Karlskrona – Kilometer 1159. Hätte nicht gedacht, dass ich es heute soweit schaffe, so taten mir beim Aufbruch die Beine weh. Dafür konnte ich das Zelt trocken abbauen. Ich hab inzwischen aufgehört, mir an der Rezeption den Wetterbericht geben zu lassen – nach ein paar Stunden bin ich eh zu weit weg, als dass er mir noch was nützt. Keine Ahnung, ob es heute überhaupt geregnet hat, kalt war es aber auf jeden Fall.
Von Immeln bis Pukavik musste ich zunächst wieder beweisen, dass das Bergische Land meine Heimat ist. Dann stieß ich auf die E22 und der Tag schien gerettet: Ein breiter Seitenstreifen auf dem ich ganze 5 Kilometer bleiben durfte, bis mich dicke Schilder mit dem Symbol „Autostraße“ im Nirgendwo aussetzten. Eine E22 Ö mit einem Ö wie in Ömgehung wurde für einige Stunden meine Heimat. Entworfen von einem echten Sadisten verläuft sie irgendwie zwischen der E22 und einer Bahnlinie. Für die Autobahn und den Zug wurde jeder Berg gespalten oder abgetragen und jedes Tal mit einem Damm begradigt und für meinen Route … nichts. 😉 Wenn man den 5. Tag in Folge wieder der 120 entgegen fährt … Ich will es mal so formulieren: Man hat sehr viel Zeit zum nachdenken.
Irgendwann war ich dann doch in Ronneby angekommen und suchte mal wieder verzweifelt nach der Richtung. Alle Fernziele führen zur Autobahn und auf meiner Karte fehlen die Hälfte der Stadtteile – das alte Problem. Da bog ich plötzlich neben einem Pärchen ein, das mit deutlich professioneller wirkender Ausrüstung auf dem Rad unterwegs waren. Sie kamen wie sich schnell herausstellte nicht nur aus Deutschland, sondern waren auch noch in entgegengesetzter Richtung unterwegs. Schnell war ich wieder auf Kurs und kreuzte wieder die E22, die in meinem Plan nun wieder als normale Straße eingetragen war. Also schnell die Auffahrt hoch und siehe da: Ein abgegrenzter Seitenstreifen und ich war sogar nicht alleine. Bis kurz vor Nättraby kamen mir ein Radfahren und ein Fussgänger entgegen. 8 Kilometer vor Karlskrona musste ich wieder runter, aber das Ziel vor Augen konnten mich Umwege nicht mehr abschrecken.
Mein Handyakku war fast leer, also wollte ich die örtliche Jugendherberge ansteuern. Doch gleich am Ortseingang sah ich den Campingplatz zu meiner Rechten – da hats einfach Klick gemacht. ^^
Aufladen durfte ich dann für eine Stunde in der Rezeption und es wird wieder ein paar Tage reichen. Morgen versuche ich schräg über das Inland abzukürzen. Da sieht man auch wieder mehr, als wenn ich der E22 am Rockzipfel hänge. Kalmar und Umgebung ist mein Ziel für morgen.
Kurz nach 8 – Zeit schlafen zu gehen.
wow! da waren unsere 117 nach hamburg ja ein kinderspiel 😉
das et-1 bekommt wohl nicht genug sonne, wie?
Hat mir bisher 2x den Akku wieder aufgefuellt. Und du hattest recht – da war noch ne Plastikfolie drauf. 😉