Film: Beowulf

Diesen Film habe ich mir ohne jedes Vorwissen der nordischen/altenglisch Mythologie angesehen. Den TV-Trailer habe ich auch nur aus den Augenwinkeln wahrgenommen und mir erst vor dem Kino sagen lassen, dass der Film komplett computeranimiert ist.

Zur Handlung:

Das Monster Grendel verwüstet den Thronsaal des dänischen Königs und tötet viele seine Untertanen. Verzweifelt verhängt der König ein hohes Kopfgeld und lockt so Held Beowulf mit seinen Männern in sein Land. Es gelingt ihm, Grendel in zwei blutigen Kämpfen zu vernichten. Doch hinter Grendel versteckt sich eine noch viel gefährlichere Bedrohung, die Beowulf und der Zuschauer erst im Laufe zum Ende der Geschichte vollkommen erkennt. Außerdem ist da die Frau des Königs, die sich zu Beowulf hingezogen fühlt und die vom Leben nicht immer belohnt wird.
Die Geschichte liest sich wie ein altes blutiges Märchen, das sie im Grunde ja auch ist: Kampf, Dämonen, Liebe und Intrige.

Um so schlimmer, dass man sich den ganzen Film mit der Rendertechnik herumärgern muss, die einfach noch nicht das Zeug hat, solche Filme angemessen zu präsentieren. An so vielen Stellen konnte ich nicht widerstehen, die zugrunde liegende Technik zu analysieren, weil sie oft nur zum Selbstzweck in Szene gesetzt wird (verrutschende Steine, Oberflächen, fließendes Blut, …). So kann der Anspruch auf Foto-Realismus ein die Hose gehen – man wird einfach aus der Handlung gerissen. Von den Animationen war besonders die fehlende Mimik (Botox?) der Königin an vielen Stellen sehr störend.

Die Präsentation ist absolut ungewöhnlich, aber in der Gänze durchaus auch wieder stimmig (Grendel z.B. sieht man sein Leiden wirklich an). Die Videosequenzen aus dem PC-Spiel Diablo 2 haben einen sehr ähnlichen Charme.

Mir hat der Film eher durchschnittlich gefallen. Das liegt aber nicht nicht nur an der Darstellung, sondern auch an der etwas merkwürdigen Handlung, die sich durch zahlreichen Dialoge etwas zieht. Filmen über Ehre, Reichtum, Pflicht und Ruhm bin ich leider etwas überdrüssig. Trotzdem ein faszinierendes Beispiel, wozu die Technik zur Zeit in der Lage ist … oder halt noch nicht.

Ich werde mich bei nächster Gelegenheit mal in der Videothek nach anderen Verfilmungen der Sage umschauen.

Offizelle Seite: www.beowulfmovie.com

Ein Gedanke zu „Film: Beowulf

  1. iKArus

    Hmh, scheint so, als wenn meine übelsten Befürchtungen zutreffen würden. Ich denke, dann warte ich definitiv besser, bis ich ihn mir mal auf DVD angucken kann …

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