ich schon unterwegs und wusste nicht so richtig wohin. Valdemarsvik war auf jeden Fall richtig, also fuhr ich einfach den Regenwolken davon nach Norden. Mal über die E22 die Sonntags zumindest nicht so befahren ist, mal abseits die üblichen Hardcore-Abschnitt durch die Wälder. Ich weiß noch immer nicht, wie ich letzteres richtig beschreiben soll. Es ist so unglaublich anstrengend da um jedes Feld und jeden Stein zu fahren und dabei jeden einzelnen Hügel mitzunehmen, aber ich kann da nich anders, als voll durchzutreten. Dann sind die Wege in den Kurven so ausgewaschen (oder so angelegt), dass man fast Steilkurven hat. Da freu ich mich immer richtig. =)
Fakt war auf jeden Fall: Kurz nach zwölf, 55 Kilometer gefahren und schon am ersten Etappenziel.
Beim Mittagessen aus dem Supermarkt (hier hat ja immer was auf) bin ich dann größenwahnsinnig geworden. Wenn es bis hier so gut gelaufen war, müsste es doch eigentlich fast bis Jävekvarn reichen. Also östlich vorbei an Söderköping und Nörrköping entlang der Cabrio-Route mit Fähren gleich über zwei „Fjärden“. Durch die Großstadt zu fahren mag ich eh nicht und Kilometer spare ich mir gegenüber zur E22 auch nicht.
Um 16:30 war ich an der ersten Fähre und war schon 93 km gefahren. Dann sah ich hier den Campingplatz zwischen Wasser und Felzwand liegen mit Sicht auf ein kleines Wasserschloss. Der sah so edel und gepflegt aus, dass ich erstmal nach dem Preis gefragt hab. Nur 80 Kronen (keine 8 Euro) – das günstigste Nachtlager, dass ich in Schweden je hatte. Mit Hinblick auf das Wetter gab ich den Rekordversuch also doch auf.
Aber ich sage euch: Ich hätte es geschafft bzw. schaffen müssen, denn zwischen hier und dort wäre absolut nichts mehr gewesen, wo ich mich sonst hätte verkriechen können.
Morgen fahre ich dann weiter nach Nyköping oder Trosa. Von da kann ich Stockholm bestimmt schon riechen. 😉 Nicht ganz einfach da einen Campingplatz zu finden, der in Tages-Distanz zur Fähre nach Turku liegt. Wenn ich aus der Nähe losfahre, könnte ich mich ja gleich deck-tauglich anziehen und ohne aufzufallen noch durch Stockholm spazieren. Mal sehen, wo ich morgen lande.